Die Tatsache, das Dustin auf dem Weg zum Hufflepuff Gemeinschaftsraum schon so gut wie geschlafen hatte, brachte viele Probleme mit sich. Unter anderem, dass er nicht wusste wie man in die große Halle kam. Auch den anderen Erstklässlern schien es so zu gehen. Aber wieder einmal hatten sie Glück. Denn der fette Mönch, der Hausgeist von Hufflepuff, half ihnen gerne und so schafften sie es dann doch rechtzeitig zum Unterricht. Im Gegensatz zum Unterricht an seiner alten Schule machte ihm der in Hogwarts Spaß. Er mochte zwar nicht zu den besten gehören, im Gegenteil, aber er war einfach viel spannender und es gab es niemand der auf ihm rum hackte. Im Gegenteil: einmal hatte er seinen Kessel beim Zaubertränke brauen angeschmort. Die Ravenclaws waren darauf hin in fürchterliches Gelächter ausgebrochen aber Cassiopeia war zu ihnen hingestiefelt und hatte ihnen ordentlich die Meinung gegeigt. Zaubertränke wurde von Professor Birchgrove unterrichtet. Einem großen hageren etwas älterem Zauberer. Er hatte etwas furchteinflößendes mit seinem gebeugten Gang, den bernsteinfarbenen beinahe schon goldenen Augen und dem wirren grauen Haaren. Ganz so wie Dustin sich einen Physik oder Chemie Professor vorgestellt hätte.
Auch war Zaubertränke nicht wirklich eines seiner Lieblingsfächer. Einige, so wie Melina, schienen das Zaubertränke brauen einfach im Blut zu haben. Sie mixte und braute und immer kam etwas gutes dabei raus. Sie war auch eine der wenigen, die von Professor Brichgrove jemals ein Kompliment bekommen hatte. Nicht einmal Rosanna, die sonst in fast jedem anderen Fach absahnte konnte da mit ihr mithalten.
Dustins Lieblingsfach war eher Verwandlung. Das einzige, bei dem er bis jetzt irgendwie annähernd Fortschritte machte. Nach der ersten Stunde angestrengten Imaginierens einer Nadel hatte er es tatsächlich geschafft sein Streichholz dünner silberner und spitzer zu machen, so dass man mit ein wenig Fantasie doch schon ziemlich gut erkennen konnte, dass es sich um eine Nadel handeln sollte. Professor Weasley, eine junge hübsche Frau mit silbrig blondem Haar, hatte ihn sogar gelobt. Sie war auch, wenn man von Lupin absah, mit Abstand eine der Professoren, die er am liebsten mochte. Ganz gleich ob das Gerücht umging, das sie und Lupin etwas miteinander hätten.
"Wie hast du das gemacht?", fragte Cassiopeia bewundernd und starte missmutig auf ihr immer noch gleich aussehendes Streichholz.
"Der Trick ist, dass du dir nicht einfach nur eine Nadel vorstellen musst, sondern ein Streichholz, das sich in eine verwandelt", sagte er eifrig, froh etwas zu können, was die anderen nicht konnten.
"Guck mal!", rief Melina und fuchtelte wild mit ihrem Streichholz vor ihren Gesichtern rum, "meins ist silbriger und dünner geworden!"
Nach Verwandlung gingen sie zum Klassenzimmer für Zauberkünste. Zauberkünste wurde von Professor Patil, der Hauslehrerin von Ravenclaw unterrichtet. Professor Patil war eine sehr strenge, relativ humorlose Hexe im Alter um die dreißig. Sie war bestimmt einmal sehr hübsch gewesen, doch sie schien schlimmes erlebt zu haben, denn von ihrer Schönheit schien jetzt nicht mehr viel übrig zu sein.
"Ich bin Professor Patil", sagte sie und begann nicht wie die anderen mit der Vorlesung der Namen, sondern hielt eine kleine Rede.
"Da ich nichts davon halte die Namen Vorzulesen, da ich sie mir sowieso nicht werde merken können, rate ich euch umso mehr in meinem Unterricht mitzumachen, damit ich eure Namen lerne. Wenn nicht, dann nicht." Sofort begannen einige zu tuscheln. Auch Lily, die einige Meter von ihm entfernt saß. Sie flüsterte dem Mädchen, das neben ihr saß etwas ins Ohr. Am liebsten hätte er sie irgendwie auf sich aufmerksam gemacht, doch sie war viel zu beschäftigt damit sich mit ihrer Freundin zu unterhalten.
"Wir fangen heute mit dem Wingardium Leviosa Zauber an. Ich würde Ihnen raten genau zuzusehen, denn ihr solltet ihn Ende dieser Stunde können.", fuhr sie fort. Dann zog sie aus ihrem Ärmel einen Zauberstab, deutete mit ihm auf eine Feder, die auf ihrem Pult lag und sagte: "Wingardium Leviosa!"
Die Feder erhob sich von dem Punkt und schwebte nun langsam immer höher in die Luft. Von überall her hörte man "Oh" und "Ah".
"Sprechen Sie mir jetzt bitte nach! Wingardium Leviosa!"
"Wingardium Leviosa!", riefen die Hufflepuffs und Gryffindors im Chor.
Eine halbe Stunde später hatte immer noch keiner es geschafft seine Feder zum Fliegen zu bringen. Ab und zu gelangen es mal kurz jemandem seine Feder von Pult zu heben, aber dann auch nur für ein paar Sekunden. Frustriert stocherte Terrell mit seinem Zauberstab auf seiner Feder rum. Plötzlich von einer Sekunde auf die andere fing die Feder Feuer und mit einem leisen knistern und einem unangenehmen beißenden Geruch verwandelte sie sich in ein kleines Häufchen Asche, was nicht gerade dazu beitrug, dass sich Terrells Laune besserte.
"HA! Ich habs geschafft!", rief da ein Junge aus Gryffindor. Dustin meinte sich zu erinnern, dass er August hieß. Und tatsächlich. Die Feder schwebte circa einen Meter über dem Pult. Hugo schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter.
"Ach komm! Wenn die das können, können wir das schon lange!", meinte Cassiopeia, zückte ihren Zauberstab und deutete auf die Feder. Dann schwang sie ihn einmal hin und her.
"Wingardium Leviosa!", rief sie. Und tatsächlich. Die Feder erhob sich von dem Pult und schwebte Richtung Decke. Cassiopeia grinste übers ganze Gesicht.
"Zehn Punkte für Gryffindor und zehn für Hufflepuff!", rief Professor Patil, "und für jeden weiteren, der es schafft gibt es fünf!"
"Das ist ja voll unfair!", nörgelte das Mädchen mit dem sich Lily unterhalten hatte, "wir waren schließlich die ersten." Doch das hätte sie mal lieber nicht sagen sollen.
"Wie heißen sie?", fragte Professor Patil und beäugte sie misstrauisch und er musste grinsen. Er hätte seinen Rechner darauf verwettet, dass das Mädchen, sich nun wünschte nichts gesagt zu haben.
"Daisy Tintwistle, Professor", sagte sie kleinlaut.
"Miss Tintwistle, überlassen sie mir bitte die Aufgabe zu entscheiden was gerecht, und was nicht gerecht ist. Sonst werde ich wohl gezwungen sein ihnen die Punkte die ich ihnen gerade gegeben habe wieder abzuziehen." Nach dieser Ankündigung sagte kaum noch jemand ein Wort. Außer Cassiopeia, die die ganze Zeit über zufrieden grinste.
"Zauberkünste ist ab heute mein Lieblingsfach.", wisperte sie. So das nur sie es hören konnten.
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Dustin Dursley und die Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei
FanfictionWas wenn Dustin Dursley, der Sohn von Dudley, einen Brief für die Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei bekommen würde? Und was wenn er dann tatsächlich nach Hogwarts gehen würde?