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Ich muss mich beeilen, um vor Unterrichtsbeginn noch in die Klasse anzukommen. Es war so sicher wie das Amen in der Kirche, dass ich heute verschlafe.
Es ist 10 Minuten vor 8, als ich ankomme. Ich bleibe im Flur erstmal stehen, um mein Atem​ wieder unter Kontrolle zu kriegen. Dann gehe ich auf das Klassenzimmer zu und gehe rein.
Andere bemerken mich nicht, weil sich mit anderen reden. Wer mich aber sehr wohl bemerkt ist Karma.
Er schaut mich lange mit einem Blick an, den ich nicht deuten kann. Eine Mischung aus Mitleid aber auch Hoffnung und Respekt vielleicht? Ich weiß nicht genau, aber was sicher ist, ist dass Nagisa wohl wirklich mit ihm gesprochen hat.
Ich starre zurück. Meine Augen verfolgen seine Bewegungen, Schritte, die auf mich zukommen. Er steht jetzt nur noch wenige Zentimeter vor mir. Mit meinem Kopf reiche ich ihm etwas höher als die Schulter, weswegen ich etwas nach oben in seine goldenen Augen blicken muss. Sein angenehmer Duft steigt mir in die Nase.
Die Anderen haben uns wohl auch bemerkt und schauen uns überrascht zu.
Karma nimmt mein Gesicht behutsam in seine warmen Hände. Von seiner Berührung kriege ich eine Gänsehaut am ganzen Körper. Und dann kommt er noch näher und ich schließe meine Augen. Ich habe diesmal nicht vor, ihm wieder weh zutun. Nicht noch einmal.
Seine trockenen, doch trotzdem weichen Lippen berühren meine und ich erwidere den Kuss.
Mein Herz macht einen kleinen Aussetzer. Dieser Kuss soll niemals aufhören. Wie konnte ich ihm vorgestern nur einen Korb geben?
Er hört auf und flüstert mir liebevoll zu. "Es wäre eine Ehre, mir von dir das Herz brechen zu lassen"
"Nein, sag das nicht... Ich will dich nicht verletzen, Karma"
Er schließt mich in seine Arme.
Die Schulglocke ertönt. Oh mein Gott, es wird nicht lange dauern, bis Koro-sensei auftaucht.
Ich löse mich von seiner Umarmung. "Reden wir später darüber weiter", sage ich und setze mich auf meinem Platz.
Doch erst jetzt bemerke ich die Blicke meiner Mitschüler. Überall offene Münder.
Meine Gesichtsfarbe ändert sich zu rot und verlegen schaue ich weg.
Kurz darauf erscheint unser Lehrer. Wir begrüßen ihn und er beginnt den Unterricht wie immer.
Währenddessen bemerke ich Karmas Blicke seitlich aus.
Ich hoffe, dass es kein Traum ist.

Die Pause beginnt und ich gehe aus dem Klassenraum.
"Hey, warte!" Ich drehe mich um. Karma kommt schnell auf mich zu. "Ich dachte, wir wollten reden?" und ich nicke.
Wir gehen zu der Wiese, wo wir immer in der Pause unsere freie Zeit verbringen. Nagisa ist bei Kayano.
"Uhm, also...", stammle ich.
Karma muss grinsen. "Das von vorgestern hat echt weh getan"
Ich sehe ihn bestürzt an. "Ich weiß, und es tut mir auch so-"
Er lacht. "Ist schon okay, das war ein Scherz"
"Weißt du, ich bin glücklich, dich zu haben", gestehe ich leise.
Seine Wangen werden zartrosa. Das sieht so süß aus. "Ich auch"
Wir hören auf zu reden. Die Glocke unterbricht die Stille und Karma steht auf. Er hält mir seine Hand hin und ich ergreife sie, um aufzustehen.

Der Unterricht wird von Karasuma-sensei beendet. Nagisa, Karma und ich gehen nach Hause. Wir reden nicht so viel unterwegs und verabschieden​ uns an der Kreuzung.
Im Zimmer angelangt werfe ich die Schultasche einfach in die Ecke und schmeiße mich auf das Bett. Der Tag heute war sehr aufregend.

Karma can be good, too - KarmaxOCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt