Unverhofftes Wiedersehen

326 20 7
                                    

Die Wochen, bis zum ersten September schienen dahin zu kriechen, und je mehr Zeit verstrich, desto mehr langweilte er sich.

Er hatte nie viele Freunde gehabt und ganz allein, jeder Tag wie der davor, verbrachte er mit Fernsehen und Computerspielen. Gelegentlich sah er auch mal nach Sphinx, seiner Kröte.

Endlich, nach einer halben Ewigkeit, so kam es ihm vor, war dann der erste September. Dustin hetzte seinen Vater, er solle sich beeilen und sie würgte ihr Frühstück vielmehr herunter als das sie es aßen. Um Punkt zwölf stand dann auch Ted Lupin vor ihrer Haustür. Der Koffer kam in den Kofferraum und Dustin nahm Sphinx mit auf die Hinterbank, damit sie nicht so durch geschüttelt wurde. Nach fünfzig Minuten fahrt, erreichten sie den Bahnhof Kings Cross. Zu dritt hetzten sie durch das Gedränge und bis Lupin plötzlich abrupt stehen blieb.

"Um zum Gleis 9 3/4 zu kommen müssen wir durch diese Wand laufen.", er deutete auf die Absperrung zwischen Gleis neun und zehn.

"Kommen Sie, wir zuerst.", sagte er und streckte Dudley seine Hand entgegen.

"Wie bitte?!", sagte Dudley und wich vor Lupins ausgestreckter Hand zurück, "Wieso sollte ich Ihnen meine Hand geben?! Ich glaube ich kann sehr wohl alleine durch diese Mauer da spazieren!" Lupin seufzte.

"Genau das können Sie eben nicht. Weil sie ein Muggel sind. Sie können natürlich auch hier draußen warten und sich einfach jetzt schon von ihren Sohn verabschieden..."

"Jaja! Ist ja gut. Ich habs verstanden!", unterbrach ihn Dudley, sah sich um als hätte er Angst, jemand würde ihn beobachten und griff dann nach Lupins Hand. Ohne ein weiteres Wort, lief dieser auf die Absperrung zu und zerrte den nervös drein blinkenden Dudley hinter sich her. Und plötzlich waren sie verschwunden. Dustin blinzelte ein paar mal. Dann nahm er seinen ganzen Mut zusammen trat auf die Absperrung zu streckte die Hand aus und es kam ihm vor, als würde er durch einen Sog in die Mauer hineingezogen und dann stand er auf einmal wieder am Bahnsteig. Nur das dieser Bahnsteig anders aussah. Überall hingen Schilder auf denen in schwarzen Buchstaben auf weißem Grund Gleis 9 3/4 stand.

Der Bahnsteig war überfüllt und voller Eltern, die sich von ihren Kindern verabschiedeten, Schüler und Käfigen mit den sonderbarsten Tieren.

"Dustin! Wo bleibst du!", es war sein Vater Dudley der nach ihm rief.

"Ja Dad, ich komm...", weiter kam er nicht. Mit einem lauten Krachen stürzten er und das Mädchen, in das er gerannt war zu Boden.

"Oh tut mir leid!", schnaufte sie und hielt sich die Stirn. Ihre langen roten Haare fielen ihr ins Gesicht, so dass er ihr Gesicht nicht sehen konnte.

"Mensch, pass doch ein bisschen auf! Hast du denn keine Augen im...", fluchte er, doch da hob sie den Kopf und ihr Anblick ließ ihn verstummen. Sie war zweifelsfrei das schönste Mädchen, das er je gesehen hatte. Ihre großen hellbraunen Augen, ihre kleine Stupsnase und das warme Lächeln auf ihren Lippen...

"Ach ist schon okay.", sagte er stattdessen, stand auf und hielt ihre eine Hand hin, damit sie aufstehen konnte.

"Danke", sie lächelte schüchtern.

"Hast du schon einen Platz reserviert? Ansonsten können wir uns ja zusammensetzen"

Sie wartete seine Antwort gar nicht ab, sondern packte ihn bei der Hand und zog ihn mit sich.

"Dad, wir gehen uns schonmal ein Abteil suchen.", rief er seinem Vater noch einmal zu und umarmte ihn zum Abschied.

"Tschüss, Dustin. Bis Weihnachten. Pass auf dich auf! Ich will mindestens zwei pro Woche Post von dir bekommen!", sagte er und umarmte ihn.

Und wäre Dustin auch nur ein paar Sekunden länger geblieben, dann hätte er den verblüfften Ausdruck auf Dudleys Gesicht gesehen, beim Anblick eines uralten bekannten und viele der Recherche, die er in den folgenden Monaten machen würde wäre nicht nötig gewesen. Aber Dustin saß bereits im Zug, als Dudley Dursley und Harry Potter, der Junge der lebt, sich zum ersten mal seit Jahren wiedersahen.

"Harry?", fragte Dudley ungläubig

"Dudley???", fragte dieser mindestens genauso verwirrt, "Was machst du denn hier?"

"Nunja also, ich... Mein Sohn Dustin, also er ist wohl auch son Zauberer. Hat so einen Brief bekommen wie du damals." Harry klappte die Kinnlade runter.

"Wow! Das dein Sohn nach Hogwarts kommt."

"Ja nicht wahr." Nervös wippte er von einem Fuß auf dem anderen, "und was hast du so die letzten paar Jahre getrieben. Außer Lord Voldemord zu besiegen?"

"Ach so dieses und jenes. Ich habe drei Kinder in... warte mal? Woher weißt du das mit Voldemort? Sag bloß du kannst dich noch an alles erinnern was damals alles im letzten Gespräch Thema war?" Dudley lief dunkelrot an.

"Naja, also ich... Als wir in der Winkelgasse waren, in diesem Bücherladen Florish and Blotts, da hab ich dieses Buch gesehen. 'Harry Potter und Lord Voldemort - der Sieg des Auserwählten über ihn dessen Name nicht genannt werden darf'. Als ich deinen Namen und dein Gesicht auf dem Cover gesehen hab... naja..." Ungläubig schüttelte Harry den Kopf.

"Wie wärs. Hast du Zeit? Dann kannst du vielleicht auf einen Kaffee zu mir kommen und du erzählst mir alles was dir in den letzten Jahren so passiert und wie es dir ergangen ist?"

Dustin Dursley und die Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt