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,,Ähm ich hab vergessen dir was zu sagen...", flüsterte ich.

Lässt du dir gerade echt was sagen? Was ist los mit dir?

Keine Ahnung.

,,Was?", wollte er wissen.

,,Ich hab vergessen di-."

,,Nein, was hast du vergessen mir zu sagen?", unterbrach er mich gereizt. Was war denn los? Erst Gentleman und jetzt so?

,,Ich hab Trace eingeladen...", beichtete ich ihm.

Stille. Dann ein Augenverdrehen.

,,Wer ist Trace?"

In diesem Moment erklang eine Stimme:,,Hör ich da etwa meinen Namen?"

Eine wunderschöne Trace lächelte uns an.

Sie umarmte mich fest zur Begrüßung:,,Heiii!"

,,Ich bin Cater", stellte jener sich vor und...warte! War da etwa ein Funkeln in seinen Augen? Er reichte ihr die Hand.

Plötzlich wurde Trace nervös. Sie hatte ihn scheinbar noch nicht entdeckt gehabt.

,,Trace."

,,Du siehst sehr hübsch aus. Das Kleid steht dir!"

Äh was?

Trace wurde rot:,,Danke...
Deine Freundin ist wunderschön! Du kannst froh sein sie zu haben, sie ist ein toller Mensch. Ihr seid ein total süßes Paar!"

,,Meine Freu-?", setzte Cater verdutzt an.

,,Ach hör auf zu schleimen Trace!", rette ich Cater davor alles auffliegen zu lassen.

Er schien endlich wieder im hier und jetzt angekommen zu sein und zu merken, dass er sich nicht an Trace ranmachen durfte.

,,Ja ähm, stimmt sie ist wunderschön. Lasst uns rein gehen", meinte Cater immer noch leicht neben der Spur.

,,Du musst öfter was mit uns machen. Sonst gibt er mir keine Komplimente", schmollte ich in Richtung Trace, hoffte aber er hötre es auch.

Keine Reaktion von dem großen Braunhaarigem.

-

Ich hasste Partys.
Auf genau so einer Party ist mein 3. schlimmster Tag meines Lebens passiert.

Alles voller Alkohol, Lichter und laute Menschen, die tanzten und rummachten.

,,Brooooo!", war das erste was man hörte, als wir in das Haus traten.
Dann hörte man nur noch Gegröle und Menschenmassen die sprangen, sich umarmten und schlugen. Wow ich hatte nicht mal in meinem kompletten Leben zusammen gezählt so viele Freunde...

Genau ,,Freunde"....
Das sind Freunde! Haha hörst du die Ironie? Die brüllt das nahezu. Das sind keine Freunde! Das sind Leute die so tun als ob sie es wären und in echt wollen sie Beliebtheit. Das ist traurig, weil was gibt di-

Ok danke das reicht! Wir haben es verstanden. Danke an den Teil meines Gehirns der dafür sorgte, dass ich mir bewusst war das es mehr gab als Beliebtheit.

,,Alles ok?", wollte Trace wissen.

,,Jo alles im grünen Bereich!"

Boahhh ich bin echt komisch...
Ich stand garantiert gerade fast 10 min im Eingang und hab nachgedacht. Was soll das? Ich dachte die Phase hast du hinter dir?

Fuck my life, ich trinke! Kein Bock mehr.

Mit diesem Vorhaben zog ich Trace hinter mir her. Woher die plötzliche Deppri-Welle kam, wusste ich nicht aber es war so und sie verlangte es ausgelebt zu werden...

-

,,Geht doch runter wie Wasser!", rief ich laut und schüttete den Rest des Alks runter, den ich in der Hand hielt. 

Ich hatte schon etwas intus.  Eigentlich wollte ich mich so weit wie möglich vom Alkohol fern halten, aber naja...

Trace nahm mich zur Seite:,, Hey was soll das? Was ist denn los?"

,,Nöchwts woas soall saiin? Hahaha..."

,,Wir verlassen die Party gleich. Ich such kurz Cater und sag ihm Bescheid."

Und da rannte sie davon, ließ mich an der Bar alleine. Cool, wir spielen verstecken! Kichernd ging ich auf die Suche nach einem Versteck. Mein Weg führte mich an tausenden von tanzenden, singenden, trinkenden und knutschenden Teenagern vorbei. Je länger ich lief umso sicherer war ich, dass die Zeit langsamer wurde und die Menschen um mich fast einfroren. Alles war so still und unbeweglich. Wie bei der Mannequin Challenge wo alle plötzlich sich nicht mehr bewegen.Ein beklemmendes Gefühl überkam mich. Etwas in mir zog sich zusammen. Eine Erinnerung streifte meine Gedanken, nur ganz kurz und doch ganz klar. Ich sah es deutlich vor mir. Ich war mir sicher es war eine Halluzination aber es wirkte doch so echt: 

Ein jüngeres Ich lief zur Tür rein. Lachend, fröhlich, unbeschwert, fast schwebend und so so naiv. Keine Frage sie, also eigentlich ich, hatte mich schön gemacht. Meine Finger waren mit einer anderen Hand verschränkt. Wie ein festes Seil. So sicher als könne es dich über jede Schlucht tragen. Große Hände waren es. Solche, in welchen du dein Gesicht vergraben kannst und hineinfallen kannst. Solche, welche dich immer fangen würden. Solche, untern dessen Liebkosungen deine ganze Haut kribbelte und du zu explodieren drohst. Doch bevor ich sehen konnte wem die Hände gehörten überkam mich eine Übelkeit verstärkt durch die vielen Gefühle die ich fühlte.

Im nächsten Moment übergab ich mich mitten auf der Tanzfläche des Hauses.


some good old high school loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt