Kapitel 16

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,,Du dreckige Snitch!", herrschte Patrick mich an. Unter seiner merkwürdig geknickten Nase war das Blut getrocknet. Angstvoll kauerte ich mich zusammen. Erst jetzt merkte ich wie sehr meine wunden Füße und die Kratzer schmerzten. Dazu kam noch die durchtrennte Sehne, durch die ich nicht mehr rennen konnte. ,,Wenn du nur noch einmal etwas probierst, stech' ich dich ab!", drohte der Braunäugige mir. Er zerrte mich schmerzvoll an meinen schulterlangen Haaren hoch und zog mich hinter sich her. Ich humpelte ihm so gut wie möglich hinterher. Meine zerstochenen Füße und die durchtrennte Achillessehne versuchte ich so gut wie möglich zu ignorieren. Mit jedem Schritt, den Patrick ging, spürte ich seine wachsende Wut. ,,Bitte lass meine Haare los, das tut echt weh!", bettelte ich ihn an. Wie zu erwarten, lachte er bloß bitter: ,,Du verdienst noch viel mehr Schmerzen!" Der Weg fühlte sich mit schmerzenden Füßen und im langsamen Humpeln zehnmal so lang an. Vor allem zu dem Gefühl beitragend war jedoch, dass ich die ganze Zeit auf den Boden schauen musste. Ich wünschte Patrick den Tod. Mein Hass ihm gegenüber war unbeschreiblich. Hätte ich die Gelegenheit, ich würde nicht zögern, ihn umzubringen. Nur müsste ich realistisch bleiben: Die Wahrscheinlichkeit, dass ich noch irgendwann mal die Chance dazu hätte, war so gut wie nicht vorhanden. Meine Füße hinterließen eine Spur aus Blut. Es war komisch zu sehen, wie diese Flüssigkeit sich über den Waldboden verteilte. Fast schon, als wäre es nicht mein eigenes Blut. Aber die Schmerzen sagten eindeutig etwas anderes. Plötzlich verließ mich meine Energie mit einem Mal, weshalb ich stolperte und erschöpft zusammen sank. Patrick zog daraufhin stark an meinen Haaren, worauf ich jedoch nicht reagierte. Ich hatte einfach keine Kraft mehr. Auf einen Schlag war all mein Lebenswille wie weggeblasen. Ich wollte kein Sex-Sklave von ihm sein oder was auch immer er mit mir vor hatte, ich wollte frei sein. Und zu meinem zukünftigen Gefängnis zu gehen, würde mich einfach noch schneller in diese beschissene Lage bringen. ,,Ich kann nicht mehr. Lass mich doch einfach hier", ächzte ich mit belegter Stimme. ,,Hahaha! Das hättest du wohl gerne! Nein, du wirst leiden!", schrie Patrick aufgebracht und fuhr dann ruhiger fort: ,,Und nach all dem Aufwand, den ich für dich aufgebracht habe, soll das doch nicht umsonst gewesen sein. Ansonsten hätte ich dich ja gleich umbringen können." Er beugte sich zu mir nach unten und mit einer kraftvollen Bewegung hievte er mich über seine Schulter, sodass ich wie ein nasser Sack, mit meinem Kopf an seinem Rücken, runter hing.

1. Es tut mir echt leid, dass so lange nichts mehr kam.
2. Vielen, vielen Dank für 1000 Aufrufe :D
Es ist echt schön zu sehen, dass einige von euch diese Geschichte tatsächlich zu mögen scheinen, was ich an den Votes und Kommentaren sehe. Ohne euch hätte ich vielleicht die Motivation verloren.
Danke!

Mein Geheimnis bist du | KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt