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,,Nun gut!", brach Betty das unangenehme Schweigen, ,,May's Freunde sind auch unserer! Willst du mit kommen? Ich sehe schon tausend schöne Outfits für dein hübsches Gesicht vor mir!"

Dies untermalte sie mit einer mysteriösen Handbewegung.

Grinsend schüttelte ich den Kopf und lächelte Trace auffordernd zu.

Komm schon bitte!

,,Ähm ok...aber ich muss bald nach Hause, weil ich den Bus nehmen muss...", versuchte sie sich noch irgendwie rauszureden.

Aber keine Chance bei Betty!

,,Wir können dich ja fahren, Schatz!", kam auch sofort Bettys Angebot.

Und schon waren wir 5.

,,Wie hast du das ohne mich ausgehalten?", fragte Trace mich traumatisiert.

,,Was glaubst du warum ich dich nicht hab flüchten lassen!?", antwortete ich mindestens genauso frustriert wie sie.

Gemocht zu werden ist so eine Sache. Irgendwie wollen wir es alle. Aber zu lernen und akzeptieren, dass das Leben aus mehr besteht, ist ein schwieriger, längerer Prozess.

-

Unsicher zupfte ich an meinem Kleid.

Ne.

Ne.

Ne.

Einfach nein.

N-Ö.

Ich zieh das enge Ding aus, ab in meine Jogginghose und mit Chips Tüte auf die Coach. Das ist doch ein Plan!
Und nicht so heraus geputzt auf eine Party zu gehen! Das sollte ich nicht tun müssen!

Draußen hupte ein Auto nach mir und forderte mich auf aus dem Haus zu kommen.

Verdammt.

Ok alles wird gut!

Du wirst dich sowas von blamieren und wie ein Elefant im Porzellanladen aufführen.

Hey! Selbstbewusstsein! Dein Einsatz!?

Nop definitiv ohne mich!

Und so versteckte sich der letzte Funke positiver Energie und ließ mich hilflos zurück.

-

,,Hey!"

Herr Gott, der da oben über uns weilt, seit wann hast du einen Bruder auf der Erde!?

Ja verdammt, Cater, der mich grinsend empfing, sah einer Gottheit schon ganz ähnlich... So ganz kleines bischen vielleicht...

,,Hey alles klar?", begrüßte ich ihn während ich ihm deutete, er solle noch einen Moment ins Haus kommen. Innerlich hoffte ich meine Mom würde nicht das tun, was eine normale Mom tat.
Sondern so verrückt und komisch sein, dass Cater das Weite suchte. Es wäre besser so.

,,Holla seit wann macht Gott Hausbesuche?", sprach meine Mom so ziemlich das aus, was ich gedacht hatte, als wir die Küche betraten.

,,Haha, das Kompliment von einer so wunderschönen jungen Frau kann ich ja nur annehmen!Miss, mein Name ist Cater."

Wow. Geschockt schaute ich ihn an. Hatte er nicht getan!? Irgendwie bekam ich das Gefühl, er stellte sich nicht wirklich zum ersten Mal Eltern vor.

Nachdem ich meine Tasche geschnappt und mich von meiner Mom verabschiedet hatte, liefen wir nach draußen zu Caters Auto.

Doch anstelle, dass er mir die Tür öffnete oder sonstiges, ließ er sich auf den Fahrersitz plumpsen.

Ok. Dann halt nicht.

Auch während der Autofahrt schien er nicht die Anstalt machen zu wollen, mir weder mal ein Kompliment für mein Kleid, Haare oder MakeUp zu geben, noch ein Gespräch auf zu bauen.

Erst als wir an einem großen Haus hielten, und ich schon von draußen die laute Musik hörte, legte er einen Arm um meine Schultern.

,,Also", begann er, ,,Du bleibst bei mir. Immer. Du trinkst nicht. Du redest mit keinen anderen Typen und vor allem vor Betty hältst du dich zukünftig fern! Verstanden?"

Geschockt über das Herrische in seiner Stimme und dem strengen Blick erwiderte ich erstmal nichts. Er fasste dies wohl als ein Ja auf und zog mich weiter mit sich.

some good old high school loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt