Der Mann mit den blauen Haaren

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Ursprünglich hatte Dustin vorgehabt sich den Rest des Tages in seinem Zimmer im Ligusterweg einzuschließen und Zombies und Aliens in die Luft zu jagen, doch sein Vater war ihm in die Quere gekommen. Anstatt, dass er sich einfach hatte verkrümmeln können, hatte Dudley darauf bestanden, dass sie wieder nach Hause fuhren, was ihn auch nicht weiter gestört hätte, denn dann hätte er zu Hause did Zombies und Aliens in die Luft schießen können, aber das Schicksal machte ihm einen Strich durch die Rechnung.

Wärend der Autofahrt, wiederholte sein Vater immer wieder, dass er es in Ordnung fände, wenn er nach Hogwarts ginge, wenn er ihm den regelmäßig schrieb. Solange bis Dustin sagte:

"Weißt du was Dad? Ich glaube dir, Grandma und Grandpa kein Wort. Ehrlich jetzt! Es gibt weder Hexen noch Zauberer! Ich weiß nicht wieso und warum ihr das alles macht, aber ich bin keine sechs mehr, und auch nicht so blöd als ob ich auf so etwas billiges reinfallen würde!" Daraufhin wusste selbst Dudley nichts mehr zu sagen.

Doch es sollte noch etwas anderes geschehen, dass ihn überzeugen und umstimmen würde. Und dieses etwas lehnte in Menschengestallt, mit leuchtend blauen Haaren und einem langen schwarzen Umhang an der Hauswand von Dustins Zuhause.

"Hallo Dustin! Freut mich dich kennenzulernen. Ich bin Ted Lupin. Aber besser du nennst mich Professor Lupin, damit du dir nichts falsches angewöhnst. Später in Hogwarts wollen wie ja nicht, dass du mich in Verteidigung gegen die dunklen Künste duzt, oder?", sagte er und streckte ihm seine Hand entgegen, was Dustin aber kaum mitbekam. Er war viel zu abgelenkt von seinen Haaren. Waren sie nicht gerade eben noch blau gewesen oder hatte sich das Licht verändert und sie wirkten nur so als wären sie grün. Langsam machte er sich ernsthaft sorgen um seinen Verstand. Vielleicht sollte er sich einfach selbst in die Klapse einweisen lassen.

"Oh tut mir leid", sagte er entschuldigend und deutete mit der Hand, die er Dustin eben noch hingehalten hatte auf seine Haare, "Aber manchmal kann ich sie eben nicht so ganz kontrollieren" Und dann, dass hätte Dustin schwören können, waren seine Haare plötzlich wieder blau. Er blinzelte. Einmal. Zweimal.

"Ich will ja nicht unhöflich sein", begann Lupin, "Aber mir wäre es lieber, wenn wir reingehen und das wichtigste drinnen besprechen könnten." Dudley beeilte sich die Tür aufzuschließen. Aus irgendeinem Grund schien ihm Lupin Angst einzujagen.

"Nun Dustin. Wie du aus deinem Brief vielleicht schon erahnen konntest, bist du ein Zauberer...", fing er an, doch Dustin unterbrach ihn.

"Okay jetzt hört endlich auf mir diesem Hokus Pokus! Sagt mir endlich was hier gespielt wird! Ich finde das langsam echt nicht mehr witzig!" Lupin gluckste.

"Dachte mir der Teil würde irgendwann noch kommen", sagte er mehr zu sich selbst und dann zu Dustin, "Nun bevor ich dir erkläre, warum du ein Zauberer bist, beweise ich dir erst einmal, dass es sowas wie Magie überhaupt gibt. Was möchtest du denn gerne, dass ich tue, damit du mir glaubst?" Dustin antwortete nicht, fest entschlossen, diesen Kinderkram nicht mehr mitzumachen.

"Das lässt mir natürlich Freiraum.", sagte er und holte einen langen dünnen Stock aus seinem Umhang hervor und fragte, "Was ist denn dein Lieblingstier?" Dustin beschloss sich etwas extra schwieriges zu überlegen.

"Blauwal", sagte er dann. Das war zwar gelogen, aber wenigstens schön schwierig.

"Geht auch Blauwalbaby? Ich habe nicht groß Lust nachher euer ganzes Haus zu reparieren", sagte er und ohne eine Antwort abzuwarten richtete er den Stock auf das Sofa und murmelte etwas vor sich hin.

Das Sofa färbte sich blau, schmolz dahin und bildete eine völlig neue Form und plötzlich lag da tatsächlich ein Blauwal anstelle der Couch in ihrem Wohnzimmer. Ihm klappte die Kinnlade runter. Seinem Vater schien es ähnlich zu gehen. Das Blauwalbaby quiekte.

"Komm streichel es kurz. Wir haben nicht so viel Zeit, sonst stirbt es", sagte Ted. Langsam näherte er sich dem kleinen Blauwal und berührte ihn vorsichtig. Er fühlte sich echt an.

"Finite incantatem!", flüsterte Lupin und mit einem letzten traurigen Blick zu Dustin verwandelte sich das Blauwalbaby wieder zurück in die Couch.

"Und? Glaubst du mir nun?", fragte er.
Dustin nickte ehrfürchtig.

"Aber ich kann unmöglich ein Zauberer sein.", flüsterte er, "Ich kann keine Dinge in Tiere verwandeln oder so." Wieder gluckste Lupin.

"Vertrau mir. Du bist einer. Hast du schon mal seltsame Dinge geschehen lassen als du wütend warst? Oder Angst hattest? Dinge die du dir einfach nicht erklären konntest", Dustin musste daran denken, wie er einmal bei seinem Geburtstag wütend auf seinen Freund gewesen war und sich daraufhin plötzlich die Luftballons alle von selber aufgeblasen hatten und geplatzt waren.

"Siehst du!", sagte Ted, "Also bist du dabei?" Dustin nickte unsicher.

"Gut! Dann auf in die Winkelgasse!"

Dustin Dursley und die Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt