Mars P.O.V.
Ich ließ ihn als Illusion erscheinen. Er sah wie ein Mensch aus, schimmerte aber grünlich.
"Hallo Sina" sagte er sanft mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Sie schrie auf und wich ängstlich zurück.
"Was ... Was ist das?!" fragte sie mit hysterischer Stimme.
"Ich bin der König der Schattenwelt. Und Mar ist meine Dienerin. Ich habe ihr den Auftrag gegeben für eure Sicherheit zu sorgen" gab er ruhig zurück.
"A- ... Aber warum?"
"Wegen dir".
Sie schaute ihn verwirrt an.
"Du bist jemand Besonderes unter den Menschen. Früher wurden die deinen wie Götter verehrt und niemand wollte ihren Zorn auf sich ziehen. Denn euch wurde die Gabe geschenkt einen meiner drei Diener so zu kontrollieren wie ich es kann. Ihr könnt diese Gabe jedoch nur freischalten, wenn euer Diener die Kraft der Schattenwelt in eurer Nähe benutzt. So wie es bei dir passierte".
"Ich will aber keinen Dämon kontrollieren!" schrie Sina wütend und ich zuckte zusammen. Die von mir geschaffene Illusion flackerte. Ich konnte mich kurze Zeit nur noch auf die Illusion konzentrieren. Diese Zeit nutzte Sina um an mir vorbei ins Freie zu stürzen. Scheiße! Ich ließ die Illusion komplett verschwinden und beschränkte mich auf gedankliche Kommunikation.
Majestät?!
Ich weiß. Such sie und pass auf sie auf. Erklär es ihr. Vielleicht hilft es auch, wenn du etwas von dir erzählst.
Meint ihr wirklich, dass das nötig ist? fragte ich unwillig. Ich wollte nicht über meine Vergangenheit reden.
Das musst du entscheiden.
Ganz tollte Antwort! Ich seufzte und konzentrierte mich. Ein Diener kann seinen Meister spüren, wenn der es will oder noch nicht gelernt hat es zu verbergen. Auch starke Gefühle kann ich spüren. Im Moment spürte ich Angst, Traurigkeit, Wut, Hass und Verzweiflung. Ich folgte diesen Gefühlen.
Der zweite General kam zu mir.
"Was ist mit Sina? Sie ist gerade an mir vorbeigerannt und sah nicht gerade glücklich aus. Was ist passiert?"
Ich hatte gerade echt keinen Nerv ihm das zu erklären. Also ignorierte ich ihn und rannte Sinas starken Gefühlen hinterher.
"Hey!" rief er mir noch hinterher, dann war ich schon aus dem Gebäude raus und wurde etwas langsamer. Sie konnte überall in dieser verdammten Stadt sein und auch wenn ich sie spürte, konnte ich nicht ihre genaue Position bestimmen.
Ich spürte, wie sich ihre Gefühle veränderten. Die Angst, die Wut, die Trauer und der Hass waren immer noch da, aber an die Stelle der Verzweiflung war Sehnsucht getreten. Ein Gefühl, das ich viel zu gut kannte. Ich blieb stehen, diese Gefühle, die meinen so ähnelten, überwältigten mich. Da hörte ich ein leises Schluchzen. Ich folgte dem Geräusch und kam an einen kleinen Bach am Waldrand. Dort saß Sina, die Beine umschlungen, den Kopf auf die Knie gelegt. Ich setzte mich zu ihr.
"Geh weg. Lass mich in Ruhe" schuchzte sie.
"Sina ..." Ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte. "Sina. Ich kann mir vorstellen wie schwer das für ..."
"Du hast doch keine Ahnung! Meine Eltern wurden von Dämonen getötet und jetzt wird mir gesagt, dass ich einen Dämon kontrollieren kann!? Du kannst dir das nicht vorstellen!" Sie schrie mich an, aber ich spürte, wie bei ihren Worten immer mehr die Trauer und Sehnsucht hervorkamen.
"Sina. Meine Mutter wurde von Jägern getötet als ich 5 war. Ich musste mit ansehen, wie sie sich für mich opferte. Ich sehe sie heute noch im Schlaf. Dann hat mein Vater mich aufgenommen, aber gemocht hat er mich nie. Es gab eigentlich nie einen Tag, wo er mir nicht wehtat. Er hat mich gepeitscht, gefoltert, von meinem eigenen Halbbruder foltern lassen, er hat mich geschlagen, beleidigt und vieles mehr. Und weißt du was? Am Ende war er es, der den Kürzeren gezogen hatte. Er ist derjenige, der jetzt drei Meter fünfzig unter der Erde liegt. Ich war über 200 Jahre nicht kleinzukriegen. Und weißt du, du hättest nie diese Gabe bekommen, wenn du nicht genauso viel Durchhaltevermögen hättest wie ich. Wenn du dich nicht ebenso gut an jede Situation, auch wenn sie noch so Scheiße ist, anpassen könntest und durchhälst. Auch wenn du alles verlierst, auch wenn du aufgibst, du machst trotzdem weiter. Ich kann mir vorstellen, was du durchgemacht hast. Und ich kann mir auch vorstellen, dass du mich nicht leiden kannst, von mir aus auch hasst. Aber ich glaube, wenn wir uns besser kennenlernen, werden wir ein richtig gutes Team. Aus Feinden werden die besten Freunde, oder?" sagte ich und lächelte sie an.
"Lass mir ein wenig Zeit, ok?" Sie hatte aufgehört zu Weinen und mir aufmerksam zugehört.
"Ok" sagte ich sanft und ging.
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Demon Cat
ActionMar fürchtet einen schrecklichen Tod, als sie von den "Jägern", den Todfeinden aller Dämonen, gefangen wird. Doch sie erlebt eine Überraschung: Es erwartet sie keine Folter, sondern eine Menschenschulklasse. Alle akzeptieren sie, aber dann geht alle...