Kapitel 14

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Sinas P.O.V.

Es war 6:30 und ich machte mich auf den Weg zur Schule, da kam plötzlich der zweite General hektisch auf mich zu gerannt. Er hielt vor mir an, stützte sich auf seine Knie und schnappte nach Luft.

"Was ist los? Ach, und erst mal, guten Morgen, zweiter General" sagte ich.

"Morgen Sina" keuchte er. "Hast du Mar irgendwo gesehen? Sie ist seit gestern Abend verschwunden".

"Was?! Nein, hab ich nicht".

"Ok. Dann geh jetzt erst mal zur Schule. Vielleicht taucht sie ja da auf". Ich nickte und setzte meinen Weg fort.

Vor der Schule sah ich jemanden stehen. Es war ein Mann, der dauernd auf sein Handy schaute. Als er mich bemerkte, erschrak er und sah sich um. Seltsam.

"Suchen Sie etwas bestimmtes? Oder warten Sie auf jemanden?"

"Ich warte auf eine gute Freundin" sagte der Mann mit tiefer, fester Stimme. Er klang ein bisschen besorgt.

"Geht sie hier zur Schule?"

"Ja".

"Wie heißt sie denn? Vielleicht kenne ich sie und kann Ihnen weiterhelfen" bot ich ihm an.

"Das ist wirklich nett, aber nicht nötig. Vielen Dank". Seltsamer Typ. Irgendwie hatte ich kein gutes Gefühl bei ihm. Da kam mir ein  Verdacht. Was wenn dieser Typ ein Dämon war und es auf Mar abgesehen hatte. Aber warum klang er dann so besorgt?

"Wollen Sie zu Mar?" fragte ich geradeheraus. Das war dumm, aber ich wollte es wissen. Und offenbar traf ich genau ins Schwarze, denn der Mann zuckte überrascht zusammen.

"Sind Sie auch ein Dämon?" fragte ich vorsichtig, aber mit vorwurfsvollem Tonfall. Er sah mich abschätzend an. Dann nickte er.

"Und was wollen Sie von Mar?"

"Ich mache mir nur Sorgen, das ist alles".

"Ja, klar" gab ich ironisch zurück. "Besser Sie verschwinden, bevor die Erwachsenen hier auftauchen!"

"Kannst du uns kurz allein lassen, Sina?" Ich zuckte zusammen, als ich plötzlich Mars sanfte Stimme hinter mir hörte. Ich drehte mich ruckartig um und starrte sie an.

Mars P.O.V.

Nachdem Sina weg war, sah ich Antonius vorwurfsvoll an.

"Du solltest doch nicht hier auftauchen!" zischte ich leise, weil ich nicht wollte, dass Sina etwas mitbekam, auch wenn sie weg war. Man konnte nie wissen.

"Jaja. Hör mal, du kannst nicht einfach eine ganze Nacht verschwinden. Du wirst überall von Jägern gesucht. Was denkst du dir dabei?" gab er genauso leise zurück.

"Soll ich verhungern, oder wie?" fragte ich den älteren Diener aggressiv.

"Nein, aber du kannst uns Bescheid sagen" langsam wurde er auch wütend. Wir hörten Stimmen und ich drehte mich um. Da kamen fast alle Schüler wie jeden Morgen lachend und plaudernd den Weg zur Schule entlang. Ich reagierte und zog Antonius mit mir in die Büsche.

"Verschwinde. Ich hab keine Lust, dabei zuzusehen, wie man dich umbringt!"

"So weit kommt's noch" lachte er leise, dann zog er sich noch weiter ins Gestrüpp zurück.

Und ich hab keine Lust, dich nochmal suchen zu müssen setzte er in Gedanken hinterher. Ich antwortete nur noch:

Klappe und verschwinde endlich! Doch dabei musste ich schmunzeln.


Im Klassenzimmer schaute Sina mich fragend an, aber ich ging ohne ein Wort an ihr vorbei. Frau Tunder kam rein, gefolgt vom zweiten General und dem General.

"Mar, mitkommen!" knurrte Nr. 2. Schöner Spitzname für den zweiten General, oder? Mein erster Impuls war, aus dem Fenster zu springen, aber das war leider geschlossen und wohin hätte ich gehen sollten. Also folgte ich den beiden, grimmig drein schauenden Männern nach draußen ins Lehrerzimmer. 

Der zweite General fing an: "Wenn du mich belügst, werde ich dein Leben zur Hölle machen". War mir irgendwie schon klar.

"Wo warst du heute Nacht?" fragte Nr. 1. Wunderbarer Anfang für ein Verhör.

"Wisst ihr, ich liebe lange Spaziergänge" und schon flog mein Kopf zur Seite. Man kann sich fragen, warum ich mich eigentlich nie wehre, also beantworte ich es an dieser Stelle mal in aller Klarheit. Mein König hat es mir verboten. Egal, was die Jäger machen, ich darf mich nicht wehren. Und warum die Jäger mich immer gleich schlagen müssen? Keine Ahnung!

"Hör auf mit deinen dummen Sprüchen!" sagte Nr. 2 wütend.

"Ich hatte Hunger und bei euch werde ich sonst noch verrückt!"

"Du hast also jemanden getötet?" fragte Nr. 1. Was für 'ne dumme Frage.

"Wenn Sie Ihr viel zu kleines Hirn mal anstrengen würden, dann würden sie so eine dumme Frage gar nicht stellen" sagte ich trocken. Nr. 2 kam auf mich zu und packte mich am Hals.

"Was hast du gerade gesagt?!"

"Bist du taub?" Das war, glaub ich, ein bisschen zu viel des Guten. Man sollte sich Sorgen um die Gesundheit dieses armen Mannes machen, denn sein Gesicht lief knallrot an und er fing an zu knurren wie ein Hund. "Oder hast du etwa eine psychische Störung?" fragte ich erschrocken.

"Nein, aber du hast gleich ein riesen Problem".

"Beruhig dich" sagte Nr. 1 und legte Nr. 2 eine Hand auf die Schulter. Er ließ mich los.

"Na endlich" grummelte ich und rieb meinen Hals. Das würde schöne Würgemale geben.

"Nun ja, Mar. Das wird natürlich Konsequenzen haben, aber zuerst bereiten wir uns auf die Rettung von Maria vor. Ich werde übrigens persönlich mitkommen!" sagte Nr. 1 ruhig. Er wusste gar nicht, wie gut er mir in die Hand spielte. Ziel erreicht. Er kommt mit!

"Geh wieder in deinen Unterricht!" befahl der zweite General. "Ihr bereitet euch auf die Mission vor und ich möchte, dass du sie über alles aufklärst!" Immer dieser scheiß Befehlston!

"Jaja" murmelte ich und ging. Ich konnte nur mühsam meine Wut unterdrücken.


Ich weiß, Mar kommt ziemlich schwach rüber, aber eigentlich ist sie total stark. Stärker als die meisten Dämonen und eigentlich sogar auch stärker als ihr eigener König. Ich hab's nur scheiße dargestellt.

Kritik und alles bitte in die Kommis, ich beiße nicht. Nur manchmal ... (-;

Demon CatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt