Ross' POV
Es war, als reißt man mir in Zeitlupe das Herz heraus. Catie schaute mich an, ihre Augen waren vor Angst geweitet. Tom stand neben ihr. Dieser Wichser hatte es gewagt meine Freundin zu küssen! "Ross... Ich kann..." Ich hob die Hand zum Zeichen, dass sie still sein sollte. Ich wusste, dass sie weinte, aber jetzt war es mir egal. "Ross, hör zu. Das war ganz meine Sch-" "ES IST MIR EGAL WER SCHULD DARAN HATTE! VERSCHWINDE, DU KLEINER WICHSER! ICH WILL DICH NIE WIEDER IN DER NÄHE MEINER VERLOBTEN SEHEN!" Damit verschwand er endlich und ich konnte mich Catie zuwenden. "Beantworte mir eine Frage. Warum? Warum hast du das zugelassen?" Sie saß einfach da, wurde von ihren Schluchzern geschüttelt und ihre Augen flehten mich an. "Er... Er wollte einen Abschluss... Albträume meinerseits verfolgen ihn und er wollte einen positiven Schlussstrich ziehen..." Ich hockte mich vor ihr hin. "Einen Schlussstrich mit einem Kuss? Honey, du bist schlau genug, um zu wissen, dass er es nicht nur bei einem Kuss belassen hätte." "Ross, er hätte es dabei belassen... Er erinnerte mich-" "Warum nimmst du ihn jetzt in Schutz? Ich weiß ganz genau, dass er immer noch auf dich abfährt!" Sie richtete sich so plötzlich auf, dass ich zusammenzuckte. "Du hast ihn in dieser Situation nicht gesehen! Weißt du, wie er ausgesehen hat? Wie Riker kurz nach dem ganzen Scheiß! Selbst du hättest nicht wirklich anders reagiert! Ich weiß, dass das bescheuert ist, aber ich liebe dich! Mehr als alles andere und das bedeutet mir nichts! Wird es auch niemals!" Sie faszinierte mich. Wie sie mir nach der vorherigen Situation in die Augen sah und mich ihre Wut spüren ließ. Dabei sollte ich doch eigentlich sauer sein. "Cat, ich bin mal ein paar Tage weg, komme zurück und sehe so etwas! Wie soll ich mich denn deiner Meinung nach fühlen?!" Sie warf die Hände in die Luft. "Was weiß ich! Mir vielleicht keine Angst wegen der Hochzeit machen!" "Was hat denn das jetzt mit der Hochzeit zu tun?" Ihre Unterlippe zitterte, sodass sie mich an das kleine Mädchen erinnerte, in das ich mich schon damals verliebt hatte. "Du wirst mich nicht verlassen oder?" In dieser Frage steckte so viel Schmerz ihrerseits, dass meine Wut wie verpufft war. Ich kam einen Schritt näher und selbst wenn Catie weinte, sah sie noch wunderschön aus. Ich legte ihr vorsichtig meine Hand auf die Wange und strich die Träne mit dem Daumen weg. "Honey, nein. Nie im Leben. Ich bin wütend und ich hoffe, dass du das nachvollziehen kannst. Aber da du so reagierst, wie du reagierst, kann nicht mehr gekommen sein. Du hättest es nicht zugelassen. Trotzdem wäre es jetzt besser, wenn... Wenn wir uns für ein paar Stunden aus dem Weg gehen. Dann reden wir. Morgen ist die Party, vergiss das nicht." Ich drückte ihr noch einen Kuss auf die Stirn, verließ das Haus und ging wortlos an unserem sprachlosen Rydellington vorbei.Ich wusste nicht wohin Cat gegangen war, doch ich saß in unserem alten Baumhaus bei Mom und Dad herum. Natürlich hatten beide, inklusive Ry, sofort gefragt. Ich hatte ihnen alles in Kurzfassung erzählt, danach hatte ich mich hier nach oben verzogen. Catie und ich hatten es mithilfe von Dad gebaut, als wir noch Kinder waren. Nie hatten wir jemand anderen hier nach oben gelassen, noch nicht einmal Mom oder Riker. Kurz nachdem ich mit Cat zusammenkam, hatte ich das hier als kleinen Rückzugsort für uns beide eingerichtet. Gitarre, Verstärker und andere Geräte hatte ich ebenfalls hier nach oben gebracht. Wir hatten auch wie einen kleinen Balkon, von dem wir aufs Meer schauen konnten. So viele Erinnerungen steckten in diesem Ort. Und jetzt? Jetzt war ich allein hier. Ohne sie. Das Bild, wie Tom meine zukünftige Frau küsste, quälte mich, aber ändern konnte ich es jetzt nicht mehr. Ich wusste, dass ich mich diesem Problem stellen musste, aber wirklich bereit war ich nicht. Mein Blick fiel auf das Foto von uns, was Rydel mal vor ungefähr einem halben Jahr von uns gemacht hatte, und auf dem Schreibtisch stand. Morgen war die Party. Dies würde sozusagen eine Art Junggesellenabschied für uns zwei zusammen werden, bevor wir in ein paar Wochen getrennt feiern würden. Ich saß auf der kleinen Terrasse und nahm mir die Gitarre. Wenn mir eins half, dann ein Song. Langsam begann ich eine Melodie zu spielen.
