Kapitel 15

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POV GermanLetsPlay

Der Braunäugige verließ schnell seinen Fahrersitz, ging um das Auto herum zu mir, zerschnitt den Kabelbinder, der noch immer meine Hände fesselte und lehnte sich anschließend über mich, um mich abzuschnallen. Oh Patrick, das war ein Fehler gewesen, denn jetzt war die Gelegenheit für mich! Ich nahm all meine Kraft zusammen und schlug mit meiner zur Faust geballten Hand in sein Gesicht, wodurch sein Kopf gegen den Sitz vor mir geschleudert wurde. Es krachte laut. Wahrscheinlich hatte ich seine Nase gebrochen. Diese Vermutung bestätigte sich, denn sofort begann das Blut Patricks Gesicht runter zu laufen. Mich aus der Schockstarre lösend, schnallte ich mich ab und sprang aus dem Wagen hinaus. Ich rannte so schnell ich konnte über das feuchte Gras der Lichtung zum Weg, woher wir kamen. Ohne zu zögern lief ich in den dichten Wald hinein. Die platt gefahrenen Stöcker und Nadeln stachen mir die Füße wund. Mein Körper pumpte nur noch Adrenalin. Doch war ich nicht der Einzige, der rannte. Ich hörte meinen Entführer hinter mir her rennen und mir Stück für Stück immer etwas näher kommen. Lange würde ich das nicht aushalten. Aber ich musste! Ich hinterließ mittlerweile schon rote Fußspuren, doch wollte und konnte ich jetzt keinen Rückzieher mehr machen. Sicherlich würde ich nämlich nicht ungeschoren davonkommen. Denn schließlich hatte ich seine Nase gebrochen. Die Geräusche von knackendem Holz hinter mir wurden immer lauter. Dies spornte mich noch etwas mehr an. Jedoch bemerkte ich, dass mich schon bald die Kraft verlassen würde. Warum bin ich auch so dumm gewesen und hatte nie trainiert? Entweder würde ich gerade aus weiter in Richtung Landstraße rennen, dann würde er mich aber sicher fassen, oder ich müsste in den Wald abbiegen, wo jedoch die Gefahr bestand, das ich mich verlaufen würde.
Dennoch würde ich lieber eine Ewigkeit alleine im Wald herum irren, als mein gesamtes restliches Leben in Gefangenschaft zu verbringen. Ganz plötzlich bog ich ab und verschwand zwischen den Bäumen. Es war etwas wie slalom laufen in Lebensgefahr. Also definitiv kein Spaß. Die Bäume bremsten mich einerseits aus, aber andererseits würde so auch der ziemlich sportliche Verfolger ausgebremst werden. Von den Bäumen abstehende Zweige zerschnitten mir jetzt auch noch die Haut an Armen und Beinen. Ich achtete jedoch nur darauf, dass ich mein Gesicht und mein Gemächt beschützte, denn ich wollte so schnell wie möglich Patrick abhängen. Panisch schaute ich einen Moment hinter mich. Niemand war zu sehen. Noch ein paar Meter rannte ich weiter, bis ich stoppte. Ich lauschte, hörte jedoch niemanden. Doch würde ich nichts riskieren wollen. Ich ließ mich auf die Wurzeln eines Baumes sinken und zog die Knie an. Leise schnell ein- und ausatmend, versuchte ich den Sauerstoffmangel in meinem Körper auszugleichen und somit meinen Puls unter Kontrolle zu bringen. So leise wie möglich verharrte ich, als ich ein Knacken hinter dem Baum hörte. Wie von der Biene gestochen, sprang ich wieder auf meine wunden Füße und wollte wegrennen, als ich einen unglaublich starken Schmerz am Fuß verspürte. Erschrocken fiel ich hin. Ich drehte mich unsicher um und sah, dass meine Achillessehne durchtrennt war. Sofort bildete sich eine Lache meines Blutes, die den Waldboden bedeckte. Erst jetzt hob ich meinen Blick. Zuerst sah ich ein blutiges Messer in einer muskulösen Hand, dann jedoch schaute ich einem böse blickenden Patrick direkt in die Augen.

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Mein Geheimnis bist du | KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt