Sing for me

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Jamie POV

Ja, ich konnte bis das Lied aufhörte nicht aufhören zu singen, denn ich liebte es. Damit drückte ich meine Emotionen aus, konnte meinen Gefühlen freien Lauf lassen. Doch ausnahmsweise, in diesem einen Moment, wusste ich nicht was mich dazu bewegt hatte, meine Stimme mit der Melodie dieses Liedes zu verbinden. Empfand ich etwas für die Frau, die vor mir saß?
~Nein, dass kann nicht sein...ich bin nicht bi oder gar homosexuell...Nein, ich stehe nicht auf Frauen!...Oder... etwa doch?~
Ich sah herüber, durch die Brillengläser in ihre schönen Augen. Doch irgendetwas war anders. Ich brauchte nur eine kurze Weile um es zu bemerken; sie weinte. Sie hatte einige Tränen in den Augen und schon einen Augenblick später rollte ihr eine dieser  über ihre mit leichtem Makeup betupfte Wange. Sie sah so süß aus, doch ich hatte Angst, dass es wegen mir war. Schnell nahm ich eines der Tücher aus der Box, die auf dem Tisch standen und stand auf, um zu ihr herüberzugehen. Ich kniete mich vor sie hin, nahm ihre Brille ab und strich ihr vorsichtig die Tränen weg. Da wir hier nicht in der Schule waren, musste ich mir auch keine Gedanken darum machen, ob uns hier jemand sah. Trotz ihrer Tränen lächelte sie mich an, doch in ihren Augen sah ich, dass es nicht ganz echt war...
~A forced smile.~
Ich: B-Bitte weinen Sie nicht wegen mir...
Kayley: Du singst so schön...Wieso konnte ich das noch nie hören,  nicht mal in kleinen Pausen?
~Weil Sie dauernd mit anderen Dingen beschäftigt waren, ebenso wie ich, die nicht aufhören konnte Sie zu bewundern.~
Ich: Ich weiß es nicht, aber es zählt das hier und jetzt und jetzt eben durften Sie mich das erste Mal singen hören.
~Ihre Lippen, sie sind meinen so nah...wie gerne ich-~
--Jetzt hör auf! --
Meine Gedanken waren ein reinster Wirbelwind.
Ich seufzte leise und sah sie an. So ohne Brille sah sie ganz anders aus, aber sie war immer noch so hübsch, wie mit, wenn nicht sogar hübscher.  Eine ihrer Haarsträhnen fiel ihr ins Gesicht und ich wollte meine Hand heben, um sie ihr hinters Ohr zu streichen, doch ich ermahnte mich selbst. Sie war immer noch meine Lehrerin, egal wie sehr sie mich mochte oder was ich für sie empfand. Genau..Was empfand ich überhaupt für sie? Das sie mehr als eine Lehrerin für mich war, war mir schließlich nun klar geworden.
Ich versuchte wiederum diese Gedanken zu verdrängen und gab Frau Less ihre Brille wieder. Diese setzte sie auf und räusperte sich kurz, was mich dazu brachte, mich wieder auf meinen Stuhl zu setzen. Vorsichtig versuchte ich ein Gespräch zu beginnen.
Ich: Können Sie singen?...
Anfangs schwieg sie, doch dann ermunterte sie etwas doch zu antworten.
Kayley: Ja. Ich nahm als Schülerin in deinem Alter Gesangsunterricht, aber ich bin sicher nicht so talentiert wie du.
Ich bemerkte ihre leichte Unsicherheit in ihrer Stimme. War es ihr unangenehm mit einer Schülerin über normale Themen zu reden, wenn es dabei um sie ging?
Ich: Können sie für mich singen?
Bittend sah ich sie an. Ich wollte ihr Talent hören, denn ich konnte mir gut vorstellen, wie gut sie singen konnte.
Lange saß ich einfach da und hoffte auf ein 'Ja' als Antwort. Dann endlich, nach langem Zögern nickte sie und holte eine Gitarre hinter der Tür hervor. Sie schaltete das Radio aus, setzte sich wieder und fing leise an zu spielen. Sie sang 'Just the way you are' von Bruno Mars. Ihre Stimme schwebte sachte durch den Raum und man hörte wie sie diese mit der Melodie ihres Herzens vereinte.

Secret Love  (GirlxGirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt