《1 - Und wenn schon!》

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"Mara, so wirst du nie die zwölfte Klasse schaffen!", sagte Herr Klum, mein Klassenlehrer, eindringlich zu mir.
Ich lag ihm am Herzen, das wusste ich.
Früher passte ich in seinem Unterricht immer auf, trug sehr gut zum Unterricht bei und gab auch Widerworte, wenn etwas ungerecht vor sich ging. Ich hatte den Lehrern gegenüber zwar eine große Klappe, jedoch hatte ich viel dahinter.
Ich dachte vernünftig und gestand mir auch Fehler ein.
An all diesen Dingen fand Herr Klum Gefallen und bewunderte sie.
Nicht auf irgendeine gruselige Weise, bei der er auf mich stehen würde. Nein. Einfach nur normal.

Doch mein Verhalten hatte sich geändert. Ich redete im Unterricht ständig mit meiner neuen besten Freundin. Passte nicht auf und wenn meine beste Freundin Jule mal krank war, schlief ich den ganzen Unterricht über.
Jule war vor fast einem halben Jahr zu unserer Klasse gestoßen.
Wir verstanden uns sehr gut und nach und nach lernte ich ihren Freundeskreis kennen. So gut wie täglich trafen wir uns alle in der Stadt und unternahmen etwas.... naja wenn man es so nennen konnte. Die meiste Zeit machten wir Bilder von uns gegenseitig und luden sie auf Snapchat hoch, oder wir besorgten uns Alkohol. Manchmal gingen wir auch zu einem Typen aus unserer Clique und rauchten dort etwas. Meistens Shisha oder Zigarreten, doch manchmal drehte sich auch mal wer einen Joint.
Wie naiv ich zu dieser Zeit doch war.

"Ach was wissen Sie denn!", schnaubte ich genervt die Augen rollend und verschrenkte meine Arme vor der Brust.
"Mara ich kenne deine Noten und dich. Ihr habt euch verändert... und das nicht zum Guten.", antwortete er und versuchte seine Verzweiflung zu unterdrücken, welche jedoch für mich immernoch sehr merklich war.
"Und wenn schon."
Ich hatte keine Lust auf dieses Gespräch. Das wusste Herr Klum genauso gut.
"Es kann doch nicht sein, dass du die Hälfte des ersten Halbjahres so gut mitarbeitest und dann plötzlich nur noch einen Arbeitendurchschnitt von 5,1 hast. Du hast durch deine
'Mir doch egal'-Einstellung ganz viel wichtigen Unterrichtsstoff verpasst! Ich möchte, dass du das in den Pfingstferien alles nachholst oder du bleibst sitzen!"
"Mach ich nicht.", antwortete ich ihm gleichgültig.
"Du brauchst eine bestimmte Gesamtanzahl an Punkten um für die Prüfung zugelassen zu werden, die hast du noch nicht erreicht und wenn du so weiter machst, wirst du das auch nicht.", erklärte mir mein aufgebrachter Lehrer.
"Wer braucht schon ein Abitur? Ich hab doch meine mittlere Reife.", lachte ich.
"Du willst es anscheinend nicht einsehen. Ich werde deine Eltern über deinen momentanen schulischen Stand in Kenntnis setzen.", schloss Herr Klum das Thema schlussendlich ab, auch wenn er damit nicht zufrieden war.
"In welcher Klassenstufe sind wir denn? Herr Klum ich bin keine Sechstklässlerin mehr. Mit sowas flösen Sie mir keine Angst ein.", schmunzelte ich über sein Vorhaben. Und dennoch war es mir unangenehm, dass er diese Schritte einleiten wollte. Trotzdem überspielte ich dieses Unbehagen gekonnt und stapfte genervt aus dem Klassenraum.
Wehe ich würde wegen diesem Lauch noch meinen Bus verpassen!

Meinen Bus erwischte ich dank meiner schnellen Geschwindigkeit noch sehr knapp. Ich setzte mich auf meinen Standardplatz im Bus. Ganz hinten bei Jule und den Anderen. Phillip, Mark, Andi, Marcel, Leandra und Lotti.
Meine Clique. Wie ich sie ins Herz geschlossen hatte. Alle waren in meiner Parallelklasse außer Jule.

"Was wollte denn der Klum von dir?", fragte mich Lotti.
"Der meinte, dass ich die Klasse nicht schaffen würde, wenn ich so weiter mache und ich den Stoff in den Ferien nachholen soll.", schnaubte ich genervt.
"Ach was ey. Du bist voll die Kluge. Was schiebt der so 'nen Film?", stieß mir Jule in Seite und lächelte mich aufbauend an.
"Der ruft aber jetzt meine Mom an und die wird mich in meinem Zimmer einsperren bis ich von dem Stoff sogar nachts träume.", erklärte ich und ließ mich auf dem Sitzplatz weiter runter rutschen.
"Der Typ ist so ein Huso.", preschte es aus Marcel.
"Ich weiß.", flüsterte ich in meinen Gedanken gefangen.

[...]

Ich hoffte, dass meine Mutter nicht Zuhause sein würde bei meiner Ankunft. Doch das war ein Wunschdenken, welches nicht der Realität entsprach.
Darauf bedacht leise zu sein ließ ich die Haustür ins Schloss fallen und versuchte in mein Zimmer hoch zu schleichen, was mir sogar wirklich gelang, jedoch stand meine Mutter mitten im Zimmer mit einem Beug Wäsche in der einen Hand und dem Telefon in der anderen, welches sie an ihr Ohr hielt.
Als sie mich erblickte drückte sie mir sofort den Beug Wäsche in die Hand.
Ich räumte ihn brav in meinen Kleiderschrank und belauschte das Telefonat.
Leider konnte ich erahnen worum es ging. Sie telefonierte mit einem Nachhilfelehrer.
Meine Laune hatte ihren heutigen tiefpunkt gefunden.

Bevor ich mich noch schnell aus dem Staub machen konnte, hatte meine Mutter ihr gespräch leider schon beendet.

"Mara ich muss mal kurz mit dir reden.", sagte meine Mutter, setzte sich auf mein Bett und klopfte neben sich auf das Bett.
Ich folgte schließlich ihrem Signal und ließ mich neben ihr nieder.
"Ich glaube du weißt was ich ansprechen möchte.", gegann sie die Unterhaltung ruhig.
Ich nickte und spielte nervös mit meinem Fingern.
"Mara so kann es nicht weiter gehen. Ich habe für dich einen Nachhilfe Lehrer angeheuert. Er wird jeden Tag in den Ferien zu uns kommen und mit dir den Stoff durchpauken, bis du es kannst. Verstanden?", erklärte meine Mutter überraschend ruhig. Ich nickte erneut.
"Gut, dann hätten wir das.", lächelte sie aufmunternd und verließ den Raum.

Sofort gab ich meiner Clique auf WhatsApp Bescheid. Eigentlich hatten wir vor uns in den Ferien oft zu treffen und einiges zu unternehmen. Doch das konnte ich mir nun schenken.
Die Resonanz meiner Freunde entsprach meiner Meinung. Sie verteufelten Herr Klum und waren sehr genervt.

Ob die Nachhilfe wohl fruchten würde, war abzuwarten.

So, das war jetzt der erste Teil meiner Herr Bergmann Fanfiction. Ich würde mich sehr über Feedback freuen!

Nicht schon wieder er! 《Herr Bergmann FF》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt