18.Kapitel. Chimäre

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Zu ihrem Glück war Keely bereits dort, denn die meisten Blicke, die ihr zugeworfen wurden , waren nicht besonders freundlich.
"Und, war dein Tag genauso spaßig wie meiner? Ich bezweifle das nämlich", begrüßte sie diese auch sogleich sarkastisch. "Also wenn dein Nachmittag nur halb so gut war wie meiner, warst du besser dran als ca. 80% der Schüler hier", antwortete Kyra ihrer Freundin und nickte zu den mit mieser Laune Herüberstarrenden. "Schön wärs!", knurrte die rothaarige Gargoylbesitzerin und schimpfte in gedämpfter Lautstärke weiter: "Rate mal, wer sich entschlossen hat, heute bei der Pflanzung neuer Kräuter zu helfen. Meine beste Freundin Elizabeth! Und wer hatte das Glück, mit ihr in ein Team eingeteilt zu werden? Natürlich meine Wenigkeit! Ich schwöre, wenn ich mir nur noch einmal eine Beschwerde unsrer königlichen Zickigheit über den Schmutz auf ihren Designersachen anhöhren muss, dreh ich ihr höchstpersönlich die Gurgel um!" Kyra konnte sich während der Tirade ihrer Freundin gerade so ein Grinsen verkneifen. Keely tat ihr zwar leid, aber das änderte nichts an dem witzigen Aspekt deren Probleme.
Dieses Abendessen blieben sie nur zu zweit, die anderen hatten sich zu ihren Klassen gesetzt, schließlich standen, wie die Rektorin zu Beginn des Mahls angekündigt hatte, demnächst die Projektwochen an. In denen ging es darum in kleinen Gruppen innerhalb der Klasse ein Spektakel (ob magisch oder nicht war egal) vorzubereiten, wobei die Klasse mit der beeindruckendsten Vorführung einen Preis gewann. Das Alter und Können der Gruppen wurde natürlich in Betracht gezogen, aber anstatts in Gruppen zu arbeiten, konnten die Schüler auch in sogenannten Disziplinen Punkte für ihre Klasse sammeln. Dabei gab es verschiedene Kategorien, jedoch musste jeder nur in mindestens einer Gruppe/Disziplin angemeldet sein und da Kyra sich erst gar nicht Hoffnungen machte in eine Gruppe aufgenommen zu werden, rätselte sie mit Keely über die Disziplinen. Dort wird man sie sicher teilnehmen lassen, schließlich konnte eine Disziplin von mehreren aus einer Klasse bestritten werden, damit standen die Chancen auf einen Sieg höher.
Sie selbst rechnete sich jedoch wenig Chancen aus. Wenn die Disziplinen auch nur im geringsten mit den Unterrichtsfächern zusammen hingen war sie weit schlechter als die anderen Schüler. Damit würde sie sich allerdings später beschäftigen den jetzt wollte sie nur noch ibs Bett und schlief dort auch direkt ein. Am nächsten Tag hies es wieder aufstehe um 5.30 Uhr den um Sechs gab es Frühstück  und dannach Kräuterkunde und Magische Wesen Tehori bei Mr.Hamilton.
Kyra hatte keine Lust auf die gleich anschliesende Praxisstunde bei Mr.Moublir. Wurde jedoch neugirig als sie, wie alke Schüler, den großen Käfig im Raum bemerkte. Er war von einem Vorhang verdeckt, doch ab und an hörte man ein knurren.
Mr.Moublir betrat mit großen, selbstbewusten Schritten den Raum und ging direkt zum Käfig. "Heute werdet ihr euch nicht mit euren eigenen magischen Wesen befassen,sondern mit einem echten Monster. Er zog den Vorhang vom Käfig und zum Vorschein kam eine Chimäre.  Der Löwenkopf war für das Knurren verantwortlich und auch der Schlangenkopf, der ihr anstelle eines Schwanzes wuchs, sties nun ein bedrohliches zischen aus. Der Ziegenkopf wirkte weniger bedrohlich doch mit den Hörnern konnte er durchaus Schaden anrichten.
Ein erstauntes Raunen ging durch die Menge. Benjamin sprach für alle, als er fragte: "Und was sollen wir Ihrer Meinung nach mit dieser Chimäre tun?" "Ganz einfach. Ich lasse sie raus und ihr versucht sie, ohne sie anzugreifen oder zu verletzen, in ihren Käfig zurückzustecken!" "Also lassen Sie im Prinzip eine hungrige Chimäre auf einen Haufen Schüler frei, denen Sie vorher jegliche Möglichkeit zur Verteidigung genommen haben." "Genau!", bestätigte Mr. Moublier und zog den Riegel zurück.
Der Käfig krachte auf und die Chimäre sprang herraus während Moublier hinzufügte "Setzt eure Köpfchen ein und natürlich eure eigenen Wesen, aber ich werde euch nich helfen"
Einige Schüler wichen zurück so weit es möglich war, um möglichst viel Abstand zwischen sich und die  Chimäre zu bringen. Kyra musste schmunzeln weil selbst der ach so coole Gragory aussah als hätte er die Hose  getrichen voll. Ashorka übernahm das Kommando. Als Inder war er den Anblick von Schlangen und Raubkatzen gewohnter als alle anderen und rief "Wir brauchen Seile"
"Aber die Hängen hinter dem Fieh" rief Emilia und Ashorka meinte "Dann müssen wir es irgendwie ablenken"
Kyra sah zu Corvus auf ihrer Schulter "Kannst du auch irgendwas größeres werden?"
"Größer als ein Fuchs?" Er schien zu überlegen "vielleicht ein Wolf, wenn du mir etwas Kraft spendirst ein Löwe"
" Ein Wolf dürfte zur Ablenkung ausreichen" meinte Kyra und Corvus sprang von ihrer Schulter. Im Flug veränderte er seine Gestalt und landete als Schneeweiser Wolf mit eisblauen Augen auf dem Boden.
Er lief direkt auf die Chimäre zu und schnappte, da er etwas kleiner warn, immer wieder nach ihren Beinen.
Die Chimäre stieß einen Schrei aus, so schrill, dass mqn meinte, es plwtze einem gleich das Trommelfell. Da sich offensichtlich niemand dazu verpflichtet fühlte, sich an Corvus und der Chimäre vorbei zu trauen, nahm Kyra die Sache selbst in die Hand. Im toten Winkel der Kreatur bleibend, drückte sie sich quälend langsam an dem Ungetüm und als sie, gottlob, sicher auf der anderen Seite des Raumes angekommen war, grallte das dunkelhaarige Mädchen, sich mit einem Nicken bei Corvus bedankend, nach den Seilen und warf sie mit aller Kraft zur anderen Seite des Raums und direkt vor Ashorkas Füße. Dieser blickte verwundert auf, fing sich aber schnell wieder und wandte sich den anderen zu.
"Wir binden die beiden Köpfe zusammen, dann steht es sich selbst im Weg" lautete sein Vorschlag und er warf Gregory die andere Seite vom Seil zu. Dieser hatte sich mitlerweile zusammengerissen und lief mit Ashorka auf die Chimäre zu. Corvus lenkte sie noch länger ab und als sie nun nach ihm Schnappte kratze er ihr über die Wange. Das war nur Verteidigung aber er nahm sich dennoch Zeit das Blut von seinen Krallen zu leken. Kyra wusste nicht ob es lediglich einbildung war oder ob seine Augen tatsächlich kräftiger Strahlen. Die beiden Jungen liefen jedenfals samt Seil um die Chimäre herum und wickelten so ihre Köpfe zusammen. Auch Dimitri wurde nun aktiv und hielt sie mit einem Speer im Schach während die beiden das Seil zusammen zogen. Sie grinsten bereits triumpfirend als das Wesen sich umdrehte und die Schlange nach Ashorka schnappte. Die hatten sie föllig vergessen.
  Sie rollte sich panisch zur Seite, doch nicht schnell genug. Der, hoffentlich nicht allzu giftige, Eckzahn der Schlange fuhr der länge nach ihr linkes Bein herab. Die Wunde war nicht lebensgefährlich, brannte jedoch höllisch. Zischend biss sie die Zähne zusammen und hiefte sich auf die Füße und als sie wieder umfallen wollte, sprang Corvus zu ihrer Seite und sie hielt sich zur Stütze an seiner Seite fest. "Da war Gift dran", bemerkte Corvus fast schon unbekümmert. "Ach was du nicht sagst!", zischte Kyra als Antwort. "Ich könnte dir helfen", bot Corvus an. "Und wo liegt der Hacken dabei?" "Ich bräuchte etwas von deinem Blut, aber da dein Bein sowieso schon ein roter Springbrunnen ist, wäre das kein Problem." Shit, er hatte Recht. Kyra sah zu ihrem rot triefendem Bein hinunter. Das Gift muss Blutverdünnende Wirkungen gehabt haben. Die anderen sahen panisch und in Schockstarre zwischen ihr und der Chimäre hin und her. Von denen war keine Hilfe zu erwarten. "Und in wie weit hilft mir dein Sabber auf meinem Bein?" "Erstens werde ich um einiges stärker, was dir deinen Arsch rettet und zweitens reinigt 'mein Sabber' das Gift heraus und sroppt die Blutung." "Worauf wartest du dann noch?!" Corvus Augen strahlten kurz hungrig auf, bevor er vorsichtig ihr Blut ableckte, auch das auf dem Boden. Fast augenblicklich spürte man im ganzen Raum eine Welle an magischer Kraft, ausgehend von Kyra und Corvus. Der schneeweiße Wolf wuchs und wuchs, es wuchsem ihm Hörner und ledrige, weiße Flügel. Zum Glück war die Halle riesig, ansonsten hätte der Drache, zu dem Corvus geworden war, gar keinen Platz darin gefunden. Alle Kampfgeräusche starben, als aus der Brust des Drachen ein tiefes Grollen drang und eisiger Atem aus den Nüstern stieg. Die Temperatur im Raum sank gewaltig und alle außer Kyra, Lehrer, Schüler wie Chimäre drückten sich vor Angst in die letzte Ecke der Halle. "Duuu!", sprach der Drache, seine eisblauen Augen auf die Chimäre gerichtet. "Meine Freundin hier hätte dich gern unverletzt in deinem Käfig, aber ich bin mir noch nicht sicher, ob ich gewillt bin, ihrem Wunsch nachzugehen!" Von der durch Mark und Bein gehenden Stimme offensichtlich verängstigt, kroch die Chimäre unter Corvus Blick zurück in ihren Käfig und rollte sich in einer Ecke zusammen. Sofort verwandelte sich Corvus zurück in seine Rabenform und landete auf Kyras Schulter, natürlich nicht bevor diese sicher gegangen ist, dass der Käfig verschlossen war.
Es herrschte eine Stille, die fast mit Händen zu greifen war.
Einige ängstlich andere staunend starten Kyra an und Mr.Moublir ging zum Käfig und lies die Chimäre wieder herraus. Er streichelte ihr über den Kopf und ofenbarte damit das er die Schüler ganz schön an der Nase herum geführt hatte. Die Chimäre war sein Tier. Nachdem er sie ein enig beruhigt hatte wand er sich an Kyra "Das war ziemlich beeindruckend. Allerdings hättest du besser auf den Bein achten sollen" dann Fügte er hinzu "Und sag deinem Ungeheuer es soll  nicht nochmal meine süse kleine Sofie bedrohen"
Kyra machte nicht als einzige große Augen. Süs und klein war nicht gerade passend, genau so wenig wie der recht niedliche Name Sofie und das ausgerechnet Mr.Moublir das sagte machte das ganze noch ein ganzes Stück bizarrer.  Dann war der Unterricht beendet und als nächster hatten sie Sport.

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