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Die folgende Woche war eine Qual. Täglich fühlte sich der Schulweg an, wie der Gang zu meiner eigenen Beerdigung. Ich hatte aber nun den letzten Tag dieser Woche hinter mich gebracht. Von dem ständigen Geflüster und den bösen Blicken angesehen, kam es zu keinen weiteren Auseinandersetzungen bis lang. Dafür war ich sehr dankbar und wollte, dass es so bleibt. Ich lief den Flur Richtung Ausgang entlang. Gleich bin ich draußen!

Doch wie immer, wurde mein Masterplan durchkreuzt.

Ich hörte dumpfe Aufschläge, Gekeuche. Diesem Spektakel wollte ich nicht länger meine Aufmerksamkeit widmen, jedoch unterbrach ein schmerzhafter Aufschrei das Spiel:,, Fick dich du Bastard!"

Ich stand nun also stumm und reglos vor dem Putzraum aus dem die Geräusche zu kommen schienen.
Letztendlich siegte meine Neugier und ich öffnete die Tür. Das Level meines Schocks stieg ein weiteres mal auf. Der Blick von zwei groß gebauten Jungen lag nun auf mir.

,,Cater verdammt was ist passiert!?", rief ich laut, als ich sein angeschwollenes Auge sah.
Doch Noa sah um ehrlich zu sein nicht besser aus. Ich fixierte abwechselnd ihre Augen, während ich auf Cater zu lief und sein Gesicht in die Hand nahm. Ich tat es ohne nachzudenken. Ganz von alleine strichen meine Hände über die Ränder seines Gesichts. Ich hatte oft genug eine Schlägerei miterlebt, um zu wissen, dass es Menschen beruhigte und den Schmerz langsam etwas linderte, bei den meisten zumindest.
Es war totenstill in dem Moment und ich spürte wie Cater mich anstierte, unfähig etwas zu tun, denn er fühlte es auch. Er fühlte, dass es sich richtig anfühlte und es irgendwas zwischen uns gab. Ich dachte ich hätte mich nur ein bischen verschossen. So eine kleine Teenager Sache, wo die jungen Menschen nach 2 Tagen sagen, sie würden den anderen schon wirklich lieben, obwohl das später wenn man Erwachsene ist "kindliche Spielerei" genannt wird.
Aber das jetzt, das hier! Es war viel intensiver, wie mir klar wurde, als ich meine Hände beobachtete, die immer noch sein Gesicht streichelten und mich fragt, wie lang die Ewigkeit dauern würde, die ich mir für diesen Moment wünschte.

Doch dann war die Ewigkeit vorbei, bevor sie überhaupt begonnen hatte. Seine Hände umfassten meine und hielt sie ein neue Ewigkeit in der Luft fest. Er starrte mir mit einem undefinierbaren Ausdruck in die Augen. Ließ meine Hände los und verließ in Lichtgeschwindigkeit den Raum.

,,Was...?", stammelte ich nun wo Cater den Raum verlassen hatte und mein Gehirn wieder anfing zu arbeiten.

,,Halte dich besser einfach von ihm fern! Das wird dir einiges ersparen...", befahl mir Noa schon fast. Darauf hin murmelte er nur noch etwas fast Unverständliches: ,,Das Risiko war von Anfang an zu groß!"

some good old high school loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt