Lost in the coldest of my minds

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Schluchzend saß ich in der dunklen Ecke meines Hauses. Niemand dürfte mich hören, sehen. Niemand durfte erfahren was wirklich geschehen ist. Ich musste stark bleiben. Musste allen erzählen, dass etwas ganz anderes vorgefallen ist. Niemand durfte je heraus bekommen, was wirklich passiert ist. Es würde allen das Herz brechen. Sie fertigmachen. Und es reichte schon wenn es mich fertig machte.

"Dort vorne!"
"Los, die fangen wir!"
"Fast geschafft! AAAAAAAAHH!"
"NEIN! NEIN. Bitte, nicht..."

Ein lauter Schluchzer drang aus meiner Kehle und die Tränen flossen unaufhörlich meine Wangen hinunter. "W-wieso? Wieso!? Bei d-dem Respekt allen G-göttern gegenüber. Was haben s-sie bloß für ein Problem!?" Wütend schmiss ich meine Axt durch den Raum. Sie blieb in einer Wand stecken und ein lautes Geräusch ertönte. Ich kümmerte mich nicht weiter darum sondern weinte weiter.

Es klopfte an der Tür. Rasch wischte ich mir die Tränen von den Wangen und eilte zurück nach oben. Dort legte ich mich ins Bett und hat so als würde ich schlafen. Ich hörte wie unten die Tür aufging. Das quietschen verriet mir, dass es Hicks war der dort stand. "Astrid?"
Seine Schritte wurden lauter. Er ging die Treppe hoch. "Astrid; bist du da?" Ich schwieg. Ohne es zu sehen wusste ich, dass Hicks jetzt direkt vor meinem Bett stand. Ich lag mit dem Rücken zu ihm und hoffte er würde mein Gesicht nicht sehen und dadurch herausbekommen, dass ich schwindelte. Leise seufzend verließ Hicks das Haus wieder.

Allen hatte ich erzählt, dass Heidrun auf die andere Seite gewechselt hat und ich nur knapp entkommen bin. Dass ich gegen sie gekämpft habe und daher die Schrammen an meinem ganzen Körper stammten. Ich habe ihnen erzählt, dass sie sich den sogenannten Piraten angeschlossen hatte. Und sie alle haben mir geglaubt. Wie man sieht bin ich eine hervorragende Schauspielerin. Oder auch Lügnerin. Niemand stellte mehr Fragen, und wenn ich alleine sein wollte ließen sie mich auch alleine. Sie dachten ich bin stark enttäuscht von ihr.

"Heidrun, Windfang ,nein..." Ich starrte die Piraten wütend an. Sie hatten Windfang einen Säbel nach dem anderen ins Herz gebort. Und nicht nur ins Herz. Das alles nachdem sie Heidrun auf ihr Schiff geholt haben. Sie wurde von zwei Piraten festgehalten und schrie ständig nach Windfang. Doch ihr Drache regte sich nicht mehr. Als Heidrun einsah, dass  Windfang nach Walhalla gegangen ist, begann sie zu weinen. "Los Sturmpfeil!" So gut wie möglich zerstörten wir alle Schiffe. Zumindest hatten wir das vor. Doch alles was wir bewirkten war es ein einziges Versorgungsschiff zu vernichten. Dann fiel ich von Sturmpfeil. Ich prallte auf dem Deck auf und schrie sofort:" Sturmpfeil! Flieg weg! Los!" Sie zögerte, aber  nicht lange genug. Die Piraten hätten keine Gelegenheit mehr um sie zu fangen. Stattdessen führten sie Heidrun und mich unter Deck und stießen uns in verschiedene Kerker. "Heidrun!" Sie reagierte nicht. Die ganze Zeit über gingen Schauer durch ihren Körper und ein heiseres Schluchzen erklang. "Heidrun. Bitte. Ich weiß es ist schwer und ich kann mir nicht vorstellen was du gerade durchmachst aber wir müssen hier rauskommen. Dann können wir Windfang rächen." Heidrun sah durch die Gitterstäbe zu mir. "Doch wozu Astrid? Denkst du das holt sie zurück?! Ich war schonmal in einer solchen Situation und es hat mir nichts gebracht! Windfang ist tot und sie wird nicht wiederkommen!" Mit diesen Worten wandte sie sich wieder ab und reagierte auf keinen meiner Rufe.

Wieder saß ich auf einer Klippe abseits von Berk. Ich sah auf den Ozean, doch das einst so beruhigende Blau rief in mir die schmerzhafteste aller meiner Erinnerungen hervor.

Kling, Klong! Ich schlug meine Augen auf und sah einen einäugigen Pirat der mit seinem Säbel über die Gitterstäbe fuhr. Von hier aus entdeckte ich Heidrun die mit besorgtem Blick zu mir sah. Wir wurden aus den Zellen geholt und wieder an Deck gebracht. Dort schien das gesamte Team zu stehen. Einer von ihnen hielt Seile in der Hand und ein anderer hatte riesige Steine neben sich zu liegen. "Ich begrüße euch alle zum heutigen Höhepunkt! Wer von den jungen Damen möchte als erste gehen?" Die höhnische Stimme des Piraten beunruhigte mich. Ich sah zu Heidrun und sie sah zu mir. Dann wandte sie ihren Kopf und antwortete mit 'Ich!' Geschockt sah ich sie an. Sie war doch komplett unwissend was jetzt geschehen würde! Der Pirat lachte und band ihr ihre Hände zusammen. Zwei andere Banden einen großen Stein an ihre Füße. Geschockt weiteten sich meine Augen. Das konnte nicht sein! Vier kräftige Piraten ergriffen sie und den Stein. "Eins! Zwei! Drei!" Bei drei warfen sie Heidrun über Bord was sie mit einem erschrockenen Schrei beantwortete. "Heidrun!!!" Nein, das war zu viel. Ich trat den Piraten der mich festhielt ein paar mal kräftig und löste mich Aus seinem Griff. Ehe ich mich versah hielt mich aber schon ein anderer fest. Von oben ertönte ein Krächzen und ich entdeckte Sturmpfeil. War sie uns in sicherer Höhe gefolgt? Sie schoss ihre Stacheln und verbrannte alles um mich herum während ich mich gegen die Piraten wehrte. Schließlich griff sie mich unter den Armen und wirbelte mich in die Luft, sodass ich auf ihrem Rücken saß. "Ins Wasser, schnell!" Wir tauchten unter und ich hielt Ausschau nach Heidrun. Nur konnte ich nichts sehen. Wir erreichten den Grund, in diesem Fall nur 3 Meter tief. Und dort entdeckte ich Heidrun. Nur sehr schwach konnte ich sie ausmachen. Sturmpfeil ergriff sie und wir flogen rasant auf die nächstbeste Insel.

Ich hörte wie sich mir jemand von hinten näherte. "Astrid? Wie geht es dir?" Ich antwortete nicht sondern sah weiter auf den Ozean und somit auch die schmerzlichen Bilder.

"Heidrun!" Ich versuchte alles um sie wieder zum Atmen zu bekommen, doch es half nichts. Die Wahrheit traf mich wie eine axt. Heidrun war tot.

Stumme Tränen rannen mir übers Gesicht und Hicks wischte sie weg.

Den ganzen restlichen Tag verbrang ich damit Heidrun ein Grab zu schaufeln. Ich beschloss, dass nie jemand davon erfahren durfte. Es würde allen das Herz zersplittern und wenn es das bei mir tat war es mehr als genug.

Ich lehnte mich an Hicks' Schulter.

Oneshots rund um HttydWo Geschichten leben. Entdecke jetzt