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Ich sitze in der Klasse und höre Bitch-sensei zu, wie sie ihre Sex-Storys auf Englisch erzählt. Die Anderen hören entweder interessiert oder desinteressiert zu.
Gelangweilt schaue ich aus dem Fenster und verfolge mit meinen Augen die Bäume, die wegen der Luft leicht hin und her schwanken.
Es klopft an der Tür und Karasuma
Karasuma-sensei geht rein.
"Tut mir leid für die Störung. Ich muss mit Heaven reden", sagt er.
Alle drehen sich zu mir um und ich stehe überrascht auf. Was er wohl mit mir bereden will?
Ich folge ihm ins Lehrerzimmer und er bittet mich hinzusetzen.
"Also... Kommen wir direkt auf das Thema. Der Staat weigert sich, dir deine Motel Wohnung zu bezahlen"
Mir klappt meine Kinnlade runter. "Wieso?!"
"Laut ihnen wird es für sie zu teuer und das mit Koro-sensei ist ihnen zu langsam. Sie denken, du wärst unnötig"
"Wo soll ich dann schlafen?", frage ich missmutig.
"Das weiß ich nicht. Du darfst noch Ende des Monats bleiben, dann musst du raus. Bis dahin werde ich mir was einfallen lassen"
Mir wird ganz übel. Ich kann doch nicht auf der Straße schlafen. Hoffentlich finden sie eine Lösung.
Ich darf wieder in das Klassenzimmer zurück gehen und setze mich auf meinen Platz.

"Was wollte Karasuma-sensei von dir?", will Karma nach der Stunde wissen.
Ich erzähle ihm, was er gesagt hat.
"Der Staat hat doch genügend Geld!", meint Karma sauer.
Ich nicke. Er schaut nachdenklich auf dem Boden. "Du kannst bei mir schlafen"
"Was ist mit deinen Eltern?"
"Die sind in ein anderem Land, wahrscheinlich kommen sich erst nächstes Jahr zurück"
"Danke... Vielleicht kann Karasuma die noch überreden"

Als ich nach der Schule mein Zimmer betrete, fühlt es sich so an, als ob ich hier das letzte Mal sein werde. Irgendwie macht mich das traurig, nun sind es schon fast 6 Monate, seitdem ich hier lebe. Und seit 6 Monaten habe ich auch meine Eltern nicht mehr gesehen.
Ich hole mein Handy aus meinem Rucksack und gehe in die Galerie. Zum Glück sind die Fotos noch darauf gespeichert. Haufenweise Bilder von mir und meiner Familie wird mir angezeigt. Mit einem traurigen Lächeln schaue ich mir jedes einzelne Foto genau an. Danach gehe ich auf Kontakte und suche die Handynummer meiner Mutter. Hoffnungsvoll rufe ich sie an und warte sehnsüchtig auf ihre Stimme. Das sie ran geht und besorgt fragt, wo ich um Himmels Willen bin.
Fehlanzeige. Eine Meldung kommt, dass die Nummer nicht vergeben ist.
Ich lege mein Handy zur Seite und mache meine Hausaufgaben. Mir fehlt aber die Konzentration.

Am nächsten Tag gehe ich ins Lehrerzimmer. Vielleicht hat Karasuma-sensei auch Neuigkeiten.
Als der Mann mich sieht, schüttelt er den Kopf.
"Was wollen sie mir damit sagen?"
"Ich konnte sie nicht überreden"
"Karma hat mir angeboten, bei ihn zu schlafen", antworte ich.
Er schaut etwas freundlicher rein. "Wenigstens hast du eine Schlafmöglichkeit. Es wäre besser, wenn du erstmal bei ihm schläfst"
Ich gehe aus dem Zimmer und suche Karma. Ich habe noch nie bei einem Jungen geschlafen, gar gewohnt...
Aber es ist Karma, es wird sicher ganz nett werden.

Karma can be good, too - KarmaxOCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt