Escape

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Jamie POV

"Er ist mein Bruder". Die Worte hallten in meinem Kopf wider, wie ein Echo in den Bergen.

Ich: Er...Er ist dein Bruder?

Ich wusste meine Gefühle nicht richtig zuzuordnen, sodass ich sie verwirrt, traurig, gleichzeitig aber auch wütend anblickte. Von draußen hallten die Gespräche der Schüler zu uns herein und im Hintergrund vernahm ich das leise Zwitschern der Vögel durch die gekippten Fenster.

Kayley: Ja, er ist mein älterer Bruder. Er hat die letzten fünf Jahre in den USA gearbeitet und ist an dem Abend zuvor erst zurück nach Deutschland gekommen. Wir hatten uns an dem Abend, an dem du zufälligerweise mit deinen Freunden ebenfalls in der Bar warst, verabredet.

Ich: Ich...Ich dachte, er wäre dein Freund. Diese Umarmung...ich...Es tut mir so leid...Ich habe dich ohne Grund angeschrien...Ich bin so dumm, wie konnte ich das nicht sehen?

Ich blickte beschämt zu Boden, da mir die Situation mehr als unangenehm war. Dabei spürte ich ihren sanften Blick auf mir ruhen und hörte, wie sie mit einer ebenso ruhigen Stimme zu mir sprach.

Kayley: Du konntest das doch nicht wissen.

Meine Lehrerin hielt kurz inne.

Kayley: Außerdem ist das die Eifersucht, die macht Dinge mit einem, die verstehe nicht einmal ich. Das muss dir nicht unangenehm sein.

Eine weiche Hand strich über meine Wange, bevor Kayley vorsichtig mein Kinn anhob. So blickte ich in ihre wunderschönen Augen, als sie mich liebevoll anlächelte. Ungewollt auffällig erhaschte immer wieder einen Blick auf ihre zarten Lippen und ihren wunderschönen,  trainierten Körper. Ich biss mir verführerisch auf die Unterlippe, während ich in meiner Mitte ein angenehmes Ziehen wahrnahm, woraufhin mein Kopf anfing zu glühen und eine wahrscheinlich rote Farbe annahm.

Kayley: Du bist echt süß, wenn du verlegen bist.

Daraufhin legte Kayley grinsend ihre Hand auf meine Taille und verband unsere Lippen wieder miteinander. Ich spürte das laute Klopfen meines Herzens in meiner Brust, während meine Hände an ihrem Körper langsam zu ihrem Hintern wanderten und dort verweilten. Um mich herum nahm ich nichts anderes mehr wahr als sie. Im gleichen Moment fuhr ich mit meiner Zunge in ihren Mund und ein inniger Zungenkuss folgte; dabei entlockte ich ihr ein leises Stöhnen. Der Kuss wurde somit leidenschaftlicher und wieder einmal drückte Kayley mich an die hintere Wand. Mein Atem ging schwer, während sie meinen Hals langsam hinab küsste, mit der anderen Hand meine Haare festhielt und jeden einzelnen Zug zu genießen schien. In dem Moment wusste ich, dass ich sie wirklich wollte. Ich wollte alles an ihr, ihren einzigartigen Charakter und ihren wunderschönen Körper. Sie war meine Zuflucht, der Ort, wo ich einfach ich selbst sein konnte und nichts zu fürchten brauchte.
Doch es gab genügend Hindernisse, weshalb ich nicht die sein konnte, die ich wollte und nicht das tun durfte, was ich gerne wünschte zu tun. Ich war noch nicht volljährig, das hieß es war mir noch nicht erlaubt mit Erwaschenen zu schlafen, besonders wenn es dabei um meine hinreißende Lehrerin ging, richteten sich alle Gesetzte gegen uns. Auch wenn ich in weniger als einer Woche meinen achtzehnten Geburtstag feiern würde, dabei würde es leider bleiben. Nebenbei bemerkt wäre die Schule sowieso nicht der passende Ort für ein erstes Mal.

Völlig außer Atem löste ich mich von ihr und blickte in ihr grinsendes Gesicht. Ihre Augen leuchteten, ihre eine Hand lag immer noch an meiner Taille, die andere verschloss sie mit meiner. Ich blickte sie liebevoll an, bevor ich durch einen leichten Seitenblick auf die noch immer tickende Wanduhr wieder realisierte, dass ich mich doch mit Lynn verabredet hatte. Ich dachte die Zeit wäre während des Kusses stehen geblieben, doch die Urzeit sagte mir etwas Anderes.

Secret Love  (GirlxGirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt