,,Was ist passiert?", fragte ich Noa laut, während ich versuchte mit ihm Schritt zu halten. Seine Beine waren aber viel zu lang und so kostete es mich einiges an Kraft dem schweigenden Jungen mit dem Blut im Gesicht zu folgen. Ziel war sein, mir bereits bekanntes, Motorrad. Seine Kurzangebundenheit verflog auch nicht als er seinen Helm in die Hand nahm, mich an sich zog, den Helm über meinen Kopf stülpte, selbst aufstieg, den Motor startete und scheinbar auf mein Aufsitzen wartete. Ich jedoch riss den Helm von meinem Kopf und fuhr ihn über die Motorgeräusche laut an:,,Jetzt sag es mir endlich! Noa, ich muss es wissen!"
,,Nein! Je weniger du weißt, umso besser! Also steig auf!"
Diesmal gehorchte ich ihm aber ich war mir sicher, dass ich noch mehr aus ihm rausbekommen würde.
-
Schweigend standen wir vor meinem Haus. Ich stierte Noa ungeduldig an. Ich würde ihn nicht gehen lassen, ohne eine Antwort bekommen zuhaben.
,,Von wo kommst du ursprünglich?", fragte mich Noa nun unerwartet.
,,Ähm...von überall würde ich mal sagen. Ich habe keine richtige Heimat. Wir sind viel rumgekommen."
,,Und wo warst du, bevor du hier her kamst?", bohrte er nach.
,,Ein kleines Städtchen. Sind paar unschöne Dinge passiert."
Er nickte und brummte nur kurz.
Ich war einerseits froh, nicht weiter auf Fragen seinerseits eingehen zumüssen, jedoch quälten mich die Gedanken an die Vergangenheit noch immer und ich verspürte diesen unglaublichen Drang mich einer Person anzuvertrauen.
So standen wir beide angespannt und stillschweigend da. Er schwieg, weil er dachte ich wollte nicht darüber sprechen oder es würde gar eine Wunde aufreißen. Ich schwieg, weil ich nicht so verzweifelt und aufzwingend gegenüber ihm sein wollte. Er war so nett zu mir gewesen und ich dachte wir hätten wirklich so etwas wie Freunde werden können oder vielleicht waren wir es. Freunde in der Anfangsphase? Aber dann wäre nicht dieses Gefühl da, dieses sofortige Vertrauen. Vertrautheit, dieses zarte Empfinden einander ewig zukennen und sich doch noch fremd zusein. Doch noch diese anfänglichen Beklommenheiten loszuwerden, die einen nunmal plagen.,,Also...", er verharrte weiter und überlegte wohl, was seine nächste Handlung sein könnte, ,,dann gehe ich jetzt."
Er starrte mir fest in die Augen. Mit einer beruhigenden Bestimmtheit. Er setzte den Helm auf, er startete den Motor, er ließ die Koppelung langsam los...doch dann zog er sie wieder an. Stellte den Motor ab. Stieg ab. Riss den Helm von seinem Kopf und nahm mich fest im den Arm.
,,Falls jemals, und es ist egal zu welcher Uhrzeit, welchem Tag, welcher Jahreszeit, welchem Ort oder was auch immer , ruf mich an okay? Ich bin jetzt für dich da."
Diese Handlung hatte mich so in Schockstarre versetzt, dass ich ihn nicht mal mehr weiter um eine Antwort bitten konnte. Alles blieb klischeehaft ein Rätsel.
Und der nächste Gedanke, der auf meine Akzeptanz folgte, war:
Ich hab deine Nummer gar nicht du Seppel...
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some good old high school love
Teen FictionNur wenige Schritte von meiner Freiheit entfernt!! Doch wieder einmal wird mir mein Masterplan durchkreuzt! Gefühlte Millionen Augenpaare starrten meinen Rücken an. Ich konnte es genau spüren. Abrupt blieb ich stehen und drehte mich dann langsam um...