Kapitel 3

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Draco

Ich konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken. Mein Rücken schmerzte wie verrückt. Müde schlug ich die Augen auf und blickte mich um.

Ich befand mich in einer ziemlich düsteren Gasse. Wie tief war ich nur gesunken? Immerhin war ich jetzt diesen brutalen Vermieter los und hatte meine Sachen wieder zurück. Die Polizei der Muggel konnte man mit unseren Auroren vergleichen, die für Ordnung sorgten.

Sie hatten mich in Handschellen abgeführt, die zu eng eingestellt waren und in ein brummendes, bewegendes Etwas mit Sitzen gesteckt. Nur verschwommen konnte ich mich erinnern, wie sie mich in dieses Gebäude gezerrrt und in eine Zelle geschmissen hatten. Die Handschellen hatten sie mir freundlicherweise abgenommen, doch es waren nach wie vor die Spuren davon zu sehen.

Ich bekam einen unglaublichen Hass auf meinen Vermieter. Was gab ihm das Recht mich so zu behandeln? Waren Muggel immer dermaßen grob zueinander? Und was, wenn der Ministeriumsarbeiter, der für mich zuständig war, mitbekam, dass ich bei den Muggelauroren kurz eingesperrt gewesen war? Er würde keine Sekunde zögern und mich, den Todessersohn, der nur Ärger machte, nach Askaban stecken. Meine Hände fingen an zu zittern.

Draco, du bist ein Malfoy. So schnell wirst du dich nicht geschlagen geben. Du kommst mit diesen abartigen Muggeln schon klar. Du wirst eine Arbeit finden und dir eine neue Wohnung suchen. Ja, das klang gut.

Ich rappelte mich auf und schwang mir den Rucksack mit meinen wenigen Sachen über die Schulter.

"Hey!"

Waren sie das etwa schon? Die Auroren? Würden sie mich nach Askaban geleiten? Würden sie mich einfach den Dementoren überlassen?

Langsam drehte ich mich um. Eine Frau mittleren Alters sah mich mit schräg gelegtem Kopf an. Als ich ihr blumengemustertes Kleid sah viel mir ein Stein vom Herzen. Nur ein Muggel.

Ihre hohen Schuhe klackten auf dem Boden als sie etwas näher herantrat. „Wie alt bist du Junge?"

Wie bitte? Junge? Sah ich etwa so schmächtig aus? Und schwang da etwas wie Sorge in ihrer Stimme mit?

„Na schön, probieren wir es mal so. Irgendwelche Verwandten oder Freunde, die ich kontaktieren soll?"

Am besten sagte ich gar nichts.

„Du bist also allein. Deinen dürren Beinen und dem fettigen Geruch nach zu urteilen schon einge ganze Weile lang. Was hältst du von einer warmen Mahlzeit, hm?"

Wie auf Kommando knurrte mein Magen. Es war schon einige Stunden her als ich mir heimlich einen Donut genommen hatte. Und irgendetwas verriet mir, dass ich ihr vertrauen sollte.

„Was wollen Sie als Gegenleistung?"

Hermine

Jetzt oder nie, dachte ich mir als Ginny das Haus verließ um einkaufen zu gehen. „Harry", sprach ich ihn an.

Mit einem Lächeln im Gesicht wandte er sich mir zu. „Mine?"

„I-ich habe beschlossen, auszuziehen", kam ich gleich auf den Punkt.

Er zog seine Brauen zusammen. „Wieso das denn? Mine, du bist bei mir immer willkommen", er legte seine Hände auf meine Schultern.

„D-das weiß ich zu schätzen, Harry. Es ist nur.. Ich möchte nicht ständig auf andere Menschen angewiesen sein und dich auch nicht unnötig nerven. Ich habe genug Geld um mir eine Wohnung zu leisten und dann könntest du.."

„Hast du das Gespräch mit Ginny gehört?", unterbrach er mich.

Im Lügen war ich noch nie gut gewesen, weshalb ich darauf nicht antwortete.

„Mine.. Du störst nicht. Wenn du das tun würdest, hätte ich es dir gesagt. Und ich habe dich wirklich gerne hier. Du hast Grimmauldplatz wieder belebt, davor war es dunkel und kalt. Durch dich ist es wieder ein Zuhause geworden, in dem du mehr als nur willkommen bist. Bitte geh nicht. Das mit Ginny kriegen wir schon hin."

In diesem Moment flog Harrys Eule Albus mit der Post an. Darunter befand sich auch der Tagesprophet. Ich konnte nicht anders und musste einen Blick auf die erste Schlagzeile werfen:

Weasley, der unscheinbare Rothaarige des Goldenen Trios, hat es faustdick hinter den Ohren

Augenblicklich riss ich die Zeitung an mich und löste mich dabei von Harry.

„Mine, nicht! Wieso siehst du es dir immer an?", fragte er besorgt und versuchte mir den Tagespropheten abzunehmen.

„Ich kann nicht anders, Harry. Es ist noch schlimmer, nicht Bescheid zu wissen", erklärte ich ihm und las weiter.

Nicht nur Lavender Brown hat sich der Kriegsheld geangelt, nein, erst gestern wurde er mit Hannah Abbott gesehen. Die schüchterne Schönheit begleitete den jungen Mr Weasley bereits in Hogwarts, doch schien er zu diesem Zeitpunkt keinerlei Interesse für sie zu haben.

Hannah Abbott? Die süße Hannah aus Hufflepuff? Meine Augen wollten es nicht glauben.

„Incendio", flüsterte Harry leise.

„Harry! Ich war noch nicht fertig!", protestierte ich als die Zeitung in meinen Händen verbrannte.

„Ich weiß", seufzte er, „Aber so geht das nicht weiter. Du musst dir das nicht antun, Mine. Ron wird wieder zur Vernunft kommen, glaub mir. Er liebt dich über alles", Harrys grüne Augen flehten mich an ihm zu glauben.

„Wenn du meinst."

„Gehen wir was essen", schlug er vor, „Ginny kommt erst in ein paar Stunden wieder. Oder du könntest mir etwas in Zaubertränke aus dem sechsten Schuljahr noch erklären. Ich möchte mich nicht vor Slughorn blamieren, der wahrscheinlich wieder Professor wird."

Potter's slytherin planWo Geschichten leben. Entdecke jetzt