36.Kapitel/Übernatürliches und diese verdammte Anziehungskraft.

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~Skyla P.O.V.

Ich war immer noch damit beschäftigt mir die ganzen Formeln und lateinischen Begriffe ins Gehirn rein zu prügeln, da kam ein wütender Demir in die Küche und sah mich mit einem Killerblick an. Ich zog fragend eine Augenbraue hoch, obwohl ich genau wusste, was los war und warum er so schlecht auf mich gelaunt war. Schließlich habe ich ihn halb kastriert. „Bist du wenigstens stolz auf deine Tat?", fragte er mich aus zusammen gebissenen Zähnen, da er anscheinend immer noch unter Scherzen litt. Nun tat er mir doch wieder leid und mein Gesichtsausdruck, wurde von belustigt, ernst und mitleidig. „Es tut mir leid Demir, doch du wolltest mich nicht lernen lassen!", versuchte ich mich zu entschuldigen, aber auch zu verteidigen. Schließlich hatte ich ihm oft genug gesagt, das sich lernen muss, doch gehört hat der Herr nicht ein einziges mal. Er sah mich nur verständnislos an und setzte sich, zu meiner großen Verwundern, neben mich hin und nahm eines meiner Biologie Bücher. Noch immer leicht verwundert, betrachtete ich sein Profil. Ich beobachtete ihn dabei, wie er sein Blick über die beschriebenen Seiten glitten ließ und alles in sich aufziehen zu schien. Ohne mich an zusehen, beginnt er zu reden, „Willst du nicht lieber deine Aufmerksamkeit, den Büchern richten? Ich sehe mir solange dieses Thema an und du dir die anderen, ich erkläre dir dann dieses. Dann bist du schneller fertig mit lernen." In diesem Moment muss ich wohl wie eine Eule ausgesehen haben, mit großen Augen und einem verdutzen Gesichtsausdruck. Er schob zu seiner Rede noch ein „Dann habe ich dich schneller wieder für mich", hinter her und las dann in der Stille, das Kapitel weiter.

Ich verstand es nicht, vielleicht war es auch einfach zu hoch für mich, woher nun sein plötzlicher Sinneswandel kam. Vielleicht hat er eingesehen, dass er nur so mehr Zeit mit mir verbringen kann. Wenn er mich bei dem Lernen unterstützt, bin ich schneller fertig, als wenn er mich beim Lernen immer wieder unterbricht und ich jedes Mal von neuem beginnen muss. Das Schweigen legt sich über uns, wie ein Schleier und keiner von uns Beiden sieht einmal den anderen an. Nur die Bücher bekommen unsere ungeteilte Aufmerksamkeit. Ich kenne Demir nicht so konzentriert und ruhig, auch nicht das er mich kein einziges Mal ansieht, oder mich versucht in ein Gespräch zu verwickeln. Es ist angenehm auf einer Weise, doch irgendwie vermiss ich, jetzt schon nach kurzer Zeit, den alten Demir. Welcher nur so um meine Aufmerksamkeit gekämpft hat. Langsam denke ich, dass ich nicht einmal selber wissen scheine, was ich von ihm möchte. Ich möchte seine Aufmerksamkeit, möchte aber auch die Ruhe zum Lernen haben. Ich mache mir solch Gedanken darüber, dass ich es nicht verhindern kann und mein Blick automatisch zu meinem Freund rüber weicht. Seine Wangenknochen stechen stärker hervor als sonst. Zwischen seine Augenbrauen hat sich eine kleine Falte gebildet, da er sie angestrengt zusammen zieht. Ein paar Strähnen hängen ihm ins Gesicht, doch es scheint ihn nicht zu stören. Er scheint zu gefesselt, von den Schriften im Buch zu sein. Sein Blick liegt so konzentriert auf die schwarzen, gedruckten Buchstaben, dass er alles um sich herum ausgeblendet hat. So scheint es mir zu mindestens. Obwohl er nun ruhig ist und ich nun die Chance zum lernen hätte, zieht er wieder meine komplette Aufmerksamkeit auf sich, obwohl er dafür nichts tut. Er sitzt einfach neben mir und trotzdem fasziniert er mich mehr als alles anderer auf der Welt. Wenn eine Person, dich so sehr anzieht, obwohl sie dafür nichts mach. Dich fasziniert, obwohl sie nur dort sitzt. Deinen Körper zum Kribbeln bringt, obwohl sie dich nicht berührt. Weißt du: Du bist dieser Person mit all deinen Fasern des Körpers verfallen. Du liebst diese Person abgöttisch, egal in welcher Phase die Person sich gerade befindet, egal wie sie zu dir ist, egal wie sie dich ansieht, wie sie dich berührt, wie viele Meter Entfernung zwischen euch liegt, du liebst diese Person und nicht auf dieser Welt könnte deich davon abbringen.

Den Menschen den du liebst, oder mal lieben wirst, wird dich glücklich machen, ohne es zu wissen, dich zum Weinen bringen, ohne es zu wohlen, dich zum Lachen bringen, ohne etwas dafür gemacht zu haben. Du wirst von dieser Person angezogen, wie eine Motte von dem Licht. Auch wenn das Licht gefährlich für die Motte ist, hält sie keinen Abstand. Die Sucht nach dem Partner, nach der Begierde ist Stärker, als der eigene Verstand. Du wirst von dem Fluss, der Liebe, der Gefühle, des Vertrauens, des Hasses, der Verführung mit gerissen und ganz dich nirgendwo fest halten und dich davor bewahren, den Wasserfall am Ende des Flusses hinab zu stürzen. Es kommt nur darauf an, mit wem du zusammen diesen Wasserfall hinab fällst. Nicht ob dich jemand auffängt, sondern wer deine Hand während des Fliegens hält. Demir hält meine Hand während des Fliegens und ich möchte mit keinem Lieber ins Wasser fallen als wie mit ihm.

His broken MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt