Day #3

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Caties POV
"Jungs, das ist nun wirklich kein Problem für mich, das wisst ihr doch, nun geht endlich." Ihr solltet eins wissen: Wenn man mit einer Band zusammen lebte, konnte es jederzeit passieren, dass sie plötzlich einen kreativen Schub bekamen, eine Idee hatten und dann sofort ins Studio mussten, um das, was sie im Kopf hatten, zu manifestieren. So wie jetzt auch. "Aber Cat, wir haben dir versprochen, dass-" Ich hielt Riker einen Finger auf die Lippen. "Es ist wirklich in Ordnung. Ich kenne das Schema doch mittlerweile ziemlich gut. Jetzt geht schon, bevor euch die Idee verloren geht. Sonst ist Rocky wieder die ganze Woche pissig und das wollen wir doch alle nicht. Außerdem kommt Ross sowieso in ein paar Stunden zurück. Mach dir nicht immer solche Sorgen um mich, ich komme schon klar." Mit diesen Worten schob ich ihn aus dem Flur, schloss die Tür hinter ihm und seufzte. Ich verbrachte einige Zeit mit meinem Buch, das ich gerade las, und sah irgendwann aus dem Fenster. Das Wetter draußen war recht schön, deshalb würde ich wahrscheinlich zu Ry fahren. Zumindest hatte ich das vorgehabt. Denn jetzt klingelte mein Handy. Ich dachte, dass es mein Verlobter wäre, aber es war eine Nummer, die ich nicht kannte. "Hallo? Sie sprechen mit Catie Summerfield." Ein völlig verheult klingender Tom antwortete mir: "Cat... Ich halte das nicht aus... Es wird immer schlimmer... Sie lassen mich nicht in Ruhe, sie kommen immer wieder zurück..." Ich hörte, dass Vanessa im Hintergrund auf ihn einredete, was meinen Ex noch mehr zum Schluchzen brachte. "Tom, jetzt beruhige dich. Ich kann dich kaum verstehen. Was hast du? Und warum rufst du mich überhaupt an?" Er schluchzte nur noch mehr. Ich war völlig überfordert mit der Situation. "Thomas, jetzt beruhige dich bitte. Dann kann ich dir vielleicht helfen." Für eine Weile sagte niemand was, bis er anscheinend wieder atmen konnte. "Darf ich bitte zu dir kommen? Nur für ein paar Minuten. Ich... Ich muss mich vergewissern, dass es wahr ist..." Was war nur mit ihm los? Es hörte sich nicht gut an. Ich biss mir auf die Lippe. Konnte ich ihm trauen? Ich meine, ich war ganz allein. Doch so gut schauspielern konnte noch nicht mal er. Irgendwas musste also wirklich nicht stimmen. Ich wusste, dass ich es jetzt schon bereuen würde. "In Ordnung, aber nur für ein paar Minuten." Ich legte auf und fuhr mir durch die Haare. Wohin sollte das nur führen? Warum erlaubte ich es ihm? Wieso wollte ich dem Mann, der mir und meiner Familie monatelang wehgetan hatte, plötzlich helfen? Bevor ich mir noch weiter den Kopf darüber zerbrechen konnte, klingelte es bereits an der Tür. Ich atmete noch einmal tief durch und öffnete dann. Tom sah mehr als miserabel aus: Seine Augen waren rot, seine Hände zitterten und er schien allgemein in einem unglaublich schlechten Zustand zu sein. "Was bei Gottes Namen ist denn los mit dir?" Ich zog ihn rein und schloss die Tür hinter uns. Tom hatte wieder zu schluchzen begonnen und zitterte dabei so heftig, dass ich Angst hatte, er würde mir jeden Moment zusammenbrechen. Ich schaffte es irgendwie ihn in unser Zimmer zu bringen und ihn auf der Couch abzusetzen. Wie er die Treppe geschafft hatte, ist mir bis heute unklar. Was sollte ich tun? Mich neben setzen? Ihn in den Arm nehmen? Käme beides bescheuert, also reichte ich ihm erst einmal eine Packung Taschentücher, bevor ich skeptisch vor ihm stehen blieb. Mein Gott, Tom sah elend aus. "Was ist nur mit dir passiert, Felton?" Für eine Weile sagte niemand etwas, bis er sich wieder beruhigt hatte. "Es ist eine Art Trauma. Aber es ist lange nicht wieder gekommen..." Ich trat vorsichtig einen Schritt näher. "Du kannst mit mir reden, ich weiß zwar nicht warum, aber du kannst." Oh doch, ich wusste es. Er erinnerte mich wahnsinnig an Riker, als Tom selbst ins Gefängnis gekommen war. Er hatte noch Monate danach Albträume und Panikattacken gehabt, die zwar kurz nach Toms Einzug wieder begonnen, aber nun wieder aufgehört hatten. Unsicher setzte ich mich neben ihn und sah ihm in die graublauen Augen. "Komm schon, vertrau mir. Ein einziges Mal. Erzähl mir was du hast." Seine Hände zitterten und in seine Augen war das getreten, vor dem ich früher immer Angst gehabt hatte: Wut. Ich wusste, dass Thomas sich unter Kontrolle halten musste, um nicht wieder der kleine Arsch zu werden, der er vor vier Jahren noch war. "Ich träume oder denke plötzlich, dass ich wieder im Gefängnis bin. Dass ich mich selbst nicht kontrollieren kann. Ich bin wie ein Tier, das versucht dem Käfig zu entkommen. Es ist jedes einzelne Mal so, als versucht sich mein zweites Gesicht, das sich dir kurz nach unserer Trennung zuwandte, wieder an die Oberfläche meines Wesens zu kämpfen. Ich habe mich an diesen Tagen nicht im Griff, drehe durch und selbst Ness hat Angst vor mir. Sie sagt zwar immer, es wäre nicht so, aber ich sehe es ihr an. In diesen Momenten vergesse ich die Realität, wie sie jetzt ist und vergesse wer ich jetzt bin. Es hört einfach nicht auf." Ich sah ihn an. Seit wann war dieser Mann im Stande so mit mir zu reden? Ich schwieg, bis ich die richtigen Worte gefunden hatte: "Ich verstehe das bis jetzt. Rik hatte bis vor kurzem auch noch so etwas Ähnliches. Allerdings kann ich nicht nachvollziehen warum du ausgerechnet mich dazu brauchst. Zwischen uns ist doch schon so viel passiert." Er biss sich auf die Lippe. "Genau das ist der Grund, zumindest vermute ich das..." Ich hob misstrauisch die Augenbrauen. "Was meinst du?" Tom sah lange Zeit aus dem Fenster. "Es hat mit uns angefangen und muss auch wieder mit uns aufhören, verstehst du? Damals, als sich unsere Wege getrennt haben, war es ein Abschluss, aber nicht unser Abschluss. Jetzt bin ich seit ein paar Monaten hier, wohne neben dir, doch wir sind noch immer zu keinem gemeinsamen Abschluss gekommen. Einem Abschluss, der gut ist. Vielleicht konntest du die paar Monate vor mehr als vier Jahren mit mir gut verarbeiten und ad acta legen, aber ich noch nicht, Catie. Ich liebe Vanessa mehr als alles andere, aber es gibt da immer noch dich. Ich möchte nicht, dass du mich später so in deiner Erinnerung behältst. Wir beide sollten die Vergangenheit zwar hinter uns lassen, aber es wird uns beiden besser gehen, wenn wir mit unserem Abschluss auseinander gehen." Dann ging es so schnell, dass ich gar nicht hätte reagieren können: Tom küsste mich. Ganz zärtlich und sanft, dass es mich erschreckte. Ich wollte mich gerade lösen und der Kuss hatte auch nur höchstens drei Sekunden gedauert, doch da war es schon zu spät. "Honey?! Was tust du da?!" 

Jaja, ich weiß, dass ihr mich jetzt eigentlich ausbuhen müsstest, Cookies, aber Momo ist wieder da! ❤
Es tut mir wirklich unglaublich leid, aber ich kam einfach nicht zum Schreiben 😢 **fällt auf die Knie und fleht um Vergebung**
Ich hoffe, dass euch das neue Kapitel gefallen hat :)
Was meint ihr?
Wie wird es weitergehen?
Ich warte auf Vermutungen ;)
Read you next time ;*
Momofelton ❤

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