23.Kapitel/Meine Vergangenheit in deinen Händen

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~Skyla P.O.V.

Das Leben hat seine eigenen Spielregeln, sowie du deine eigenen Spielregeln hast, habe ich auch meine eignen Regeln. Doch nicht jeder beachtet deine Regeln und sie geraten in Vergessenheit, doch wenn du die Menschen oft genug auf deine Regeln aufmerksam machst, werden sie dazu lernen. Ich musste ebenfalls dazu lernen. Musst Demir seine Regeln kennen lernen und einer diese Regeln war, ihm zu vertrauen. Er hat es einfach verlangt. Er wollte dass ich ihm vertraue, egal wie schwer es mir fallen würde.

Vertrauen aufzubauen ist nicht immer einfach. Manche Menschen sind zu leicht gläubig und werden verraten. Verrat ist etwas schreckliches, enttäuscht zu werden tut weh und hintergangen zu werden, zerreißt dir das Herz. Doch wenn man niemanden vertraut, dann ist man alleine. Es hört sich zuerst nicht so schlimm an, alleine zu sein, niemanden auf seiner Seite zu haben, doch es ist schrecklich. Es ist schrecklich immer alleine kämpfen zu müssen und niemanden da zu haben, der einen in den Arm nimmt. So lange habe ich den Kampf im Leben nun schon alleine beschritten. Habe es überlebt, bin aber trotzdem Stück für Stück innerlich gestorben. Ich kann froh sein Demir kennen gelernt zu haben. Das er mein Mate ist. Das er mein Schicksal ist. Demir ist das kleine Licht in meiner Dunkelheit, welches mir geschickt worden ist. Und nur schon dieses kleine Licht, erleuchtet den Raum, wie ein Flutlicht.

Demir hat mein Vertrauen, meine Seele und mein Herz gestohlen, ohne dass ich es mit bekommen habe, ohne dass ich etwas dagegen machen konnte. Und ich bin darüber nicht traurig, auch nicht wütend, nein. Ich bin dankbar. Ich bin Demir dankbar mir all das genommen zu haben, denn er passt darauf auf und beschützt es mit seinem Leben. Er achtet auf mein gestohlenes Herz, auf meine Seel auf meinen Lebensinhalt. Er ist einfach immer da, immer wenn die Dunkelheit mich einnimmt, durchbricht er sie mit einem Licht.

Ich weiß nicht, wie ich ihm jemals dafür danken könnte, aber ich hoffe dass er trotzdem weiß, wie dankbar ich ihm bin, was er für mich getan hat. Er hat die leere Hüllen, namens Skyla Torres genommen und mit Leben und Liebe gefüllt. Er hat mich wieder zum Atmen gebracht. Mein Herz wieder zum Schlagen. Ich kann ihm Vertrauen. Ich muss ihm vertrauen.

Immer noch sitze ich auf seinem Schoß, mitten im Krankenhaus Zimmer. Mein Hals kribbelt immer noch, als würden Millionen Ameisen drüber krabbeln. Ein unbeschreiblich schönes Gefühl, welches heiß und kalt zugleich wirkt. Es hat einige Minuten gedauert, bis Demir mich von sich und seinen Lippen abbringen konnte. Sonst wäre ich wahrscheinlich in diesem Krankenbett, noch über ihn her gefallen und das wäre nicht gerade elegant gewesen.

„Demir...das was ich dir nun erzähle, ist meine gesamte Vergangenheit. Mein Leben...ich möchte dass du bis zum Ende hin zuhörst und nicht vorher mir ins Wort fällst. Bitte." Er nickt darauf und streicht mit seiner großen, warmen Hand über meine Wange. Wieder einmal löst diese hauch zarte Berührung eine Gänsehaut aus. Mein Körper ist ein wahrer Verräter. Ich sehe ihm noch mal tief in die Augen, stehe dann auf und löse mich aus seinen Armen. Mit meinen Anschlüssen und den Fahrbaren Maschinen, gehe ich rüber zum Fenster. Es macht mich zu nervös, es ihm zu sagen, während ich ihm so nah bin und durch die Markierung, habe ich meinen Körper kaum unter Kontrolle.

„Wie jedes andere Leben auch, begann meines mit meiner Geburt", ein kleines Schmunzeln schleicht sich auf meine Lippen, während ich aus dem Fenster, runter zu dem Park starre, „Meine Eltern waren ebenfalls Mates und beide Werwölfe. Mein Vater war der beste Freund von Jack, weshalb er später dann auch der Beta wurde. Meine Mutter war eine gute Seele, immer war sie für mich da, sobald ich mal weinte, oder Angst hatte. Sie sagte mir immer eines: Du brauchst niemals dich davor zu fürchten, zu zugeben Angst zu haben, denn Mut besteht daraus, auch sie ein zu gestehen, sich vor etwas zu fürchten. Das ist wahrer Mut, mein Engel. Früher als ich klein war, hatte ich schreckliche Angst vor Gewitter, dann kamen meine Eltern in mein Zimmer. Mein Vater nahm mich auf seinen Schoß, meine Mutter holte heiße Schokolade und viele Kuscheldecken und dann haben wir uns zu dritt vor das Fenster gesetzt und das Gewitter ausgelacht." Ein jämmerliches Lachen entfährt meiner Kehle, obwohl gleichzeitig eine Träne mein Auge verlässt.

His broken MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt