Mars P.O.V.
Ich ging zurück. Erzählte ihnen, wo Maria war. Erzählte ihnen von einem "todsicheren Plan". Doch ich stand immer mehr neben mir.
Ich konnte meinen Hunger nicht länger unterdrücken. Wenn ich nicht bald an Menschenblut käme, würde ich zu einem Ghoul werden. Ein Wesen ohne Seele. Ohne Gewissen. Ein Wesen, das Menschen wahllos und ohne Grund ermordete. Ein Wesen, das endlose Blutbäder anrichtete. Das passiert mit Dämonen, die zu lange kein Blut trinken. Und im Ernst, wenn man sich zwischen einem Menschenleben und tausenden entscheiden muss, fällt die Wahl leichter als mir manchmal lieb ist.
Aber manchmal ... manchmal ... Ich geb's zu ... manchmal töte ich auch einfach aus Lust. Es ist so, wie wenn ein Mensch mal wieder Lust hat, ins Kino zu gehen oder mal wieder zu McDonalds, wenn man schon ewig nicht mehr da war. Und im Moment fühlte ich mich genau so: Ich hatte Lust zu töten.
Ich schlich mich am Abend davon, schließlich würde mir keiner der Jäger einfach erlauben Menschen zu töten. Sie waren schließlich dafür da, um genau so etwas zu verhindern. Als ich in der Menschenstadt in der Nähe ankam, sah ich mich um. Meine Sinne waren geschärft. Katzen sind Raubtiere und wir hießen nicht umsonst "Katzendämonen". Nur dass wir keine Jagd auf Mäuse machten ...
Ich streifte ein bisschen herum, bis ich auf einen Mann aufmerksam wurde, der sehr an einer einsamen Frau auf der anderen Straßenseite interessiert war. Genau mein Beuteschema. Ich fiel aus Prinzip nur Verbrecher an. Wenn ich schon töten musste, dann konnte ich die Welt auch gleichzeitig ein bisschen besser machen. Und der Typ war ein dreckiger Vergewaltiger, das konnte ich auf 10 Kilometer gegen den Wind riechen. Ich blieb unauffällig an ihm dran.
Zwei Straßen weiter überholte ich ihn und benutzte mein Gift dazu, dass er sein eigentliches Opfer vergaß und lieber mich nahm. Dann bog ich in eine kleine Seitenstraße ein, die in einer Sackgasse endete. Dort blieb ich stehen. Ich wusste, dass er nicht misstrauisch werden konnte. Ich weckte mit meinem Gift das Verlangen und dadurch machte sein Körper den Rest von ganz allein. Ich leckte über meine Zähne. Mein Herz schlug schneller, mein Atem ging flach und ich war konzentriert. Er blieb einen Meter vor mir stehen. Ich sah, wie seine Halsschlagader aufgeregt pulsierte. Ich konnte mich kaum zurückhalten.
Ich sprang auf ihn zu, sah sein überraschtes Gesicht, bevor meine Fangzähne sich in seine Halsschlagader bohrten. Ich hörte den erstickenden Schmerzensschrei. Ich sog das Blut ein wie eine Droge. Ich trank wie ein Verdurstender. Ich sog jegliches Blut aus dem schlappen Körper.
Als ich fertig war, stand ich auf und überlegte, wie ich die Leiche am besten versteckte. Am Ende entschied ich mich für die einfachste Methode. Ich benutzte mein Gift und verätzte den Körper. Nach zehn Minuten sah es auf der Straße wieder fast genau so wie vorher aus. Nur kleine Blutflecken zeugten von meiner Tat. Aber dagegen konnte ich nichts machen.
Inzwischen war es tiefste Nacht und ich war alleine Auf den Straßen der Stadt. Ich beschloss zurückzugehen, obwohl ich gern noch jemanden getötet hätte. Irgendwie muss man ja mal Spaß haben!
Aber ich war realistisch. Um noch jemanden zu töten, müsste ich entweder irgendwo einbrechen und würde Spuren hinterlassen, oder ich müsste in eine Disko unter Menschen, also gäbe es Zeugen. All diesen Leuten mit meinem Gift die Erinnerung an mich auszuradieren würde Stunden dauern. Und diese Zeit hatte ich leider nicht, wenn ich rechtzeitig vor Sonnenaufgang zurück in der Jäger-Stadt sein wollte.
Ich seufzte, dann setzte ich mich in Bewegung in Richtung meiner (hoffentlich) zukünftigen Verbündeten. Aber so weit wollte ich noch nicht denken. Ich genoss die frische klare Nachtluft und den Weg unter dem sternenklaren Himmel.
Ich konnte einfach nicht noch warten und musste das Kapitel schon schreiben. Ich bin gerade irgendwie voll drin. Kommis wie immer, ihr kennt den Text ja inzwischen ... und danke an Pablo_Picasso, der fleißig Kommis da lässt und mir Kritik und Lob gibt. Schönen Abend noch (-;
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Demon Cat
ActionMar fürchtet einen schrecklichen Tod, als sie von den "Jägern", den Todfeinden aller Dämonen, gefangen wird. Doch sie erlebt eine Überraschung: Es erwartet sie keine Folter, sondern eine Menschenschulklasse. Alle akzeptieren sie, aber dann geht alle...