Er startete den Motor und das tiefe Brummen fuhr bis in meine Knochen. Ich blickte aus dem Fenster und sah wie sich eine Schar an Mädchen seitlich am Auto versammelte und mich böse anschauten. Denny gab Gas und die halbe Schule blickte auf sein Auto.
Ich glaube jetzt verstand ich seinen Spruch von gestern, als er sich sicher war, dass ich mit ihm befreundet sein wollte. Die meisten Frauen wünschten sich bestimmt mit ihm befreundet zu sein, wegen diesem Auto, aber ich nicht. Mir war es egal, was für ein Auto er fuhr.
Was mich zu seinem anderen Satz lenkte, dass er mit mir gar nicht befreundet sein wollte.
Wieso war der dann hier und nimmt mich in seinem Auto mit ?" Denny?"
" Hmmm?"
" Wieso?"
" Was wieso ?" ich sah im Augenwinkel, dass er seine Augenbrauen irritiert zusammen zog.
" Nimmst du mich mit? Du hast gestern gesagt dass du nicht mit mir befreundet sein willst?"
Denny schnaufte.
" So habe ich das nicht nicht gesagt." antwortete er ruhig. Ich war froh das er nicht wieder ausflippte.
" Doch hast du."
" Ich sagte es wäre besser wenn wir nicht befreundet sind." gab er etwas genervter von sich.
Ich verstand aber immer noch nicht, was er damit meinte.
" Ist das nicht das selbe ?"
" Nein." sein Tonfall gab mir zu verstehen, dass ich nicht weiter fragen sollte und ich schwieg.
Nach einiger Zeit fragte ich mich wo er überhaupt hin fuhr, denn der Weg zu mir Nachhause war es auf kein Fall.
" Wo fährst du hin ?"
" Man, wieso stellst du immer so viele Fragen?"
" Ich kenne diesen Weg nicht?" Panik überkam mich, weil ich nicht wusste was er vor hatte.
" Bleib locker, ich werde dich schon nicht umbringen." dabei gluckste er. " Ich möchte dir was zeigen." setzte er nach.
Ich stellte keine Frage mehr, aber ruhiger wurde ich nicht, eher nervöser.Denny fuhr ein Stück auf die Autobahn, nahm aber schon direkt die nächste Ausfahrt, die uns auf einen Berg führte. Oben angekommen parkte er auf einem kleinen Parkplatz für Wanderer.
" Wollen wir etwa wandern ?" Fragte ich ihn überrascht. Denny lehnte sich nach hinten und drehte sich zu mir. Es war jetzt das erste mal, wo ich seinen Blick erwiderte und in seine Augen sah.
" Schon wieder deine Fragen. Nein wir wandern nicht."
Oh Gott was hatte er vor?
Denny bemerkte das meine Beine zitterten.
" Hey, keine Panik." er stieg aus und lief um das Auto, um mir die Türe zu öffnen.
" Komm, wie laufen ein paar Schritte. Es ist nicht weit, wir müssen nicht Wandern." dabei verzog er seinen Mund zu einem weichen Lächeln.
Ich stieg aus und lief ihm vorsichtig hinter her.
Um uns rum gab es nur Bäume, wo wir entlang gingen, lagen nur Äste bedeckt von Laub. Es war nicht mal ein richtiger Weg.
Da meine Beine immer noch zitterten, konnte ich meine Füße kaum heben. Plötzlich spürte ich wie mein Schuh zwischen ein paar Wurzeln hängen blieb und ich stolperte. Schmerz breitete sich in meinem Knöchel aus und ich keuchte.
Denny kam hastig auf mich zu gelaufen.
" Lilie, alles okay ? Hast du dich verletzt?" er blickte besorgt zu mir runter. Er sah dabei irgendwie süß aus.
" Mein Knöchel." keuchte ich.
Denny bückte sich und zog mich hoch, dann klammerte er seine Hände unter mich und trug mich auf seinen starken Armen weiter. Ich war ihm jetzt so nahe, das es mit ganz unangenehm war, aber irgendwie auch schön.
" Du musst mich nicht tragen, ich bekomm das bestimmt alleine hin."
Denny schüttelte nur den Kopf. Ich spürte seine Wärme an mir und der Duft seinen Parfums stieg mir in die Nase. Wie gut er roch.Nach ein paar Metern kamen wir an eine Bank, an der er mich runter ließ.
Als mein Fuß den Boden berührte zuckte ich kurz zusammen von dem Schmerz, bis meine Augen die wunderschöne Landschaft, die sich vor uns befand erblickten.
Die Skyline war wunderschön.
" Schön nicht wahr?" flüsterte Denny, den ich für einen Augenblick ganz vergessen hatte.
" Ja. " mehr brachte ich nicht raus.
" Was macht dein Fuß?"
Mit der Frage rüttelte er mich aus meiner Trance und ich spürte das Pochen in meinem Knöchel.
" Pocht etwas, wird bestimmt wieder." dabei drehte ich meinen Kopf zu ihm, um ihn anzuschauen.
" Tut mir leid." sagte er plötzlich und blickte auf meinen Fuß.
" Brauch dir nicht leid tun, ich bin ja hingeflogen." und versuchte dabei freundlich zu klingen.
" Ich hätte dich nicht mit her nehmen sollen, wenn du Chucks trägst." dabei zuckte er entschuldigend mit den Schultern. Ich schaute nach unten zu meinem Knöchel und entdeckte das meine neuen Chucks kaputt waren.
" Oh nein, die hab ich erst seit gestern." Und zog vorsichtig den kaputten Schuh aus.
Der ganze Stoff war mit Dreck beschmiert und seitlich komplett zerrissen. Traurig schnaufte ich, und zog den Schuh wieder an.
In meiner Jeans fing es an zu vibrieren und ich holte mein Handy heraus. Kim"Hey" sagte ich.
" Hi, und was wollte Denny vorhin? Ich glaub der findet dich scharf. Wann sollen wir uns für die Party treffen? " Kim konnte ohne Punkt und Komma sprechen. Als Denny hustete, verstummte Kim.
" Lilie, ist Denny etwa bei dir ?" ihre Stimme zog jedes Wort fragend in die Länge.
" Ähm, ja." antwortete ich verlegen.
" Warum sagst du mich das nicht gleich, ruf mich an wenn du allein bist und erzähl mir jedes Detail."
Dann legte sie auf. Denny schaute mich mit fragendem Blick an.
" Das war Kim, sie wollte wissen ob ich mit ihr zu einer Party gehe." erklärte ich ihm.
Sein Blick war konstant auf mich gerichtet.
" Und gehst du ?"
" Weis nicht, ich hab keine Ahnung wie ich meine Eltern fragen soll? Und ich muss gestehen, ich war noch nie auf einer Party."
Seine Pupillen weiteten sich für einen kleinen Moment.
" Sag ihnen das du bei einer Freundin schläfst. Wenn du noch nie auf einer Party warst, wird es Zeit."
Ich nickte nur.
Denny rutschte näher zu mir ohne sein starren zu unterbrechen.
" Du bist echt hübsch." sagte er, dabei wurde ich rot.
Er leckte sanft mit der Zunge über seinen Lippen und rutschte noch näher zu mir.
Meine Nervosität steigerte sich von Millimeter zu Millimeter, wo er mir näher kam.
Gleichzeitig schwirrte eine Armee von Schmetterlingen durch meinen Bauch.
" Deine Augen sind noch schöner, wie dieser Ausblick hier oben." flüsterte er mir zu.
Sein Gesicht war nur noch einen Hauch von meinem entfernt.
Ich schloss meine Augen. Dann spürte ich seine Hand an meinem Kinn und wie er seine weichen Lippen auf meine legte.
Die Schmetterlinge brachen durch meinen Magen und mir entfuhr ein leichtes stöhnen.
Ich hatte noch nie jemanden geküsst.
Seine Lippen passten perfekt auf meine und ich bewegte sie im gleichen Takt wie er. Mit seiner Zunge öffnete er sanft meine Lippen und suchte mit ihr, nach meiner.
Die Zeit schien still zu stehen, bis er sich von mir löste. Alles um uns herum was leise, nur unsere schnellen Atemzüge konnte man hören. Ich blickte in seine tiefen blauen Augen, in denen die Gier nach mehr loderte.
" Wir müssen gehen." sagte er zu mir und stand auf. Er packte meinen Körper und trug mich bis zum Auto zurück.Auf der Heimfahrt schwiegen wir beide. Keiner von uns sprach darüber was eben auf der Bank passiert war. Als er mich vor meiner Haustür ablieferte, bedankte ich mich bei ihm für den schönen Tag, seine Hilfe und dass er mich Nachhause brachte, aber er fuhr ohne etwas darauf zu antworten weg.
Die Schmetterlinge die vorhin in meinem Bauch flatterten, platzen gerade alle auf einmal. Ich fühle mich schlecht. Warum küsst er mich so leidenschaftlich und kümmert sich um mich, aber lässt mich dann Wortlos stehen?
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Ich wollte mehr
Teen Fiction~Ich sah Sie und tat es, dadurch veränderte ich mich.~ ~Ich sah Ihn und wollte es, dadurch veränderte sich alles. ~ Ich hatte mir schon immer gewünscht so zu sein wie alle anderen, aber ich war wie unsichtbar. Egal wie ich versuchte mich so wie die...