Kapitel 24

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Teil 24

Mein sechs Jahre älterer Bruder stand im Raum. Er kam auf mich zu und ich stand wackelig auf. „Langsam kleine“,sagte er, aber ich ignorierte es und fiel ihm um den Hals. Ich klammerte mich regelrecht an ihn und wollte ihn nicht los lassen. Er streichlete mir über den Rücken und sagte: „Ich hab dich auch vermisst!“ Wir hatten uns 8 Jahre nicht mehr gesehen. Er studierte Medizin in Hamburg und wurde dort auch von einer städtischen Entzugsklinik übernommen. „Setz dich lieber..du bist noch nicht ganz fit“,sagte er und ich lies ihn los. Wir setzten uns auf mein Bett und meinen kopf legte ich auf seine Schulter. „David..ich bin so froh das du wieder hier bist...du bist der einzigste der mich versteht...naja...“,brach ich mitten im Satz ab und schluchzte. „Aber was? Wer weiß noch von deiner Vergangenheit?“,sagte er beruhigend. „Naja...du kennst doch Erik.. und naja der hat mir jemanden vorgestellt...“,ich wurde immer leiser. „Achso ist das....du hast dich also in einen Freund von Erik verliebt und er weiß jetzt auch alles und ist dannach abgehauen, right?“,meinte er. Ich bewegte meinen Kopf leicht auf seiner Schulter. „Gib ihm Zeit Linachen...er muss das verarbeiten und das ist auch nicht gerade einfach....ich sprech aus Erfahrung.“,sagte er. Er arbeite täglich mit Patzienten wie mir, aber selbst er konnte mich nie aus meiner Abhänigkeit herausholen. Ich war David immer so viel dankbar und konnte es ihm nie wirklich zurückgeben, er war ja auch kaum zuhause. Ich war gerade mal 12 als er nach Hamburg zum studieren ging und weinte fürchterlich mehrere Tage in meinem Zimmer. Er war immer die männliche Person in meinem Leben, die meinen Vater ersetzt hat bis er halt wegging. Wir schweigen eine Weile, bis wiedre die Türklinge in meinem Zimmer runter ging. Ich konnte erst meinen Augen nicht trauen wer da stand, doch dann lies ich mich hinter meinen großen Bruder fallen. „Mach das er weg geht David...bitte“,murmelte ich. „Aber Lina...ich will mit dir reden...ich uss dir was ganz wichtige sagen“,stammelte Marco. „Du hast sie doch gehört...sie will dich nicht sehen...also mach dich vom Acker“,sagte David und stand auf. „Boar...fresse jetzt!! Von dir lass ich mir gar nichts sagen“,sagte Marco und ging an David vorbei. Er setzte sich zu mir ans Bett und ich schaute hoffnungslos in seine Augen. „Lina hör mir bitte nur diesen einen Moment zu...bitte. Ich weiß mein Verhalten von gestern war echt Scheiße...aber ich bin mir über ein Sache klar geworden“,sagte er und zog mich hoch. „Und die wäre?“,fragte ich leicht angepisst. Er nahm mein Gesicht zwischen die Hände und küsste mich gefühlvoll. Ich erwiderte erst mit zwang, aber je länger er mich küsste, desto mehr wollte ich es auch. Er hörte auf mich zu küssen und ich lächelte in sein Gesicht. „Verzeihst du mir jetzt?“,fragte er zögernd. Ich nickte und kuschelte mich an ihn. Seine Herzklopfen und seine Nähe tat mir gut. Plötzlich meldet sich David wiedre zu Wort. „Lina...kleine...ich hab dir den eigentlichen Grund, warum ich hier bin noch gar nicht gesagt“,sagte er bedrückt. Ich guckte ihn an und musterte ihn. „Du wirst morgen entlassen und ich werd dich am Mittwoch mit nach Hamburg nehmen“,sagte er nun. Mein Unterkiefer klappte auf und ich guckte zu Marco hoch. Sein Gesichtsausdruck spiegelte meinen wieder und ich konnte einfach nichts sagen. „Du kannst sie doch nicht einfach mit nach Hamburg nehmen....Sie wird bei mir bleiben!“,sagte Marco mit kraftvoller Stimme. „Doch kann ich und werd ich auch!Unsere Eltern wollen es so und ich will die Verantwortung wieder für sie übernehmen“,sagte er. Ich schaute immer abwechseln in die Gesichter von Marco und David. Ich wusste nicht ob ich schrein oder lieber gleich heulen sollte. Die Vorstellung von Marco weg zu müssen war gerade der Horror. „Ich will nicht mit David...ich bin volljährig und du kannst gar nichts entscheiden, was ich machen soll und wo ich wohnen soll!Ich bleib bei Marco und ich schaff das auch ohne deine Hilfe! Du konntest mir auch nicht helfen also wird das jetzt auch nichts bringen!“,sagte ich leicht wütend. Der Gesichtsausdruck von David wurde strenger und jetzt erkannte ich ihn nicht mehr wieder. „DU KOMMST MIT OB DU WILLST ODER NICHT!“,schrie er mich an. Seine Stimme ähnelte sehr die meines Vaters und ich fing an zu zittern. Ich bekam Angst und sah auf einmal in Davids Gesicht das Gesicht meines Dads. Mein Kopf ratterte, meine Vergangenheit rasste nur mit Bildern durch meinen Kopf und ich klammerte mich an Marco. Mein Herz rasste genausdo schnell wie die Bilder und ich atmete immer schneller. Ich bekam nicht viel mehr mit, aber es wurde dann auf einmal schwarz um mich.

Falling in Love with you (Marco Reus)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt