„Es gibt Spätzle mit Geschnetzelten,Kartoffelpüree und Karotten", klärte mein Mutter uns auf, als wiruns an dem Tisch setzten. „Wieso hast du nur für vier aufgedeckt?Ich dachte" „Deinem Vater geht es nicht so gut, er wird späteressen", unterbrach meine Mutter mich. „Hat er das gesagt bevor duihm erzählt hast, dass Simon zum Essen kommt oder danach?", wollteich wissen und vielleicht war mein Tonfall ein bisschen trotzig.„Lass es gut sein Sebastian", er legte seine Hand auf meinenOberschenkel, „Ist doch egal. Lerne ich deinen Vater eben wannanders kennen." Keine Ahnung wie er das tat, doch er schaffte esjedes mal mich zu Beruhigen. „Also Simon, du bist also vor kurzemvon Amerika nach Deutschland gezogen", versuchte meine Mutter einTischgespräch anzufangen. „Geil, wie ist es so in Amerika",brodelte meine kleine Schwester sofort los, „Warst du schon mal inNew York? Wenn ich alt genug bin, ziehe ich nämlich dort hin."„Träum weiter, dafür ist dein Englisch viel zu schlecht",erwiderte ich. „Meine Eltern und ich waren dort einmal im Urlaub,mir hat es dort nicht besonders gefallen. Mir war es dort allesirgendwie viel zu stressig", erzählte Simon. „Kommen deineEltern aus Deutschland?", wollte meine Mutter wissen. „MeineMutter kommt aus Deutschland. Mit 20 hat sie dann einAuslandssemester gemacht, wo sie dann auch meinen Vater kennengelernthat."
„Was denkst du?", fragte mich Simon, als wirwieder in meinen Zimmer waren. „Worüber?" „Was deine Muttervon mir hält." „Sie könnte dich mögen. Was machen wir jetzt?"Als Antwort küsste er mich, erst sanft aber dann immer heftiger.„Warte kurz", forderte ich ihn auf. Innerhalb von wenigenSekunden schaffte ich es Musik einzuschalten. „Wo waren wir stehengeblieben?", ich fuhr ihn mit der Hand über seine Brust. Erverstand, dies als Aufforderung sein Oberteil auszuziehen. Er fuhrmit seinen Händen unter mein Shirt. Bei seine Berührung zuckte ichzusammen, da seine Hände eiskalt waren. „Was ist?", lachte ernach einem weiterem Kuss. „Nichts", erwiderte ich lächelnd,„deine Hände sind nur kalt." Darauf zog er mir mein T-Shirt überden Kopf. „Ich liebe dich", flüsterte ich in sein Ohr und küssteihn auf den Hals. Genau in diesem Moment platzte meine Schwester inmein Zimmer. „Hat wirklich niemand in diesem Haus etwas vonanklopfen gehört", schimpfte ich lauthals. „Gehört schon, dasheißt aber noch nicht das ich es auch mache", erwiderte Lararotzfrech. Simon war knallrot im Gesicht geworden, als die Türaufgerissen wurde. „Was willst du?", fauchte ich sie an. „Wasich will", wiederholte meine Schwester, „Also ich will überhauptnichts. Mich würde es nur freuen, wenn du" „Wenn ich was fürdich tue?", sie zögerte mir zulange. „Wenn du mir ein paardeiner Sachen für die Schule leihst", beendete sie ihren Satz.„Nicht jetzt, verschwinde wieder", wies ich sie an. Sein Handyvibrierte in seiner Hose. „Was ist?", fragte ich ihn. „Oh,shit", schnell zog er sein Shirt wieder über, „Sorry, das warmeine Mum. Ich muss jetzt los." Zum Abschied küsste er mich nochein letztes Mal.
Später am Abend
„Weheirgendwas ist kaputt, wenn du es mir zurück gibst und ich bekommeauch alles wieder zurück", ermahnte ich meine kleine Schwester,welche mit einem riesen Haufen an Klamotten und anderem Zeug was mirgehörte zur Tür hinaus verschwand. Irgendwie hatte ich das Gefühlich bekomme die Hälfte meiner Sachen nicht wieder. Als ich michgerade hingelegt hatte, weil ich richtig müde war, klingelte meinHandy. „Was ist?", begrüßte ich sie sehr freundlich. „Schläfstdu?", erwiderte sie noch hellwach. „Ja, ich tu nur so als wäreich wach", was eigentlich so fast der Wahrheit entsprach. „Meinstdu, ich kann mich an deiner Mutter vorbei, da ich dir nämlich etwaswirklich wichtiges erzählen muss", jetzt klang ihre Stimme leichtbesorgt. „Kann das nicht bis morgen warten?" „Nein kann esnicht." Was konnte bitte so wichtig sein, dass sie mich um 23 Uhrnoch besuchen kommen will? „Kannst du es mir nicht auch einfach sosagen?" „Nein!" „Worum geht es denn?" „Es geht um... alsoähm... Es geht um Simon." Mit einem Schlag war ich wieder hellwach. Was war mit ihm? Ist ihm irgendwas passiert? „Du musst durchsFenster herein klettern." „Okay, mach es auf." Ich quälte michaus meinem wohlig warmen Bett, um ihr das Fenster zu öffnen.
„Wasist jetzt so wichtig?", fragte ich sie, während ich ihr die Handreichte, damit sie leichter herein klettern konnte. „Setzt dichlieber erstmal hin", wies sie mich mit ihre ernsten Stimme, welcheman nur selten zuhören bekam. Da ich wusste das es zwecklos war undich mich sowie so lieber in mein Bett wollte, tat ich einfach was siesagte. „Also Timo und ich spazierten durch den Park, als wir Simonsahen", sie machte eine kure Pause um zu sehen wie ich reagierte.Wie ich reagierte? Stirnrunzelnd. „Ich dachte mir anfangs nicht,doch dann umarmte er einen anderen Typen", erzählte sie weiter.Vielleicht sind sie nur Freunde, schließlich umarmte ich Luzi auch.„Vielleicht waren sie ja nur Bekannte", sie sprach genau das auswas ich dachte, „aber dann küsste er ihn." Mein wohlig warmesfederweiches Bett verwandelte sich in ein hartes eiskaltesNagelbrett. Das konnte alles nicht Wahr sein. Das muss ein Traumsein, war es nur leider nicht. Mir wurde schlecht. „Sebastian, estut mir Leid", flüsterte Luzi mir zu. Mir wurde kotzübel.
„Sebastian?Kann ich mir noch deine", Lara verstummte, als sie nur Luzi inmeinen Zimmer vorfand, „Wo ist Sebastian?" „Er ist im Bad undkotzt sich wahrscheinlich dort die Seele aus dem Leib", antwortetesie ohne von ihre Handy aufzuschauen. „Alles okay?", rief sie inRichtung meines Badezimmers. Ob alles okay war? Nichts war okay,absolut gar nichts. Bei dem Gedanken was er mit diesem Kerl allestat, kam es mir erneut hoch. „Es ist doch in Ordnung, wenn ich mirnoch eine von deinen Ketten ausleihe. Keine Antwort zähle ich alsja", in diesem Moment war mir alles egal. Hätte mich jemandgefragt, ob er mein Herz, schlecht gewähltes Beispiel sagen wie dochlieber beide Nieren haben könnte, hätte ich auch nichts dagegenunternommen. Mir war alles Egal, mir war es sogar egal ob ich lebte.Ich werde sowieso nie glücklich. Mittlerweile hatte sich auch meinMagen wieder beruhigt und ich blickte mich im Spiegel an. Ich blicktein glassige blaue verheulte Augen, in ein viel zu blasses Gesicht mitstarken Rötungen. Mit einer Hand fuhr ich durch meineschweißtriefende Haare. Mein Blick blieb auf meinen Handgelenken,meine Narben kleben. Mit zitternde Händen öffnete ich die Türmeines Badezimmerschrankes. Hier musste doch noch irgendwo eineKlinge sein, anscheinend doch nicht. Dann überkam mich die Wut undich schlug gegen meinen Spiegel. Nun sah ich nur noch mein verzehrtesGesicht, die Risse und mein Blut. „Sebastian?", fragte Luzi jetztbesorgt. Mit starren Blick wankte ich Richtung Küche. „Sebastian,wo willst du hin?", eine verwirrte Luzi folgte mir. Aus demMesserblock zog ich ein größeres Messer und sackte dann auf dengefliesten Boden zusammen.
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|| All I Need Is You || (boy x boy)
Romance"Ein seelisches Vrack mit einem Helferkomplex", waren wohl die angemessensten Worte um mich zu beschreiben. Ich war nicht immer so. Es gab eine Zeit, in der ich jede menge Freude ausgestrahlt habe. Dann kam er. Er zerbrach mein Herz, trat es mit Füß...