False Hopes

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Jamie POV

In der Bar war es recht voll, so war es von Vorteil, dass Kim den Tisch bereits vorbestellt hatte. Nachdem wir uns gesetzt hatten, bestellten wir uns unsere Cocktails und fingen gelassen an uns über die Schule und andere Dinge zu unterhalten. Während ich auf meinen alkoholfreien Fruit Punch wartete, vernahm ich auf einmal eine mir bekannte Stimme. Ich blickte leicht nach rechts und entdeckte sie; mein Herz machte sofort einen gewaltigen Satz und in meiner Bauchgegend schien sich ein Schmetterlingsschwarm auszubreiten. Ihr etwas rötliches Haar veriet sie, während sie gelassen mit einem Cocktail an der Bar lehnte. Als Kayley sich dann umdrehte, schienen ihre kastanienbraunen Augen mich wieder in ihren Bann zu ziehen, sie biss sich verführerisch auf ihre Unterlippe und musterte mich mit einem auffallend lüsternden Blick. Ich lächelte ihr leicht zu und strich mir verlegen eine Haarsträhne hinter mein Ohr, während ich ihre Kleiderwahl begutachtete. Sie trug ein kaminrotes Kleid, welches sich eng an ihre Hüfte schmiegte, und dazu passende Halbschuhe.

Elina: Hey, seht mal da! Ist das nicht Frau Less?

Ich blickte kurz zu meiner besten Freundin, dann wieder zu Kayley, während nun auch die Anderen sie entdeckten und ihre ganze Aufmerksamkeit unserer Mathelehrerin widmeten.

Emily: Was glaubt ihr, auf wen sie wohl wartet?

Megan: So wie sie sich herausgeputzt hat, bestimmt auf ihren Verehrer.

Megan grinste frech und mein Magen verzog sich bei dem Gedanken. Vor meinen Augen sah ich sie, wie sie einen Mann in ihrem Alter küsste und das Ganze noch so viel weiter führte. Bisher hatte ich mir keine Gedanken darum gemacht, dass sie einen Freund haben könnte, ich dachte nur an uns, wie sie mir zeigte, was es hieß verliebt zu sein; wie sie meine Lippen berührte. Als wir uns auch noch ein zweites Mal küssten, dachte ich, es sei offensichtlich, dass sie ebenfalls auf Frauen stand. Doch jetzt machte sich Unsicherheit in mir breit. Auf wen wartete sie? Warum war sie allein hier? In meinen Gedanken schwirrten diese und noch tausend weitere Fragen. In dem Moment wusste ich jedoch noch nicht, dass mir diese vielleicht schon bald beantwortet werden würden, denn gleich darauf betrat ein Mann die Bar, der geradewegs auf Kayley zulief. Schwerenherzens sah ich zu, wie sie den Blick von mir abwandt und ihn mit einer Umarmung begrüßte. Es war jedoch keine Umarung, wie die unter Freunden. Mein Brustkorb schien zusammengeschnürt und in der Herzgegend verspürte ich einen unglaublichen Schmerz. Für einen Augenblick blieb mir die Luft weg und ich bemerkte den besorgten Blick von Elina auf mir ruhen. Ich hustete kurz und merkte, wie mir schwindelig wurde.

Elina: Geht es dir nicht gut?

Ich nickte langsam und stand auf.

Ich: Ich gehe mal eben auf Toilette.

So schnell ich konnte, huschte ich zwischen den Tischen und anderen herumstehenden Personen hindurch und öffnete bald darauf die hölzerne Tür der Damentoilette. Wieder schob sich das Bild von Frau Less und dem Mann, der neben ihr stand, vor meine Augen und mein Magen begann sich zu drehen. Ich schaffte es gerade noch in eine der Kabinen, da kamen all die soeben unterdrückten Gefühle aus mir hervor. Ich weinte. Vielleicht klang es so, als ob ich das immer tat, wenn es mir nicht gut ging, ich sah jedoch keinen anderen Weg meine Gefühle zu zeigen; sie kamen einfach über mich. Und jetzt, wo ich neben der Kloschüssel saß und mich das erste mal seit Jahren wieder richtig übergeben hatte, fühlte ich mich schlecht. Ich hatte das Gefühl mir falsche Hoffnungen gemacht zu haben. Falsche Hoffnungen in eine falsche Liebe gesetzt zu haben. In eine falsche Person-meine Lehrerin. Tränen fielen meine Wangen herunter, als ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Zuerst stoppte ich, als ich glaubte, es wäre Frau Less, doch dann hörte ich die sanfte Stimme von Elina, als sie mich umarmte.

Elina: Shhhh...Alles gut, Jamie. Es ist okay...

Nein, nichts war okay. Ich hatte das Gefühl meinen Anker zu verlieren. Er schien sich vom Boden gelöst und sich in Luft, Wasser und Tränen aufgelöst zu haben. Ich hielt mich an Elina fest und weinte in ihre Schulter. Mein Körper zuckte vor Schmerzen und zugleich fühlte sich mein Inneres leer an. Ich spürte Elinas Hand sanft über meinen Rücken streichen, um mich zu beruhigen. Danach half sie mir vorsichtig auf, nahm mich an der Hand und führte mich aus der Bar. Meine Tränen versiegten nicht, im Gegenteil, als wir an Frau Less vorbei gingen, überkamen mich wiederum meine Gefühle. Ich wollte nur noch raus, nach Hause, in mein Zimmer, mich von der Außenwelt abschotten und dort für immer bleiben. Elina rief ein Taxi, das mich nach Hause brachte. Mit einem besorgten Blick ihrerseits verabschiedete ich mich dort von meiner besten Freundin und trat ins Haus. Augenblicklich rannte ich in mein Zimmer, schloss mich ein und lies mich weinend in mein Kissen sinken. In dieser Nacht brauchte ich mehrere Stunden, bis ich mich endlich in dem Schlaf weinte. Der Traum, den ich hatte, handelte von ihr...

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Heyy,
ich habe es endlich geschafft das längst angefangene Kapitel zu beenden😊. Auch wenn ich nicht wirklich damit zufrieden bin, hoffe ich doch, dass es euch gefällt❤.

Was glaubt ihr? War dieser Mann der Freund von Kayley, den ich euch und sie Jamie verschwiegen hat? Die Gefühle, die sie für ihre Schülerin hegt, sind die wirklich echt? Oder ist das ganze nur ein Missverständnis? Doch was hatte es dann mit dieser Umarmung auf sich, die mehr als Freundschaft ausdrückte?🤔

Ihr dürft gespannt bleiben, ihr werdet es bald erfahren😉❤

Einen schönen Abend wünsche ich euch noch😊
~HearttoHeartJungkook~

Secret Love  (GirlxGirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt