Smile

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Kayley POV

Als ich am nächsten Tag mit einem breiten Lächeln durch die graue Tür ins Lehrerzimmer ging, waren meinen Gedanken schon längst bei Jamie, ihren lieblichen braunen Augen und ihren zartroten Lippen, von denen ich am liebsten nie genug bekommen könnte. Wo hatte sie nur gelernt so gut zu küssen? Hatte sie je vorher die Lippen einer anderen Person berührt? In meinem gesamten Körper strömte seit gestern pures Adrenalin, das immer, wenn ich an Jamie dachte, kleine Stromschläge auf meiner Haut zur Folge hatte. Gänsehaut strich über meine nackten Arme, als ich an ihren verlangenden Blick während des Kusses dachte, an ihre zärtlichen Berührungen, die noch so viel weiter gegangen wären, hätte ich nicht plötzlich diese aufkommende Angst verspürt. Die Angst jemandem völlig ausgeliefert zu sein, jemandem somit die Kontrolle über meinen Körper zu verleihen. Ich musste lernen, Jamie noch mehr zu vertrauen, als mein Verstand es zu lies. Mein Herz hatte ihr ein Großteil meines Ichs und meines Herzens schon überschrieben, es war die Angst ihr mein Leben anzuvertrauen, die mich noch abhielt mich nicht gleich auf sie zu stürzen, sie förmlich zu verspeisen und in meinen Bann zu ziehen.
Ich blickte auf meine Armbanduhr und stellte fest, dass die erste Stunde bereits ihren Lauf genommen hatte, was mich jedoch nicht interessieren musste. Ich hatte donnerstags die erste Stunde frei und verbrachte die Zeit meist im Lehrerzimmer und bereitete mich auf den Unterricht vor oder ich setzte mich auf eine Bank auf die Sportwiese und las entspannt einen meiner Lieblingsromane von Antje Barbendererde. Die thüringer Autorin war zwar nicht so bekannt, wie andere Autoren, schaffte es jedoch, dass die Augen der Leser an jedem ihrer geschriebenen Worte hängen blieben. Da das Wetter angenehm erfrischend und trotzdem sonnig war, entschied ich mich für die zweite Option, stellte nur meine Tasche im Lehrerzimmer ab und trat wieder nach draußen auf die Wiese. Ich atmete mit einem tiefen Atemzug die frische Luft ein und genoss die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen, bevor ich sie wieder öffnete und auf einmal Jamie erblickte, die schon vor mir auf der Bank Platz genommen hatte. Ich lächelte leicht und schon wieder breiteten sich die kleinen Funken auf meiner Haut aus. Gott, dieses Mädchen machte mich wirklich noch verrückt. Ich überlegte zunächst kurz ob und wenn ja wie ich sie ansprechen sollte und ging dann langsam auf sie zu.

Ich: Naa? Guten Morgen Jamie

                            ***

Jamie POV

Kurz nachdem ich Frau Less' sanfte Stimme vernommen hatte, blickte ich kurz auf und sah ihr direkt in ihre wunderschönen Augen, die mich liebevoll musterten. Auch ich begutachte sie erst einmal für ein paar Sekunden und bewunderte mal wieder ihren Style. Heute hatte sie sich für eine rosa-pinke Bluse mit kleineren Blumenmustern entschieden, die sie zu einer hellblauen Jeans kombinierte.

Ich: Guten Morgen Frau Less

Ich lächelte zaghaft und strich mir instinktiv eine Haarsträhne hinter mein rechtes Ohr. Ich merkte, wie meine Wangen anfingen leicht zu glühen und wahrscheinlich einen rötlichen Ton annahmen. Mein Blick hing an ihr, ihrem Körper und an ihren Lippen. Und mit einem Lächeln erblickte ich ein Buch, welches sie in einer Hand hielt.

Ich: Sind Sie etwa auch eine Leseratte?

Kayley: Na klar!

Sie grinste.

Kayley: Du etwa nicht?

Ich: Doch klar. Was lesen Sie denn zur Zeit?

Während ich dies fragte, versuchte ich einen kurzen Blick auf das Buch zu erhaschen.

Kayley: Darf ich mich zu dir setzen? Und lass bitte dieses ständige 'Sie'.

Ihr war es ein wenig unangenehm, also nickte ich, rückte ein Stück zur Seite, um ihr Platz zu machen, und bemerkte sofort, wie eine unglaubliche Hitze in mir aufstieg. Ich hätte dahinschmelzen können und biss mir leicht auf die Unterlippe. Ich blickte zur Seite und sah, wie meine Mathelehrerin mich verstohlen anblickte. Sie sah so niedlich aus, wenn sie ihre Stirn ein wenig kraus zog.

Kayley: Das Buch heißt 'Libellensommer', eines meiner Lieblingsbücher von Antje Barbendererde, sagt dir die Autorin etwas?

Meine Augen glänzten.

Ich: Und ob! Ich liebe die Art und Weise, wie sie Gefühle von Mädchen und Jungen beschreiben kann und vor allem gefällt mir das, was sie über die Wildnis, die Wölfe und die verschiedenen Indianerstämme und ihre Lebensformen weiß. 'Libellensommer' ist einer meiner Lieblingsbücher und auch 'Rain Song' hat mich sehr berührt.

Ich lächelte und Kayley lachte leicht.

Kayley: Du hättest dich gerade sehen sollen. Deinen Augen haben förmlich geleuchtet, während du gesprochen hast. So gefällst du mir auch viel besser, ich sehe dich lieber lächelnd und lachend, als niedergeschlagen und traurig.

Dann strich sie mir zärtlich über meine Wange und hauchte mir einen sanften, kurzen Kuss auf die Lippen. Wie gerne hätte ich auch diesen Moment in die Länge gezogen.

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Heyyyy😊,
und mal wieder tut es mir unglaublich leid, dass das neue Kapitel erst so spät kommt. Vielleicht war es der Stress, die Tatsache, dass es mir nicht besonders gut ging, die Schule oder auch die eigenen Gedanken, die mich einfach blockiert haben.
Nicht desto trotz möchte ich  mich bei euch für die über 16K Reads und jetzt auch über 1K Votes bedanken😄❤. Ihr wisst nicht, wie viel mir das bedeutet, dass ihr diese Geschichte mögt^^. Jedes Mal, wenn ich sehe, wie viele Votes ich mal wieder bekommen habe oder
wenn ich sehe, dass jemand kommentiert hat, zaubert ihr mir doch immer wieder ein Lächeln auf die Lippen😊 Vielen Dank dafür❤
~HearttoHeartJungkook~

Secret Love  (GirlxGirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt