Miss her

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Jamie POV

Fast drei Monate waren nach dem Vorfall in der Cocktailbar vergangen und noch immer sprach ich kein einziges Wort mit Kayley. Oder sollte ich sie lieber wieder Frau Less nennen? Sie hatte mich bereits mehrmals versucht zur Rede zu stellen, um herauszufinden, warum ich sie abwies, ignorierte und mich nicht einmal mehr traute ihr in die Augen zu blicken, doch ich blockte jedes Mal ab. Eigentlich wollte ich mit ihr sprechen, doch ich hatte keine Ahnung, wie ich das anstellen sollte. Ich wollte nicht glauben, dass sie ihre Gefühle für mich nur gespielt hat und sie nichts, rein gar nichts, für mich empfand. Und dann war da noch dieser Lehrer -Matthias- dessen Blick mir jedes Mal, wenn er mich sah, einen eiskalten Schauer über den Rücken fahren ließ. Ich bemerkte nur zu oft, wie er mich und auch Kayley beobachtete, bei jeder kleinsten Bewegung, die wir machten. Doch nicht nur er hatte seine Augen auf sie gerichtet. Auch die Meinungen meiner ehemaligen Klassenkameraden änderten sich. Sie begannen Frau Less zu mögen und auch ihr perfekter Kleidungsstil sagte ihnen auf einmal zu. So musste ich mir tagtäglich anhören, wie hübsch sie doch war und was für eine gute Lehrerin sie sein konnte. Und besonders eines störte mich: Sie machte Elina immer wieder Komplimente, lachte und unterhielt sich mit ihr. Ich war eifersüchtig auf meine beste Freundin. Das Schlimmste daran war, dass Frau Less sich angewöhnte genau dann mit ihr zu reden, wenn ich dabei saß oder stand. Ich vermisste es wegen meiner Lehrerin zu lächeln, mich glücklich zu fühlen, ein normales Gespräch mit ihr zu führen und ich vermisste unsere Berührungen. Die Sehnsucht nach ihr schien mich von Innen zu zerreißen, doch von Außen versuchte ich keine Reaktionen zu zeigen. Die letzten Monate verbrachte ich die Nächte, wie die nach dem Aufeinandertreffen mit Kayley: weinend, verletzt, von ihr träumend, aber auch oft schlaflos. Außnahmsweise versuchte ich meine dicken Augenringe mit Schminke zu verdecken und hoffte, dass es niemand bemerkte.

Als ich heute in der Pause nach draußen trat, bemerkte ich, wie es kühler geworden war. Der kalte Wind wehte mir um die Nase und Gänsehaut zierte meinen Körper; Es war Ende November und ging auf den Dezember zu. Ich machte meine Jacke auch bis oben zu und ging hinaus auf die Sportwiese. Dort tobten bereits die 5. Klässler, viele der Jungs, aber auch ein paar Mädchen, spielten Fußball auf dem Feld, andere spielten Tischtennis oder saßen einfach auf der Wiese. Ich bin nicht anders gewesen, als ich in ihrem Alter war. Es gab für mich immer einen Grund nach draußen zu gehen und frische Luft zu schnappen. Meist war es, um meinen Klassenkameraden zu entkommen, doch jetzt brauchte ich sie, um den Kopf ein wenig frei zu bekommen. Ich dachte an Kayley. Manchmal wollte ich sie vergessen, manchmal aber auch nur zu ihr laufen und meine Lippen auf ihre pressen. Sollte ich ihr vielleicht eine zweite Chance geben? Sie ausreden lassen? Schon wieder spürte ich eine warme Träne über meine Wange laufen. Ich blickte mit Tränen verschwommener Sicht in Richtung Schultor. Ich wollte, dass sich dieser Schultag so schnell es ging dem Ende neigte. Doch dann spürte ich eine Hand auf meiner Schulter und hörte eine bekannte, zarte Stimme.

Lynn: Hey, ist alles in Ordnung?

Ich drehte mein Gesicht zu ihr und wiederum bahnten sich die Tränen einen Weg über mein Gesicht. Ich schüttelte zögernd den Kopf.

Lynn: Komm her...

Sie breitete ihre Arme aus und zog mich in eine tiefe Umarmung. Ich weinte in ihre Schulter und atmete ihren angenehmen Eigengeruch ein. Sie blieb so lange mit mir dort stehen, bis meine Tränen langsam versiegten. Vorsichtig löste ich unsere Umarmung und blickte sie leicht lächelnd an. Auch wenn es in meiner Situation schwer zu scheinen schien, da sie da war, fiel es mir leichter.

Ich: Du hast echt ein Gefühl dafür, wenn es darum geht zu erkennen, ob es jemandem nicht gut geht.

Lynn (lächelnd): Immer doch.

Sie überlegte kurz.

Lynn: Du bist in meiner Stufe, richtig?

Ich nickte.

Lynn: Wenn du magst, kannst du nach dem Unterricht mit zu mir kommen. Es gibt viel Schokolade und verschiedene Serien, die dich bestimmt ablenken können.

Sie zwinkerte mir zu und grinste. Ich dachte zuerst darüber nach den Nachmittag vielleicht lieber alleine zu verbringen, doch dann entschied ich mich doch dagegen. Sie hatte Recht, es würde mich bestimmt ablenken.

Ich: Gerne, wo treffen wir uns dann?

Lynn: Um 14:20 Uhr, in der Eingangshalle?

Ich: Okay.

Es klingelte zum Pausenende.

Ich: Bis dann und danke nochmal.

Lynn: Kein Problem, bis dann.

Von dort trennten sich unsere Wege, sie ging in den Pavillon und ich zurück ins Hauptgebäude. Ich seufzte laut, denn das nächste Fach, das jetzt auf mich zukam, war Mathe und das eine Doppelstunde - mit Kayley.

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Hey,
ich hoffe, ihr hattet schöne Ostern😊🐣.
Es tut mir leid, dass das neue Kapitel erst jetzt kommen kann. Trotz der Ferien habe ich mich die gesamte Zeit mit Deutsch beschäftigt und dafür sehr viel geschrieben, sodass irgendwie keine Wörter für meine eigentliche Geschichte übrig blieben😞. Ich bin froh, dass ich es jetzt endlich geschafft habe, das Kapitel könnte meiner Meinung nach zwar besser sein, aber es ist ganz okay. Ich freue mich über jede Art von Rückmeldung❤.
Ich wünsche denen, die noch Ferien haben, noch erholsame Ferientage und denen, die schon wieder zur Schule/Uni/Arbeit müssen, viel positive Energie😉💕.
~HearttoHeartJungkook~

Secret Love  (GirlxGirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt