Hunter

22.Kapitel.Attentat

Sie wachte von einem eiskalten Gefühl im Nacken auf. Mit einem Schrei fuhr sie hoch und blickte Corvus an, der auf ihrem Bett saß und offensichtlich für ihr unsanftes Aufwachen verantwortlich gemacht werden musste. "Was sollte das?", gähnte Kyra deutlich verärgert, auch wenn die Müdigkeit überwog. "Ich soll eurer verschlafenen Hoheit von dem Nachhilfetypen ausrichten, sie möge sich in den Trainingsraum begeben und ihre Notizen mitbringen." "Was?", fragte sie recht dümmlich, "Alex will mich sehen?" Und mit einem Blick aus den Fenstern ergänzte sie noch: "Die Sonne ist nichtmal aufgegangen, es ist mitten in der Nacht!"
Sie traf gerade zur selben Zeit wie Alex im Trainingsraum an, nur, dass sie noch ihren Syla im Schlepptau hatte. "Was soll diese Kriegsbesprechung zu so einer unmenschlichen Stunde?", fragte das braunhaarige Mädchen ohne Umschweife, zum einen, weil sie ihren Unmut klarstellen wollte und zum anderer, weil es sie wirklich interessierte.
"Wir schauen, dass du genug Magie hast, um den da" an dieser stelle deutete er auf Corvus "richtig zu benutzen. Ich hab die ganze Nacht recherchiert und ich denke, ich habs!"
Von nun an ermüdete sich Kyra nicht nur in Sport, Kampf, magische Wesen und der normalen Nachhilfe, sondern sie traf sich auch noch jede Nacht klammheimlich mit Alex im Trainingsraum, wo er sie zwang ihr magisches Potenzial immer wieder zu erschöpfen und es dann jedes Mal ein Stückchen zu erweitern. Es wahr mühselig und gefährlich, aber es stellte sich raus, dass sie wohl doch nicht grundlos für die Akademie ausgewählt wurde, denn sie hatte eine sehr gute Beherrschung der Magie in ihrem Körper, als so wie gemacht für einen Sila. "Wieso sind die Menschen nicht schon früher, auf dieses Potentialzeug gekommen und wenden es heute an?", hatte sie einmal gefragt.
"Weil es sehr mühselig ist und bei manchen gar nichts bringt", war die Antwort von Alex gewesen, bevor sie sich wieder in die Arbeit stürzten.

Die Zeit verging rasch wenn man hauptsächlich trainierte, es gab fast keine besonderen Vorkommnisse mehr und nach einem Monat intensiv Training auf allen Ebenen war Kyra im Bereich Magie viel besser, als ihre Klassenkameraden, sogar besser als die meisten Lehrer. Um keinen Verdacht zu schöpfen hielt sie sich im Alltag jedoch zurück, sodass nicht mal ihre engsten Freunde etwas von ihren nächtlichen Aktionen wussten. Mit dem Schwert konnte sie sich immer noch nicht anfreunden und sie war nicht so stark wie die schwächsten in ihrer Klasse, doch hatte sie ihre Stärke in ihrer Wendigkeit gefunden. Kyra musste nur lange genug ausweichen und auf eine passende Gelegenheit warten, um ihren Gegner mit wenigen Treffern aus dem Gleichgewicht und somit zum Verlieren zu bringen. "Wer fällt, ist Tod!", brüllte der Kampflehrer immer durch den Raum. Mit ihrer Schnelligkeit war, wie sie gemerkt hatte, die optimale Waffe der Kampfstab und der mit ihrem Blut, ihrer Magie und eine von Corvus Federn gemachte Stab, war wie eine Verlängerung ihres Körpers. Er bestand aus einem Kern aus Magie, ummantelt von einer dickeren Schicht stabilem aber leichtem Metall und darüber eine mit Metall durchsetzte Schicht poliertes Holz mit Verzierungen. Die Holzschicht war dünn und sorgte hauptsächlich für einen besseren Griff und zum Schutz des Metalls. Es wäre jedoch nicht Kyras Waffe, wenn es nur ein mehr oder weniger einfacher Stab wäre. An beiden Seiten und an einigen anderen Stellen ließen sich gezielt  vergiftete und unvergiftete Klingen ausfahren, in Kyras Hand beides absolut tötlich, doch das, was Kyra an meistem an ihrem Stab mochte und was nur durch die Magie im Innerem möglich war, war die Tatsache, dass der Stab durch das tippen einer bestimmten Stelle nach Belieben schrumpfen oder wachsen konnte, sodass Kyra ihn unbmerkt an einer Kette an ihrem Hals tragen konnte.
Gerade hatte sie wieder eine offizielle Nachhilfestunde gehabt, als sie in den Speisesaal ging und zur Abwechslung mal nicht den weiblichen Bodyguard Clara bei Gael herumschwänzeln sah. Sie sah sich um, doch auch bei Aurel war sie nicht zu sehen, was ging hier vor? Sonst kleppte sie doch an Gael wie Zuckerwatte.
Sie hegte schon lange den Verdacht, dass da mehr lief zwischen den beiden, aber dass hatte sie noch nicht beweisen können und darauf ansprechen würde sie ihn ganz sicher nicht drauf!
Dass Essen war ohne Clara seit langem mal angenehmer und sie konnte auch endlich wieder mit Gael scherzen, auch wenn er zu Beginn der Mahlzeit sein Bedauern über die Abwesenheit der Kyra verhassten Frau ausgesprochen hatte. In guter Stimmung war besagtes dunkelhaariges Mädchen mit ihrem Eisraben auf dem Weg zurück in ihr Zimmer, als eine unglaublich lauter Knall durchs Schloss klang. Die darauffolgende Erschütterung deutete auf eine Explosion im großem Maße an und ihrem Urteil nach war es ganz in der Nähe passiert! Panisch rannte sie in Richtung des Epizentrums, vielleicht würde sie ja den echten Täter zu fassen kriegen und so endgültig ihre Unschuld beweisen können. Dicht gefolgt von Corvus lief Kyra durch die Gänge und blieb schlussendlich vor einer Tür in dm kaum verwendeten Flügel ihrer Schule stehen.
Kurz dachte sie darüber nach ob es wirklich schlau war alleine dort hinein zu gehen. Aber sie würde damit vielleicht ihre Unschuld beweisen also sties sie die Tür auf und rannte hinein. Der Raum war verkohlt und auf dem Boden lag jemand den sie erst nicht erkannte doch beim näheren Hinsehen als Aurel identiviziren  konnte. Einen Moment konnte sie nur Steif da stehen und Blinzeln während sie darüber nachdachte was das zu bedeuten hatte. Steckte er etwa hinter al dem und wollte es ihr anhängen?
Im nächsten Moment bemerkte sie, im sich legenden Rauch, das sie gar nicht allein waren. Eine weitere Gestalt hockte im Dunkeln neben Aurel und sie hatte diese wegen ihres schwarzen Umhangs in der Dunkelheit nicht sofort bemerkt.
Nun sah sie wie sich die Gestalt langsam über ihn beugte. Auf einmal wurde sie zur seite geschoben und Gael rannte an ihr vorbei "Aurel!?" Rief er in den Raum als würde er ihn suchen. Er wusste das sein Cousin sich hier aufhielt und dann hatte er die Explosion gehört. Danb endeckte er ihn am Boden und sah auch die Gestalt die sich über ihn beugte. "He wer bist du!?" Schrie er sie an und die Gestalt schreckte auf. Kuez sah Kyra rot glühende Augen in der Dunkelheit dann war sie auch schon verschwunden. Irritiett rannte sie zu den  beiden Jungen und Gael fühlte den Puls von Aurel als in der Tür ein dutzend Schüler auftauchten.