Dustin Dursley und die Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei

Ein ungewöhnlicher Brief

Dustin räkelte sich. Feine Sonnenstrahlen fielen durch den Rollladen hindurch und tanzten auf seiner Bettdecke. Es war ein herrlicher Sommermorgen. Verschlafen sah er sich seinem Zimmer um. Moment mal. Das war gar nicht sein Zimmer. In seinem Zimmer daheim hingen Starwars Poster und Poster von Videospielen an der Wand. Es gab nicht so viele Bücher in seinem Zimmer und sein Rechner war das neuste Model und nicht so ein alter Kasten. Und was war mit seinem Fernseher passiert? Und seiner Playstation? Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er war bei seinen Großeltern! Seine Großeltern waren die besten Großeltern auf der Welt. Sie hatten immer Verständnis für ihn und wenn er auch nur andeutete etwas gerne haben zu wollen bekam er es sofort. Sollte er weiter schlafen oder noch vor dem Frühstück ein paar Aliens und Zombies in die Luft jagen? Er schloss kurz die Augen. Nein. Schlafen würde er gewiss nicht mehr können.

So schnell ihm seine kurzen Beine erlaubten watschelte er zu dem Schreibtisch auf dem der Rechner stand und ließ sich auf den Stuhl plumpsen. Er drückte auf den Knopf an Rechner, Desktop und Lautsprecher und der PC fuhr langsam und mit einem lauten Knattern hoch. Kaum zu glauben, dass sein Dad mal an diesem Teil gezockt hatte. Wütend schlug er auf die Tastaturen ein und in Gedanken befahl er dem Rechner: Beeil dich!

Es dauerte ein halbe Ewigkeit, so jedenfalls fühlte es sich für Dustin an, bis der PC endlich hochgefahren war. Ungeduldig riss er die Verpackung des Videospiels auf, und die CD die er vergessen haben musste richtig reinzulegen, sprang aus der Verpackung und rollte unters Bett. Dustin stöhnte. Er kletterte von dem Stuhl und krabbelte auf allen Vieren in Richtung Bett. Vorsichtig schob er seinen Kopf unter das Bett und tastete nach der CD. Da lag etwas unter seinem Bett, das ganz sicher nicht sein Computerspiel war.Es fühlte sich an wie ein Buch. Ein grünes, eingestaubtes Buch, auf dem in grünen Buchstaben "Quidditch im Wandel der Zeiten" stand und darunter eine kleine Zeichnung eines goldenen Balls mit Flügeln.

Dustin drehte das Buch um und las den Klappentext.

Falls Sie sich jetzt gefragt haben, woher der goldene Schnatz stammt, wie die Klatscher ins Spiel kamen oder weshalb auf den Umhängen der Wigtown Wanderers ein Fleischerbeil prangt, dann brauchen Sie "Quidditch im Wandel der Zeiten". Diese Sonderausgabe ist ein Nachdruck eines Bandes aus der Schulbibliothek von Hogwarts, den Quidditch-Fans täglich zu Rate ziehen.

Albus Dumbledore

Nein, Dustin fühlte sich nicht angesprochen. All dies sagte ihm rein gar nichts. Weder Quidditch, noch Hogwarts, Klatscher oder Schnatz.

Er schlug die erste Seite auf auf die jemand in großen verkrakelten Buchstaben

Dieses Buch gehört
Harry Potter

geschrieben hatte.

***

Dustin konnte nicht sagen wie lange er schon am PC saß aber plötzlich öffnete sich die Tür und eine Frau mit einem langem Gesicht, faltiger Haut und blond gefärbten Haaren trat herein. Es war seine Großmutter, Petunia.

"Morgen Granny", nuschelte er. Für richtige Konversationen war es noch viel zu früh.

"Guten Morgen Dusty!", rief sie und schlang ihre dürren Arme um seinen mehr oder weniger korpulenten Hals, "Willst du mit runter kommen? Frühstücken. Ich hab Spiegeleier und Speck in der Pfanne gebraten."

Dustin nickte und ihm lief das Wasser im Mund zusammen. Er liebte Spiegeleier mit Speck. Das Einzige was er noch lieber tat als Computerspiele zu spielen war essen. Schnell erhob er sich von dem Schreibtischstuhl, so dass dieser beinahe umgefallen wäre. Er folgte ihr in die Küche und der köstliche Geruch von frischen Brötchen und Fett stieg ihm in die Nase. Wie immer hatten seine Großeltern alles was das Herz begehrte. Marmelade, Käse, Wurst, Frischkäse, Nussnugatcreme, Erdnussbutter, Obst, Müsli und und und. Sein Magen knurrte laut, als er all die köstlichen Sachen sah. Schnell setzte er sich auf seinen Stuhl und streckte schon die Hand nach der Nussnugatcreme aus als sein Großvater sagte:

"Dustin, wärst du bitte so lieb die Post zu holen. Mein Rücken macht das nicht mehr mit. Zu müde um eine Streiterei anzufangen, erhob sich Dustin wieder von seinem Stuhl und schlürfte Richtung Haustür. Schlaftrunken und in Gedanken ganz bei den Zombies bemerkte er den seltsam pergamentenen Briefumschlag, der an ihn adressiert war nicht und warf ihn zusammen mit den anderen auf den Teller seines Großvaters.

Petunia war die erste die den Brief bemerkte. Mit zitternden Fingern griff sie danach, zog ihn langsam unter den anderen hervor, und als sie das purpurne Siegel bemerkte schrie sie erschrocken auf als hätte sie sich verbrannt. Dustin und Vernon blickten erstaunt hoch. Petunia, mit vor Angst geweiterten Augen, starrte den Brief immernoch an. Sie folgten ihrem Blick. Nun streckte auch Vernon die Hand nach ihm aus, nahm in vorsichtig in die Hand und drehte den Briefumschlag um. Mit smaragdgrüner Tinte stand dort geschrieben.

Mr. D. Dursley
Das Gästezimmer
Ligusterweg Nr. 4
Little Whinging
Surrey

Grandpa Vernon keuchte erschrocken auf und binnen Sekunden wich alle Farbe aus seinem Gesicht. Es war als wäre er zu Stein erstarrt. Dustin, verwundert über das seltsame Verhalten seiner Großeltern zog vorsichtig den Brief aus Vernons wie zu Stein erstarrten Händen.

"Der ist ja für mich", sagte er erstaunt als er die Anschrift gelesen hatte. Er drehte den Briefumschlag um und machte sich daran das Siegel zu brechen. Mit dem Brechen des Siegels schien ein Bann von Vernon abgefallen zu sein, denn er riss ihm den Brief aus der Hand und sagte mit seltsam stockender Stimme, als ob es ihn Unmengen an Kraft kostete:

"Geh. Hoch. In dein Zimmer. Bitte."

"Aber was ist mit meinem...", begann Dustin doch Vernon unterbrach ihn.

"IN DEIN ZIMMER!!!"

Diese Seite an seinem Grandpa kannte er nicht und erschrocken stolperte er die Stufen hoch. Er hörte gerade noch wie Vernon

"Ich rufe Dudley an. Er muss sofort hier her kommen."

sagte, bevor der die Tür hinter sich schloss.