Hermine
„Hermine! Hermine! Wie lief es? Ich will alle Details hören!", stürmte Ginny händchenhaltend mit Harry lautstark in den Krankenflügel und sorgte dafür, dass alle Augen auf uns gerichtet waren.
Das reduzierte meine Wut auf sie nicht im geringsten. Seit Stunden lag ich hier und wartete bis sie mir endlich ihre Notizen gab und mitteilte, was wir die nächsten Tage erledigen mussten. Madam Pomfrey würde mich erst kurz vor der Ausgangssperre gehen lassen. Wie sollte ich dann noch die Aufgaben für morgen erledigen und die Einträge nachholen?
„Ginny, hallo. Hast du deine Sachen..?"
Ihre hellen Augen weiteten sich. „Ups, vergessen, tut mir wirklich leid. Die kannst du auch morgen noch abschreiben. Jetzt erzähl doch endlich. Was war mit Malfoy?", unterbrach sie mich aufgeregt und setzte sich zu mir ans Bett. Harry unterdrückte ein Lachen und nahm sich einen Stuhl.
„Er wollte einen Waffenstillstand", erwiderte ich, da ein Themawechsel bei ihr unmöglich war.
„Was wollte er? Hast du zugestimmt? Wie seit ihr darauf gekommen?", gespannt beugte sie sich vor und warf ihre langen, roten Haare zurück.
„Er hat auf einmal damit angefangen und ich habe zugestimmt."
Ginny grinste noch breiter als sie das hörte. „Habt ihr euch auch die Hände geschüttelt?", hakte sie mit funkelnden Augen nach.
„Ja", murmelte ich leise und wich ihrem forschenden Blick aus. Zu meinem Entsetzen fingen meine Wangen auch noch an zu brennen.
„Es läuft ja noch besser als ich dachte!", freute sie sich, „Harry! Du bist einfach genial! Was ist unser nächster Schritt?"
„Bitte was?", fragte ich entsetzt. Ich dachte, ich sollte ihn einige Tage nur anstarren? Wieso sollten wir gleich den nächsten Schritt starten?
„Hermine, wir müssen weiterplanen. Natürlich wirst du ihn noch weiterhin anstarren. Nur sollten wir uns einig sein, was wir als nächstes tun."
Zum Glück waren wir noch bei diesem relativ harmlosen Schritt. „Wir? Du meinst wohl, was ich als nächstes tun werde?", korrigierte ich sie.
„Jaja", winkte sie genervt ab und sah Harry erwartungsvoll an.
Ihr Freund schien dies gar nicht zu bemerken. Er starrte gedankenverloren aus dem Fenster. Das war typisch Harry.
„Harry!", er zuckte zusammen und lief rot an als er unsere Blicke auf sich bemerkte, „Was meinst du macht ein Mädchen für Malfoy attraktiv? Ich habe dafür gesorgt, dass Hermine selbstständig und selbstbewusst wirkt. Noch irgendwelche anderen Vorschläge?"
„Wieso sollte ich das wissen?", seine grünen Augen baten mich stumm um Hilfe.
Ich würde ihm sicher nicht helfen. Er hatte sich das selbst eingebrockt.
„Wer starrt ihn denn dauernd an?", provozierte sie ihn mit verdunkelten Augen. War sie etwa eifersüchtig?
Daraufhin seufzte er laut auf. „Das heißt nicht, dass ich das weiß. Ich würde sagen, dass sie reinblütig sein muss, aber..", Ginny schlug ihm auf die Schulter, „Das ist ja nicht böse gemeint. Malfoy denkt halt so. Sonst.." Es kamen mehrere Sekunden keine Worte mehr.
„Du bist keine Hilfe. Hermine, wir werden Malfoy zeigen, wie klasse du bist."
„Und wie?", hakte ich skeptisch nach.
„Ich habs!", rief Harry, „Er ist der beste, tut mir leid Hermine, in Zaubertränke. Die letzten Jahre hat er mit seinen Freunden zusammengearbeitet und war immer total genervt, wenn sie nichts verstanden. Selbst Parkinson hat ihn aufgeregt. Du bist super in dem Fach und könntest mit ihm darüber diskutieren. Das würde ihn sicher beeindrucken."
„Harry, ich ändere meine Meinung, du bist eine große Hilfe", sie nahm seine Hand, ehe sie sich wieder mir zuwandte, „Gut. Jetzt müssen wir ihn nur dazu kriegen, mit dir zu reden.. Arbeitet er nicht dieses Jahr wie du alleine? Ihr seid die einzigen, die keinen Partner haben. Du könntest Slughorn fragen, ob du mit ihm brauen darfst."
„Ginny.."
Sie ließ sich nicht beirren und quaselte weiter: „Ja, das ist gut. Du gehst zu Slughorn und sagst ihm, dass du gerne mit Malfoy arbeiten würdest. Ich bin mir sicher, er lässt dich, wenn du so etwas sagst wie: Ich glaube mit Malfoy könnte ich meine Leistungen noch mehr verbessern. Ihr seid seine besten Schüler, auch wenn er der Meinung ist, Harry wäre ein Genie", sie kicherte kurz, „Frag ihn einfach."
Es hörte sich gar nicht unplausibel an, musste ich eingestehen. „Na gut, ich kann es ja mal in ein paar Wochen versuchen."
„Ein paar? Hermine, komm schon, höchstens zwei! So schlimm kann es doch nicht mit Malfoy sein. Vielleicht gefällt es dir sogar einmal mit jemanden zu arbeiten, der halbwegs eine Ahnung in dem Fach hat!", Ginny wurde zum Schluss leicht laut.
„Willst du, dass die anderen Patienten uns hören? Und na schön, dann eben zwei", gab ich widerwillig nach.
„Moment", mischte Harry sich ein, „Halbwegs eine Ahnung? Wer hat Felix Felicis gewonnen?"
„Du weißt genauso gut wie ich, dass es an dem Buch lag und nicht an dir", konterte Ginny und kniff ihm in die Wange. Eine Weile schienen sie sich in den Augen des anderen zu verlieren.
Ich wandte meinen Blick ab und dachte derweil über Malfoy nach. Wieso hatte er gelacht? Wollte er mir wirklich einen Streich spielen oder hatte er sich einfach nur gefreut, mich überzeugt zu haben? Was für Vorteile hätte ein Waffenstillstand für ihn? Lag es an seiner Bewährung? Hatte er etwa Angst, ich würde ihn aus Hogwarts verjagen?
„Hermine!", riss Ginny mich aus meinen Gedanken. Sie und Harry sahen mich verlegen an. „Tut mir leid wegen eben. Wo waren wir? Ach ja, mit Malfoy brauen. Bis dahin wirst du ihn weiterhin anschmachten und abends in deinen sexy Klamotten herumlaufen, klar?"
„Moment!", mischte Harry sich mit großen Augen ein, „Sexy?"
„Ja, wir waren doch einkaufen", erzählte sie stolz und zwinkerte mir zu.
3/6 der Lesenacht
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Potter's slytherin plan
Fanfic„Ron ist ein Idiot, aber er liebt dich wirklich. Er braucht nur einen kleinen Schubs. Er denkt, du würdest immer da sein. Du musst ihm zeigen, dass du durchaus an anderen Jungs interessiert bist", flüsterte Harry Hermine leise zu. „Und wie soll ich...