"It almost feels like it was just a dream
All these memories of you and me
Blown away in the summer breeze
It almost feels like we just never were
All the time we spent was just a blur
Now it's just me and a melody
So what am I
Supposed to do
'Cause all these plans we made in the sand are through
Without you
I'm on my own
Am I gonna be alone?
And if it's only: me, myself and I
Will I be fine?
So far from home
And I just don't know
Am I gonna make it?
Brave enough to take this road
Out on my own
And maybe I'm fallin' on my face
Or maybe I'm standin' in my place
And maybe we're a million miles apart
Or maybe we're standin' heart to heart
But no matter what, I'm walkin' right off this stage
And never lookin' back, lookin' back, to yesterday
No way
No way
I'm on my own!
Yeah! Yeah, yeah
As long as I got me, myself and I
I'm doin' fine
So far from home
But now I know that I am gonna make it
Brave enough to take this road
Out on my own
It almost feels like it was just a dream
All these memories of you and me ..."Nach einigen Stunden, so fühlte es sich zumindest an, schloss ich endlich wieder die Tür vom Bandhaus auf. Es war bereits spät und alle schienen zu schlafen. Ich schlich in die Küche, um mir noch eine Kleinigkeit zu essen zu holen und dann ins Bett zu gehen, doch dann spürte ich eine Hand auf meiner Schulter, sodass ich fast losgeschrien hätte. "Du hast ziemlichen Scheiß gebaut, Shor." Ich drehte mich um und das wütende Gesicht meiner Schwester zu sehen, machte die gesamte Situation nicht gerade besser. "Rydel, ich..." "Halt deine Klappe, Ross. Catie geht es mehr als beschissen. Sie kommt seit Stunden nicht aus ihrem Zimmer. Bis vor kurzem habe ich sie noch weinen gehört. Ohne jegliche Pause zwischendurch. Ich weiß, dass du sauer bist und dass du verletzt bist, aber du weißt auch wie sensibel sie ist. Gerade du weißt das, Ross. Sie hat so lang mit sich gerungen, ob Tom herkommen darf, aber du kennst sie. Cat hat solche Angst, dass du sie wegen dem, was heute passiert ist, nicht mehr heiraten willst. Bieg das gerade oder du hast eine riesige Ladung Ärger am Hals. Wegen diesem Scheiß ist Riker ebenfalls ausgerastet und hat Thomas was gehustet. Er hat alles hingenommen, selbst Vanessa hat sich entschuldigt, dass sie ihn nicht aufgehalten hat. Eure Hochzeit ist in drei Wochen und ich habe keine Lust, dass hier noch irgendwas abgebrochen wird! Also bieg das gefälligst wieder gerade!" Sie schob mich praktisch vor unsere Zimmertür und warf mir einen letzten wütenden Blick zu. Delly war gruselig, sobald sie zur Furie wurde. Ich seufzte, dann öffnete ich die Tür ein wenig. Es brannte kein Licht und nichts war zu hören, außer ein paar Atemzüge, die durch den unruhigen Schlaf meines Mädchens recht unregelmäßig waren. Ich betrat leise das Zimmer, zog mich um und setzte mich dann vorsichtig neben Catie. Sie sah noch immer verheult aus, wie es meine Schwester prophezeit hatte. Ich beugte mich zu ihr herunter. "Honey, es tut mir leid... Wir haben wohl beide ziemlich viel Scheiße angestellt. Aber ich heirate dich trotzdem noch, du Sturkopf. Das ist kein Grund, um die Beziehung zu beenden. Überhaupt kein Grund. Ich will den Rest meines Lebens mit dir verbringen. Ich liebe dich, Catie Lynch." Bis heute weiß ich nicht, ob sie in diesen Momenten wirklich geschlafen hatte, aber auch wenn sie es noch immer abstreitet, das kleine Lächeln, das auf ihrem Gesicht erschienen war, als ich sie in den Arm genommen und an mich gezogen hatte, hatte sie auch damals nicht verstecken können.
Hi Cookies ❤❤❤
Hier ist ein neues Kapitel für euch, ich hoffe, dass es euch gefallen hat :)
Ich muss nun leider ankündigen, dass nur noch zwei Kapitel folgen werden, denn dann sind wir am Ende von Catie, Ross und der Band angekommen. Es tut weh, dass zu wissen, aber das heißt nicht, dass ich mit dem Schreiben aufhöre ;)
Read you next time ;*
Momofelton ❤
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New World ✔
FanfictionBand 3 ❤ Vier Jahre waren vergangen, seit sich die Wege von Tom und der Familie Lynch getrennt hatten. Seit Wochen gibt es nur noch ein Thema: Die Hochzeit von Ross und Catie. Die Vorbereitungen laufen wie am Schnürchen, doch dann zieht plötzlich j...