Kapitel 43

5.1K 324 367
                                    

Ich versuche schon seit einer Stunde das Kapitel zu laden. Sollte es endlich gelingen, es zu veröffentlichen, wäre ich sehr dankbar, wenn ihr einen Kommi hinterlassen könntet. 😄😊

Draco

Jede Sekunde, die verstrich, schien eine halbe Ewigkeit anzudauern. Währenddessen starrte Hermine mich mit großen Augen an und saugte leicht an ihrer süßen Unterlippe. Ihre kleine Hand lag nach wie vor in meiner, war jedoch kühler als sonst.

Immerhin war sie noch nicht ausgerastet, versuchte ich mich selbst zu beruhigen. So wie ich Granger kannte, dachte sie jetzt über jedes einzelne Wort nach, das ich gesagt hatte.

Ich konnte nur hoffen, dass sie nicht jeglichen Kontakt zu mir abbrechen wollte. Ich wusste nicht, was ich ohne eine nervige Granger in meinem Leben tun würde.

Als sie sich plötzlich räusperte, zuckte ich leicht zusammen und machte mich auf das Schlimmste gefasst. Doch ihre nächste Handlung hätte ich nicht voraussehen können.

Hermine trat noch ein Stück näher an mich heran und wischte eine Träne von meiner Wange.

„Draco... Woher wusste dein Vermieter von den Auroren? Wie konnte er überhaupt Kontakt zu ihnen aufbauen?", fragte sie leise.

Fassunglos konnte ich nicht mehr tun als sie anzustarren.

„Draco?", hakte sie besorgt nach. In ihren braunen Augen mischte sich Verwirrung.

Ich konnte es nicht begreifen. Wieso hasste Hermine mich denn nicht? Sicherlich musste sie mich hassen! Ich hatte Muggel gefoltert! Ich hatte in meiner eigenen Dummheit angefangen Drogen auszuliefern und somit Menschen zu einem Leben als Süchtiger verflucht. Menschen, die folglich gar nicht anders konnten als irgendwie Geld aufzutreiben um sich die Drogen leisten zu können, die ich ihnen unter die Nase rieb.

„Draco? Du bist ganz blass. Ist dir schlecht?", riss Granger mich aus meinen Gedanken.

„O-oh nein. Was war deine Frage? Ah ja", plapperte ich durcheinander los, „E-er ist ein Squib und versorgt auch Auroren mit Drogen. Im Gegenzug erstatten sie ihm Sonderwünsche."

Granger runzelte nachdenklich die Brauen und drückte dabei meine Hand fester.

Wie konnte sie jetzt noch seelenruhig meine Hand halten? Begriff sie denn nicht, was ich getan hatte? Wann würde sie endlich anfangen mir einen Vortrag zu halten und mich zu schimpfen? Wann würde sie mich endlich angewidert ansehen?

Ich hielt es nicht länger aus und sprach sie an: „Hermine?"

Ihr nachdenkliches Gesicht wich und ihre braunen Augen blickten voller Wärme zu mir auf.

„Wieso hasst du mich nicht?", murmelte ich.

„I-ich", sie schluckte laut, „Ich kann dich gar nicht hassen, Draco. Nicht mehr. Jedoch brauche ich noch eine Weile um das zu verarbeiten. I-ich weiß nicht, ob ich dich noch so behandeln kann wie vorher."

Hieß das, es war vorbei? Mein Herz begann ängstlich schneller zu pochen.

„I-ich kann es nach wie vor nicht glauben. Was muss das nur für ein Mensch sein? Dein Vermieter! Unfassbar! Wie kann er dir das nur antun?", ihre freie Hand ballte sich zur Faust, „Ich meine, er wusste wohl genau, dass du gar nicht aus konntest! Dass du ihn gebraucht hast um zu überleben! Ich will mir gar nicht vorstellen, was du im Gefängnis durchgemacht hast, wenn du dermaßen verzweifelt warst und seine Hilfe angenommen hast!", sie fing an mir mit ihrer Faust auf die Brust zu schlagen.

„Wieso hast du nie etwas gesagt, du Dummerchen? Ich hätte dir viel früher helfen können! Kein Wunder, dass deine Noten leiden. Ich will mir gar nicht vorstellen, was für schlechte Noten ich in deiner Situation schreiben würde! Und wie krank du wegen ihm aussiehst! Ich kann... Oh", ihre Augen weiteten sich, „Tut mir leid", sie zog mit roten Wangen ihre Faust zurück, „Ich wollte dir nicht wehtun."

Ein kleines Lachen entwich meinen Lippen. „Deine Schläge haben nicht im geringsten wehgetan, Hermine."

„Da bin ich aber froh", lachte sie, ehe ihr Gesicht einen ernsteren Ausdruck annahm, „Es wird wohl Zeit, Professor McGonagall die Wahrheit zu erzählen. Wir haben sie bereits lange genug warten lassen."

Wie bitte? Hatte ich richtig gehört? Meine Ohren mussten mir einen Streich spielen. „Du willst ihr die Wahrheit erzählen?", die Panik in meiner Stimme konnte ich nicht unterdrücken.

„Ja, was sonst? Professor McGonagall wird es verstehen, glaub mir. Noch dazu: Wenn jemand dich aus dieser Situation herausziehen kann, dann sie! Und du machst es nur schlimmer, wenn du versucht sie anzulügen."

Das bezweifelte ich stark. Wieso sollte die Schulleiterin mir glauben - geschweige denn mir helfen? Nach all dem, was ich getan hatte? Nachdem ich Todesser in ihre Schule gelassen und versucht hatte Professor Dumbledore zu töten?

Als ich keinerlei Anstalten machte mich zu bewegen, drückte Hermine meine Hand noch fester. „Draco, auch wenn ich noch etwas Zeit brauche um das alles wirklich zu begreifen, werde ich dich nicht alleine lassen, verstanden? Ich helfe dir", sie gab mir einen Kuss auf die Wange und zog mich Richtung Tür.

Obwohl ich nicht genau wusste, wie das mit uns zwei weitergehen würde, hatte ich vollstes Vertrauen in ihr Versprechen. Zudem konnte ich durchaus verstehen, dass sie Zeit brauchte um nachzudenken.

Ich nahm einen tiefen Atemzug, ehe ich Hermine die schwere Tür öffnete und ihre Hand losließ. Entschlossen schritt sie voraus. Ich konnte gar nicht anders als sie innerlich zu bewundern. Dieses Mädchen war einfach unglaublich. Kaum saßen wir beide auf unseren Plätzen, warf sie mir einen deutlichen Blick zu: Überlasse mir das Reden.

Zu gerne gab ich dies an sie ab. Ich wüsste gar nicht, wie ich hätte anfangen sollen. Professor McGonagalls Augen schafften es jedes Mal mich wie ein kleiner Junge auf meinem Sitz nervös hin- und herrutschen zu lassen. Zudem könnte ich ihren Blick nie lange erwidern ohne ein schlechtes Gewissen zu verspüren.

Doch dank Hermine musste ich das auch gar nicht. Ich konnte gar nicht sagen, wie froh ich war, sie nach wie vor - zumindest für den Moment - an meiner Seite zu haben.

Sie begann relativ harmlos von meiner Verzweiflung zu erzählen als ich wieder und wieder entlassen wurde. Hermine machte ihren Job so gut, dass ich etwas wie Verständnis in den kühlen Augen der Professorin erkennen konnte.

Doch als sie anfing vom Gefängnisaufenthalt zu erzählen, konnte ich nicht länger zuhören. Stattdessen versuchte ich mich mit schöneren Gedanken abzulenken und landete bei meiner Nacht im Krankenhaus mit Hermine. Ich musste jedes Mal Lächeln, wenn ich daran zurückdachte, wie sie meinen Pudding durchnässt hatte.

Unseren ersten Kuss würde ich nie vergessen. Oder wie sie mit mir diskutiert hatte um...

"Mister Malfoy?", unterbrach auf einmal die Schulleiterin meine Gedanken.

Meine Hände wurden ganz feucht. