Fears

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Jamie POV

Ihre Augen mit Angst erfüllt zuckte sie zusammen. Mein Herz pulsierte stark und jagte mir einen eiskalten Schauer über den gesamten Rücken, sodass ich wie erfroren schien. Zudem wich Kayleys angenehme Wärme aus mir. Ich traute mich nicht mich zu bewegen, als ich die mir bekannte Stimme hinter uns vernahm. Ich wollte nicht wissen, was als nächstes passieren sollte...Langsam, aber nun sicher, wer hinter uns stand, drehte ich mich um. Meine Beine schienen bald unter mir nachzugeben, so sehr zitterte ich, während ich in seine dunklen Augen blickte. Ich wollte gerade die Situation erklären, doch ich fand nicht die passenden Worte; sie blieben mir im Hals stecken. Stattdessen räusperte Kayley sich und schien wieder zu sich gekommen zu sein.

Kayley: Matthias? Schon so früh hier?

Mein Gegenüber nickte und blickte mich mit zusammengekniffenen Augen an.

Mattthias: Und was macht ihr hier?

Ich schluckte schwer und atmete tief ein und aus. Dass er uns misstrauisch begutachtete, entging mir nicht und es beunruhighte mich. Auch Kayley schien sein Misstrauen uns gegenüber bemerkt zu haben, denn sie kaute nervös auf ihrer Unterlippe. 

Ich: Frau Less ist aufgefallen, dass ich mit mit dem Stoff der achten Klasse nicht mehr so zurecht kam und hat mich daher schon so früh hergebeten.

Eine Notlüge. Ich hasste es zu lügen, besonders vor Lehrern, die ich eigentlich in Ordnung fand und ein wenig mochte, aber ich konnte nicht zulassen, dass Kayley dadurch ihren Job verlieren könnte.
Wieder blickte ich sie kurz an, während ihre Augen vor Dankbarkeit ein wenig funkelten.

Matthias: Und warum hast du Frau Less in der Stunde nicht schon darauf angesprochen?

Ich: Ich...-

Kayley: Hatte sie, aber ich bat sie trotzdem nochmal vorbeizukommen.

Für einen kurzen Augenblick schien er uns zu glauben, als seine Augen die gewohnte Freundlichkeit annahmen. Doch nachdem er dann zu Kayley blickte, schienen sie vereist.

Matthias: Hast du kurz Zeit für mich, Kayley?

Ich hörte, wie sie laut ausatmete und sah, wie sie mich anschließend entschuldigend anblickte.

Kayley: Na schön..

Sie nickte kurz und ging auf den Lehrer zu, während ich wiederum Kälte und Eifersucht in mir spürte. Ich sah den beiden nach, wie sie einem Nebenraum verschwanden und ballte meine Hände zu Fäusten. Wenn er ihr auch nur irgendetwas antun würde, ich wäre bereit alles für sie zu tun, damit er damit aufhörte. Doch was dachte ich da überhaupt? Er hatte bestimmt nur eine kleine Angelegenheit zu einer Unterrichtsstunde oder Ähnliches zu regeln. Wahrscheinlich machte ich mir nur zu viele Sorgen. Seufzend setzte ich mich auf eine Bank in die Eingangshalle, holte mein Handy mit meinen Kopfhörer heraus und schaltete meine Lieblingsmusik ein. Während ich den Zeilen von Wincent Weiss lauschte und meine Beine übereinander schlug, war ich mit den Gedanken ganz bei Kayley. Noch immer schien ich ihre zarten Lippen auf meinen zu spüren und durch diesen Gedanke, kroch die Wärme meinen Körper wieder empor. Was wohl gerade in ihr vorging...Sie hatte den Kuss schließlich erwidert, also empfand sie doch auch etwas für mich, oder..? Der Gedanke, dass sie mit meinen Gefühlen gespielt haben könnte, trieb mir die Tränen in die Augen. Es durfte einfach nicht sein...
                                      
                        ***

Kayley POV

Nachdem wir beide in den Raum getreten waren, schloss Matthias hinter sich die Tür, während mein Weg mich zu den Fenstern führte. Gedankenverloren stützte ich mich auf die Fensterbank, als ich hinaus auf den Hof sah. Angst erfüllte meine Glieder, vermischt mit Schuldgefühlen. Wenn Matthias den Kuss zwischen meiner Schülerin und mir beobachtet hatte, hätte das weitgehende Folgen für uns beide, ich kannte ihn nur zu gut. Er konnte sanft, einfühlsam und echt liebevoll sein, aber genauso gut wie er das konnte, war er manchmal auch egoistisch, kalt und eifersüchtig. Ich wollte verhindern, dass er seine negativen Emotionen an ihr ausließ. Ich lauschte dem Wind, der sanft durch die Blätter der Bäume fegte, dessen leise Geräusche durch die gekippten Fenster kamen. Dann spürte und hörte ich, wie Matthias hinter mir stehen blieb. Anscheinend zögernd legte er mir seine Hände auf die Taille.

Kayley: Matthias..bitte...

Matthias: Ich hab gesehen, wie nah ihr euch wart. Ich weiß zwar nicht genau, was da zwischen euch läuft, aber eines will ich klarstellen. Ich weiß ganz genau, dass du nie das für mich empfinden wirst, was du für sie empfindest. Und ich weiß auch, dass ich soetwas nicht dulden werde.

Kayley: Matthias bitte ich...lass es mich erklären, bitte..

Bevor ich zu einer Erklärung ansetzen konnte, legte er mir plötzlich eine Hand auf den Mund und drückte mich an sich, sodass sich mein gesamter Körper augenblicklich verkrampfte. Ich spürte seinen warmen Atem in meinem Nacken und an meinem Hals, der zur Folge eine gewaltige Gänsehaut entfachte. Ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien und seine Hände wegzuschieben, doch Matthias war kräftig, also ließ er sich nicht davon beirren und hielt mich weiterhin fest. Von meinen Oberschenkeln aufwärts berührte er mich, fuhr immer weiter nach oben, unter mein Shirt und versuchte Stellen zu berühren, an die ich niemanden heranlies. Er machte mich nicht an, im Gegenteil, er schreckte ab, denn so wie jetzt hatte ich ihn noch nie erlebt. Wo war der liebe und fürsorgliche Junge geblieben, der einst wie mein Bruder gewesen war?

Mein Atem ging schwer, doch trotzdem versuchte ich mich immer wieder zu befreien und wandte mich hin und her. Mein Hals war rau und trocken, dennoch versuchte ich durch seine Hand zu schreien, auch wenn alle Laute in ihr erstickten. Dann kam mir auf einmal ein Geistesblitz und ich wusste, was ich tun konnte, um vielleicht von ihm zu fliehen. Innerhalb einer kurzen Sekunde, biss ich so fest in seine Finger,dass er die Hand von meinem Mund abließ. Daraufhin schrie er kurz auf und blickte mich hasserfüllt an. So ergriff  ich die Chance und schrie so laut es ging um Hilfe. Plötzlich hörte ich einen lauten Knall und vor Schmerzen hielt ich mir meine rot angelaufende Wange. Ich taumelte vorwärts und sank schließlich bewusstlos zu Boden. Nur schwach bemerkte ich, wie sich der dunkle Schatten langsam entfernte und mich alleine zurückließ.

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Heyyy, zuerst wollte ich mich unglaublich entschuldigen dafür, dass das Update erst jetzt kommt. Ich habe ja noch Arbeiten geschrieben und danach hatte ich irgendwie eine Schreibblockade, ich weiß auch nicht genau wie das kam. Noch dazu hatte ich viel zu tun, mit dem Weihnachtskonzert des Chores meiner Schule etc. Aber jetzt mal Schluss mit Entschuldigungen:). Ich möchte euch ebenso sehr danken, für die über 12K Reads! Ich hatte mir soetwas nie vorgestellt, aber ihr habt es möglich gemacht^^ Vielen, vielen Dank an alle, die meine Geschichte lesen, abstimmen und an diejenigen, die liebe Kommentare hinterlassen, die mich manchmal sehr motivieren.
Ich hoffe, dass euch dieses (wieder etwas längere) Kapitel gefallen hat, auf Trapp hält und ihr mir nicht ganz so böse wegen der Situation der beiden seid;) Habt noch ein wunderschönes Wochenende~
~HearttoHeartJungkook~

Secret Love  (GirlxGirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt