21. Kapitel

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Nach dem wir uns in der Kammer fast geküsst hatten, bevor Zorc reinkam, war es irgendwie kalt zwischen Roman und mir. Viel hatten wir seitdem nicht mehr gesprochen, halt nur das nötigste beim Training.
Ich weiß das ich eigentlich mit Roman sprechen müsste.
Über den Fast-Kuss.
Über uns.
Aber ich konnte nicht. Ich konnte es einfach nicht. Ich weiß selber nicht warum aber anscheinend war es nicht der richtige Zeitpunkt.

Frustriert saß ich in meinem Wohnzimmer und starrte das geöffnete Fifa Spiel an. Mich hatte die Lust gepackt mal wieder zu zocken aber jetzt wo das Menü geöffnet war, hatte ich keine Lust mehr. Schnell machte ich die Playstation aus und öffnete das Fernsehprogramm.
Als ich auf den Bildschirm schaute musste ich lächeln. Es kam gerade wieder eine Dokumentation über Pinguine. Ich beschloss mir das anzugucken, weil wer weiß, vielleicht lerne ich noch mehr dazu.
Vielleicht hätte ich auch einfach mich auf Pinguine spezalisieren müssen anstatt Profifußballer zu werden. Bei meinen eigenen Gedanken musste ich lachen.
Und grinsend sah ich den Pinguinen zu wie die hin und her watschelten.

,,Roman jetzt beeile dich! Ich will nicht den Flug verpassen" Schrie mir Roman von unten zu.
Ich schüttelte den Kopf und stopfte schnell meine Sachen in den Koffer.
Man, warum geht der Koffer einfach nicht zu?
Frustriert stemmte ich meine Arme in die Hüfte und guckte den Koffer mit bösen Blick an.
Es legten sich zwei Arme um meinen Oberkörper und Roman legte sein Kopf auf meine Schultern. In dem Moment wo er mich berührt hat durchzogen mich leichte Stromschläge. Langsam atmete ich seinen Duft ein. Er roch gut.
,, Mit deinen Blicken geht der Koffer auch nicht zu" lachte Roman und löste sich von mir. Sehnsüchtig, nach seiner Nähe, sah ich zu wie er auf den Koffer zu ging und meine T-Shirts rausnahm und sorgfältig zusammen faltete.
,,Und schon geht es zu" sagte Roman und streckte mir die Zunge raus.
Beleidigt zog ich eine Schnute und Roman sah mich grinsend an. Er kam mir näher und legte eine Hand auf meine Wange.

,,Na ist mein kleiner wieder beleidigt?" sagte er und schloss danach unsere Lippen zu einen Kuss zusammen. Zufrieden fuhr meine Hand in seine Haare und spielte mit ihnen. Viel zu schnell löste er sich von mir. Aber ich hatte nicht genau, also streckte ich mich ihn entgegen und erhaschte noch einen Kuss bevor er mich sanft aber bestimmend wegdrückte.

,,Jetzt müssen wir wirklich los" flüsterte er und sah mir in die Augen.

,,Danach kannst du alles nur für dich haben" flüsterte er weiter und voller Vorfreude drückte ich ihn einen kleinen Kuss an seinen Hals bevor ich seine Hand schnappte und ihn aus unserer Wohnung rauszog.

Lachend sprang ich aus dem Flugzeug und streckte meine Hände in den Himmel empor.

,,Entweder du betest gerade Gott an oder es war wirklich im Fliege zu eng" sagte Roman der hinter mir aus dem Flugzeug stieg. Ich ging garnicht auf seine Aussage ein. Ich war so überweltig von dieser Schönheit. Okey, noch sind wir nur am Flughafen aber auch jetzt war ich überzeugt von Korsika. Es war wirklich eine gute Idee nach Frankreich zu fliegen.

,,Gefällt es dir hier?" fragte Roman und grinste nun auch mit der Sonne um die Wette.
Ich nickte heftig ,, Es ist so schön hier und so schön warm" fing ich an zu schwärmen.

Nach 2 weiteren Stunden sind wir endlich in unserer Ferienwohnung angekommen.
Sie war nicht die größte aber für uns 2 ausreichend, außerdem sind wir nicht hier hergeflogen um im Haus die ganze Zeit zu sitzen.

,,Gehen wir kurz zum Strand?" quengelte ich Roman schon seit einer halben Stunde.
Roman sah genervt von seinen Koffer auf. Er wollte erst alle seine Sachen auspacken.

,,Kann ich vorher nicht noch alles auspacken?" fragte er und sag mich dabei nicht an.

Bestimmend setzte ich mich auf seinen Koffer rauf, sodass er gezwungen war mich anzugucken. Tief blickte ich in seine Augen.

,,Wir gehen jetzt baden" sagte ich bestimment.

Er sah mir weiter in die Augen und brachte kein Wort herraus. Ich fing an zu grinsen und beugte mich nach vorne. Erst gab ich ihn einen kleinen Kuss auf die Stirn. Dann links auf die Wange und dann rechts. Zum Schluss blieb ich kurz vor seinen Lippen stehen.

,,Nun mach schon" quengelte Roman und schmunzelnd küsste ich ihn leidenschaftlich und steckte all' meine Liebe rein.
Nach einiger Zeit löste ich mich und er sah mich verwirrt an.

,,Wir gehen jetzt zum Strand und nachher geht es weiter" sagte ich und stand auf. Schnell schüttelte Roman sein Kopf und krammte seine Badesachen raus.

Durch einen schrillen Ton wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Immer dann wenn man schön träumt wird man geweckt. Genervt stand ich auf und trottete zur Wohnungstür.
Als ich sie aber öffnete wurde ich schlagartig wach. Vor ihr stand Roman mit verheulter Miene.

Dieser Weg | Bürki/WeidenfellerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt