|| All I Need Is You || (boy x boy)

Kapitel 19

Später am Abend

Mittlerweilehatte Luzi aufgehört zu weinen und sich wenigstens ein bisschenberuhigt. „Willst du mir nicht von dem Treffen von dir und Simonerzählen", versuchte sie von ihren Problemen abzulenken. Währendich sie getröstet hatte, hatte ich dieses Begegnung unmerklichverdrängt. „Erinnere mich bloß nicht daran", wich ich ihr Frageein bisschen ungeschickt aus, da ich sie mit diesem Satz nochneugieriger machte. „Na gut", erwiderte ich auf ihre auffordertenBlick, „Simon hat mir von seinen Vergangenheit erzählt, warum erDrogensüchtig war bzw. ist. Wieso er nicht aufgehört hat Gras zurauchen. Danach hat er Schluss gemacht, weswegen ich ihn jetzt hassenkönnte. Was ich aber nicht tue, ich habe eher Mitleid mit ihm. Ichbin doch irgendwie dämlich, ich sollte ihn nun von ganzem Herzenhassen, weil er mich angelogen und betrogen hat und mir jetzt dieWahrheit sagte." „Hör auf dich als dumm zu bezeichnen, das bistdu nämlich nicht im geringsten. Was zur Hölle rechtfertigt esjemand zu betrügen? So etwas tut man nicht egal aus welchem Grund",versicherte sie mir. „Seine Drogenproblem kann man vielleicht damitrechtfertigen, dass seine Eltern anscheinend unglaublich großenDruck auf ihn ausüben, dass er unsterblich in seinen besten Freundverliebt war, obwohl er wusste das er ein beschissener Festerfreundwäre, dass seine erst Freundin Selbstmord begangen hat, dass er seinFreund ihn verlassen hat kurz bevor er nach Deutschland gezogen ist.Um jemanden zu betrügen, kann eventuell wenn man möchte einen Grundfinden, aber eigentlich gibt es keinen", gab ich ihr irgendwieRecht. Sie nickte zustimmend und nah mich in den Arm, da ichvermutlich so aussah als würde ich jeden Augenblick anfangen zuweinen. „Luzi, ich will ihm verzeihen. Ich will ihn zurück. Ichwill mich wieder an ihn kuscheln. Ich will ihm helfen. Ich willGlücklich mit ihm werden", nun kämpft ich wirklich mit den Tränenund leider verlor ich. „Sebastian ich weiß wie sehr du diesen Satzhasst, aber ich kann dich verstehen. Auch wenn Timo ein verdammterArsch ist, möchte ich ihn auch zurück. Aber der unterschiedzwischen Timo und Simon ist, dass Simon wahrscheinlich weiß, dass ersich wie ein Mistkerl benimmt und dass Simon dich wirklich liebt",tröstete sie mich, „Und ich glaube, dass das zwischen euch nochnicht vorbei ist." „Wäre das nicht normalerweise der Zeitpunktwo du mir Eis und Taschentücher reichst und mich davon überzeugenwillst, dass es so besser ist." „Ja, eigentlich schon", stimmteLuzi mir zu und lachte, womit sie mich ansteckte. Wie sie öfterssagte, Lachen ist immer noch die beste Medizin. „Kann ich heute beidir pennen? Ich kann heute nicht mehr Nachhause", bat ich sie.„Sicher, aber warum?", fragte sie neugierig wie sie war nach.Ohne mein zu tun verdrehte ich die Augen: „Hab mich heute mitmeiner kleinen Schwester gestritten, wegen Simon. Ich kann Laraschließlich nicht die Wahrheit über ihn sagen, das wäre glaube ichnicht so gut. Außerdem könnte ich die Blicke von meinen Vater beimAbendessen nicht ertragen wie er mich voller Schande anstarrt unddenkt, wäre mein Sohn hetero würde, der ganze Scheißdreck nichtpassieren. Von meiner Mutter ganz zu schweigen." „Mir ist essowieso lieber wenn du bei mir bleibst und für mich singst" „Mussdas sein?" „Ja" „Na gut. Help me polarize, help me polarize,help me down, those stairs is where I'll be hiding all my problems.Help me polarize, help mepolarize. Help me out,
my friends and I we've got a lot ofproblems "

Ein Kuss oder auch mehr als einen. In mein Ohrflüsterte er: „Ich liebe dich. Du bist das Wichtigste für mich."Darauf schloss ich ihn fest in die Arme. „Du kannst dir gar nichtvorstellen, wie glücklich du mich damit machst", erwiderte ich. Erhievte mich auf die Couch, meines Lieblingsortes. Er schaffte es, dasich alles um mich herum vergaß. Sogar all das Übel, was er mir angetan hatte. „Versprich mir, das das hier niemals endet. Versprichmir, das du mir von jetzt an alles erzählst.", forderte ich ihnauf. Es... Er machte mich fertig. Ich wusste nie so wirklich was ervon mir wollte. Ruckartig hörte er auf mich zu küssen. Was war denjetzt los? Argh!! Ich stand kurz vor einem Wutausbruch, als mirjemand mit dem Handrücken ins Gesicht geschlagen.

Luziwälzte sich unruhig umher und schlug um sich. Teilweise so heftig,das ich mir sicher war, an diesen Stellen ein Blauerfleck bildet. Eventuell sollte ich sie wecken. Vielleicht wäre das einen guteIdee, aber vielleicht auch ein der schlechtesten die ich jemals inmeinem Leben hatte. Immerhin sprachen wir hier von einem derunberechenbarstenWesenauf dieser Erde. Man konnte nie wissen wie sie reagieren wird.Manchmal ist sie wütend, weil man sie nicht weckt und manchmal istsie wütend, weil man sie weckt. Ist das bei allen Mädchen so odernur bei meiner Maus? Erneut rahmte sie mir ihren Ellenbogen in dieRippen – schmerzhaft, sehr schmerzhaft. Wahrscheinlich hatte ichdas verdient. Das war wohl eine Straffe des Schicksals, für meinenTraum. Aber man kann schließlich nichts an seinen Gefühlen ändern.Warum gab es diese scheiß Gefühle überhaupt, ohne sie wäre dasLeben so viel einfacher. Kommt mir jetzt nicht mit so Sätzen wie:„Glück ist auch ein Gefühl. Ich verstehe nicht was daran schlimmsein." oder „Ohne Traurigkeit gäbe es keine Fröhlichkeit."Ein erneuter Tritt in den Magen. Mir ist bewusst das solche Gefühleauch dazu gehören, aber im Moment wäre ich lieber ein emotionsloserRoboter. Eine Ohrfeige. Warum ich eine Maschine sein möchte: 1.Diese herum Gestrampel würde mir nichts mehr aus machen. 2. MeinGehirn würde nicht länger denken, ich hätte dieses Glück nichtverdient. Na ja wirklich glücklich war ich nicht, aber diese Momentein den ich meinen ganzen Liebeskummer vergessen habe. Ich versuchtemir einzureden ich habe, auch ein bisschen Fröhlichkeit verdient.Aber in Wahrheit heuchelte ich mir damit nur etwas vor. Es wäreeinfach dem ganzen einfach ein Ende zusetzten. Zumindest für mich,aber nicht für die Menschen um mich herum. Denen den ich wichtig binund denen die mich brauchen. Auch wenn es nur ist um jemandenzuhaben, den man ihm Schlaf eine Scheuert kann. Für meine Liebstenfungierte ich auch gerne mal als Boxsack.