Kapitel 11

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„Sebastian",ich war gerade mal mit einem Fuß in der Tür, „Wo warst du nur?"Meine über fürsorgliche Mutter umarmte mich, als wäre ich geradeaus dem Krieg kommen. „Ich dachte schon du wurdest entführt",ein Antwort wartete sie garnicht ab, „Niemand geht ans Handy. VonLuzis Mutter erfahre ich dann, dass ihr auf einer Party seit. Ich binvor Sorge fast gestorben." „Mama beruhige dich. Mein Akku warleer, sonst hätte ich dir natürlich Bescheid gesagt. Luzis Handyspinnt zur Zeit ein bisschen, es klingelt nicht, wenn jemand sieAnruft", versuchte ich sie milde zustimmen. „Wer war dieserandere Typ mit dem ihr zur Party gegangen seit?", hackte sie nach.Sie wusste von Simon? Ich dachte ich könnte diese Predigt noch einwenig heraus zögern. „Sein Name ist Simon und er geht mit mir ineine Klasse. Seine Eltern sind mit ihm vor kurzem erst vonKalifornien nach Deutschland gezogen. Wir haben auch bei ihm gepennt,da er nicht weit von der S-Bahn entfernt wohnt und wir zu müde warenum nach Hause zugehen", besser ich sage ihr die Wahrheit, so war esbesser für mich und meine Nerven. Na gut, ich sagte nicht die ganzeWahrheit. „Seine Eltern erlauben das?", sie runzelte die Stirn.„Sie sind erst heute aus Amerika zurück gekommen", nur weil icheinige Ding verschwieg, machte mich nicht zum Lügner. „Aber ihrseit nur ganz normale Freunde, also du bist nicht in ihn verliebtoder so?", was geht sie das bitte an. Okay sie war Muttereigentlich ging es sie schon irgendwie was an. Aber. „Mutter!",damit war das Gespräch für mich beendet. Ja, ich weiß, dass ichmich damit verdächtig machte.

Inmeinem Zimmer ließ ich mich erst mal in mein Bett fallen, danachsteckte ich mein Handy an. Einige neue Nachrichten und einigeverpasste Anrufe. Die meisten von meiner Mutter, ein paar von andereund ein einzige von Simon. Er schrieb: „Hey ♥" „Na, Problemmit deinen Eltern?", tippte ich. Warum schrieb ich „Na", ichhasste dieses Wort. Es war, keine Ahnung wie ich es beschreiben soll.Ich mag es einfach nicht. „Geht so... Mein Dad sieht mich jetztimmer so enttäuscht an... Ach und meine Mum", er antwortetesofort. „Das wird besser mit der Zeit", versuchte ich ihn zutrösten. „Sicher?" „Ich bin mir zur 90% sicher. Bei mir war esnicht anders, bis auf den kurzen Moment Erleichterung, das ich keineDrogen konsumierte." „Ich glaube meine Mum mag dich nicht."„Woran könnte das wohl liegen? Daran wie du mich vor ihrabgeknutscht hast, bestimmt nicht." „Ich weiß gar nicht, wovondu redest.. Ich würde doch niemals einen Jungen küssen, wenn ichnicht von dir manipulierte werden würde. Das sind jedenfalls dieWorte meiner Mutter." „Ich, dichmanipulieren? Du bist mir an die Wäsche." „Und weißt du was?Ich würde es jeder Zeit wieder tun, auch ohne das du michmanipulierst." „Sie gibt mir die Schuld dafür das du schwulbist, oder?" „Nein, sie gibt dir die Schuld dafür das sie keineEnkelkinder bekommt" „Was? Ich bin total begeistert von Kindern.Ich hätte gerne Kinder" „Nur leider bist du keine Frau undkannst deswegen keine bekommen." „Wer sagt das ich Schwanger seinwill? Das ruiniert einem doch nur die Figur und schmerzhaft ist esdazu." „Du tust doch eh nichts für deine Figur." „Da stecktmehr Arbeit dahinter, als du denkst." „Ach wirklich?" „Ja"„Den ganzen Tag im Bett liegen kann keine Arbeit sein." „Es istja nicht nur im Bett liegen. Man muss auch ab und zu Mal mit MissKunibert Müpfchen kämpfen, den richtigen Moment abpassen um sichetwas zu essen zu holen und durch den tragisch Tod von jemanden ausder Winchester-Familie, vor Trauer unbewusst weniger zu essen."„Was ist wenn jemand, der nicht zur Winchester-Familie gehörtstirbt, wie Jo, Bobby, Kevin?" „So weit bin ich noch nicht, binerst bei Staffel vier ungefähr die Hälfte." „Ich wollte nichtspoilern xd" „Keine Sorge hat Luzi schon gemacht" „Luzi istabsolut verrückt, oder?" „Verrückt? Ein bisschen untertrieben.Habe so jemand wie sie gebraucht." „Wieso?" „Sie hat mir ausmeinem schwarzen Loch geholfen." „Wie meinst du das?" „Ichhatte sämtlichen Kontakt zu meinen Freunden verloren. Ich habe michvon allen zurück gezogen. Ein seelisches Wrack. Angst wiederverletzt zu werden. Meine Therapeutin hat gemeint, ich sollte wiedermit jemanden, den ich vertraue, Kontakt aufnehmen. Wir standen unszwar früher auch ziemlich nah, aber nicht so nah wie jetzt." „Sojemanden bräuchte ich auch." „Jetzt hast du ja mich"

MeineMutter kam in den Raum, ohne Anzuklopfen. Auch Miss KunibertMüpfchen quetschte sich durch den schmalen Türspalt. „Schon malwas von Klopfen gehört?", fauchte ich sie an. „Sebastian", sieseufzte, „Bitte verstehe doch ich mache mir nur Sorgen um dich."„Warum?", maulte ich. „Darüber das du es überstürzt. Dusolltest diesen Simon erstmal kennenlernen", sie klang wie immerwirklich sehr besorgt. „Mutter, es gibt keinen Grund dafür sichSorgen zumachen", versuchte ich sie zu beruhigen. „Das letzte Malkonnte ich dir nicht früher helfen, weil ich nicht wusste was mitdir los war. Nochmal will ich dich nicht so sehen", ihre Stimmezitterte leicht. „Wie kommst du eigentlich darauf?", fragte ichsie. „Du bist mein Sohn und ich kenne dich", wich sie meinerFragen aus. „Okay, ich mag ihn, sehr sogar und er mich auch",gestand ich ihr. „Habt ihr schon darüber geredet?", hackte sie.Ich dachte, wenn ich ihr das sage würde sie mich in Ruhe lassen.„Noch nicht", gab ich zurück. „Du willst nicht mit mir darübersprechen. Das kann ichverstehen, als ich so alt wie du war, wollte ich auch nicht mitmeiner Mutter über Liebe und so sprechen", erwiderte sie. Daraufstand sie von meinen Bett auf, in der Tür drehte sie sich noch malum: „Rede mit irgendwen, egal wer." Mein Handy klingelte nochmal: „Ich würde dir jetzt gerne etwas sagen, aber das will ich dirnur persönlich sagen."

|| All I Need Is You || (boy x boy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt