Ein anstrengender Tag

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Die folgenden Minuten verstrichen wie in Zeitlupe. Jede einzelne Minute zog sich dahin und es kam ihm beinahe so vor, als hätte Madam O'Mara die Absicht ihn zu foltern. Er fiel mehrere Male beinahe von seinem Besen und die Hufflepuffs mussten sich ständig fiese Kommentare von den Gryffindors anhören.

Das einzige, das ihn beruhigte war, dass Daisy sich genau so schwer tat wie er. Die Sicherheit, die sie am Anfang gehabt zu haben schien, war nun verschwunden. Obwohl es ihn unglaublich aufbaute ihren Ego dahin schrumpfen zu sehen, reichte es nur gerade so aus um Dustin nicht wegen seines eigenen schwachen Talents zur Verzweiflung zu bringen.

War schon sein Einstieg nicht glamourös gewesen so wurde es auch im Laufe der Flugstunde nicht besser. Am Anfang hatte sie nur verlangt, dass sie sich vom Boden abstießen und nach ein paar Minuten wieder landeten. So hatte er es gerade so mit Mühe geschafft seinen Besenstiel gerade zu halten um nicht hinunter zu fallen. Allein die Landung war eine Herausforderung für ihn gewesen.

Schnell ging es aber nicht nur um das Starten und Landen, sondern auch um das Steigen.

Wie sich herausstellte war das Steigen weniger das Problem. Fast wollte er sich darüber freuen wie einfach es gewesen war, da rief Madam O'Mara:

"Und jetzt sinken!"

Dustin warf einen Blick mach unten und es drehte sich ihm der Magen um. Es mochten vielleicht nur fünf Meter sein, aber fünf Meter waren eindeutig fünf zu viel. Es war als hätte jemand die Luft aus seinen Lungen gelassen. Erschrocken schnappte er nach Luft. Doch es half nichts. Alles um ihn herum begann sich zu drehen und dann wurde es plötzlich schwarz.

"Hallo? Mr. Dursley? Können sie mich hören?" Er blinzelte. Über ihn gebeugt standen Madam O'Mara, Cassiopeia und Lily. Bei Lilys Anblick lief er vor Scharm sofort rot an. Er war gerade nicht vor ihren Augen zusammen gebrochen oder? Wie viel hatte sie gesehen?

"Oh mein Gott dir geht es gut!", rief Cassiopeia erleichtert und fiel ihm um den Hals. Jetzt erst, da sie ihn umarmte, bemerkte er, dass ihre Wange ganz nass war. Hatte sie etwa geweint?

"Ich hab mir solche Sorgen gemacht.", flüsterte sie, "du bist einfach plötzlich von deinem Besen gefallen. Lily hat Gott sei dank schnell reagiert und noch deinen Umhang bepackt und dich vor dem Abstürzen gerettet." Unsicher sah er zu Lily, die ihm aufmunternd zulächelte. Sofort lief er noch roter an. Das entging Cassiopeia nicht. Verlegen sah er weg, doch es war bereits zu spät. Ungläubig sah sie von ihm zu Lily, die schnell weg sah.

"Ach so ist das.", murmelte Cassiopeia. Dustin meinte für den Bruchteil einer Sekunde einen Schatten über ihr Gesicht huschen zu sehen, doch ehe er nachfragen konnte, grinste sie schon wieder von einem Ohr zum anderen. Sie reichte ihm eine Hand um ihm aufzuhelfen und meinte dann:

"Am besten du setzt dich zu Dorothee."

"Hab ich einen Kohldampf.", brummte Melina.

"Und ich erst", sagte Quinn, "ich fühle mich als könnte ich einen ganzen Troll am Stück essen!"

"Bah! Nie in meinem ganzen Leben könnte ich einen Troll essen!", rief Cassiopeia und verzog das Gesicht, "die sind so widerlich" Amrish lachte.

"Och man! Das sagt man doch nur so, du Dummkopf!"

"Hey!", rief Cassiopeia und stemmte die Hände in die Hüften, "ich bin nicht dumm!"

"Sie ist schon ziemlich süß wenn sie sich ärgert oder?", flüsterte Amrish ihm ins Ohr. Süß? So hatte er Cassiopeia noch nie betrachtet. Aber wenn er so darüber nachdachte.

"Ich glaube sie ist immer süß.", flüsterte er zurück. Cassiopeia wirbelte herum und sah Dustin mit weit aufgerissenen Augen an. Er gluckste. Cassiopeia lief schlagartig dunkel rot an und drehte sich dann schnell weg. Er hätte gerne nachgehackt, doch in diesem Moment öffnete Quinn die Tür zur großen Halle und ein köstlicher Geruch stieg ihm in die Nase.

"Hühnchen!", rief Melina und stürzte los um sich einen Platz am Hufflepufftisch nahe der Essensschüsseln zu ergattern.

"Mit Bratkartoffeln!", rief Quinn.

"Und Mousse Au Chocolat als Nachtisch", flüsterte Dustin. Augenblicklich lief ihm das Wasser im Mund zusammen.

Eine halbe Stunde später, waren sie alle auf dem Weg zum Hufflepuff Gemeinschaftsraum. Mit Bäuchen so voll, das sie weh taten. Und bei Dustin musste das schon etwas heißen.

"Ahhh... Ich fühle mich als müsste ich gleich kotzen.", jammerte Emmeline und hielt sich denn Bauch.

"Deine Schuld wenn du so viel isst.", sagte Dorothee die als einzige auf das Mousse Au Chocolat verzichtet hatte.

"Also ich fühle mich als könnte man mich nach Hause rollen.", sagte Quinn und klopfte sich auf den Bauch. Instinktiv musterte Dustin Quinn. Quinn hatte das, was jeder andere Kerl seines Alters als Traumkörper bezeichnen würde: er war relativ groß, mit einem breiten Kreuz und Dustin hätte wetten können, dass sich unter seinem Hemd jede Menge Bauchmuskeln befanden. Sofort sank seine Stimmung radikal.

"Den Kommentar hättest du dir echt sparen können.", sagte Melina, die seinen plötzlichen Stimmungsum-schwung bemerkt zu haben schien.

"Was?!", fragte Quinn verwirrt. Dann entdeckte er Dustin, der mit zusammengebissenen Zähnen auf den Boden starrte.

"Oh sorry man! Das hab ich nicht so gemeint.", sagte er und sah aufrichtig besorgt aus.

"Ist schon gut.", sagte Dustin und zwang sich zu einem Lächeln.

Zehn Minuten später, als sie sich umzogen und in ihre Betten legten, entschuldigte sich Quinn immer noch. Was Dustin zwar als nette Geste empfand, aber nichts daran änderte dass sich Dustin unbeschreiblich fett fühlte. Stundenlang lag er wach und dachte nach, bis ihm irgendwann vor Müdigkeit die Augen zu fielen und mit einer Träne auf der Wange schlief er ein.

Dustin Dursley und die Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt