The reason to live

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Jessica POV

Ich war gerade dabei mit den Schülern der 12. Klasse über den Sinn des Lebens zu diskutieren, als es klopfte und Jamie May vollkommen außer Atem den Kursraum betrat. Da die meisten der Schüler sowieso eher unaufmerksam waren, drehten sich augenblicklich einige Köpfe zu ihr um.

Ich: Guten Morgen Jamie, bescherst du uns auch mal wieder mit deiner Anwesenheit?

Ich konnte mir ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen, als ich ihren schuldbewussten, aber gleichzeitig auch entsetzten Blick bemerkte. Zudem waren Jamies Haare noch sehr zerzaust, was darauf hindeutete, dass sie ihren Wecker wohl überhört haben musste. Auch in ihrem Blick nach zu urteilen, war sie mit den Gedanken noch ganz weit weg.
Ehrlich gesagt, hatte auch ich mir bereits etwas Sorgen um das schwarzhaarige Mädchen gemacht, da sie schon im Unterricht der letzten Monate immer häufiger gedanklich abwesend war, was ganz und gar nicht zu ihr passte. Trotzalledem musste ich auch meinen Unterricht weiterführen und konnte mich daher nicht zu lange mit ihr beschäftigen, auch als sie zu einer Erklärung ansetzte.

Jamie: Entschuldigen Sie, Miss Davids, ich habe verschlafen.

Ich seufzte hörbar, machte mir eine kurze Notiz und bedeutete ihr dann sich zu setzen.

Ich: Vielleicht kannst du dein Zuspätkommen wieder gut machen, indem du uns deine Meinung zum Thema "Der Sinn des Lebens" mitteilst. Hat unser Leben überhaupt einen Sinn?

Ich ging hinter meinem Pult hervor und in Richtung des Platzes, wo Jamie sich niederließ.

Jamie schien kurz zu überlegen und sich dabei wieder einmal in ihren eigenen Gedanken zu verlieren.

Jamie: Ich glaube schon, dass es den Sinn des Lebens gibt. Für viele Menschen scheint er in besonders schwierigen Situationen nur nicht vorhanden zu sein, da sie nichts anderes sehen als Dunkelheit und die Fehler, die sie vielleicht gemacht haben. Sie haben das Gefühl Andere verletzt zu haben und dies nicht wieder gut machen zu können.
Aber eigentlich hat man immer einen Grund zu leben. Wir sind auf die Welt gekommen, um diese zu entdecken, um das Glück unseres Lebens zu suchen.

Sie hielt kurz inne.

Jamie: Und um die Liebe zu finden...

                              ***

Jamie POV

Als Frau Davids den Unterricht beendete, packte ich meine Sachen langsam zusammen und ging zu Elina, Emily und Kim, die bereits lächelnd an der Tür auf mich warteten. Als wir aus dem Raum waren, schloss mich meine beste Freundin augenblicklich in eine feste Umarmung.

Elina: Alles Gute zum Achtzehnten Jima!

Nun umarmten mich auch die anderen beiden freudig, bevor Kim mir anschließend einen kleinen selbstgebackenen Schokoladekuchen in Form eines Herzes, auf dem mit Fondant eine goldene Achtzehn schimmerte, überreichte. Ich bemerkte, wie ein unangenehm peinliches Gefühl durch meinen Körper fuhr, als ich damit die Aufmerksamkeit anderer herumstehender Schüler auf mich zog. Gedanklich ein wenig abwesend wandt ich mich an Kim.

Ich: Dankeschön, das ist echt lieb von dir.

Ich blickte mich um. Heimlich suchte ich mit meinen Augen nach meiner Mathelehrerin um und hoffte, sie hier irgendwo auf dem Gang zu entdecken.

Elina: Ich habe auch noch etwas für dich.

Elina kramte in ihrer Tasche herum und überreichte mir nur ein paar Sekunden später ein rot verpacktes Geschenk und beobachtete gemeinsam mit den anderen beiden, wie ich dieses langsam auspackte.
Es handelte sich um ein silbernes Armband, an dem viele verschiedene Miniatur-Anhänger hingen - vom Eifelturm, der mich an unseren gemeinsamen Urlaub in Paris erinnerte, bis hin zu einem Notenschlüssel, der für meine Liebe zur Musik steht.

Secret Love  (GirlxGirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt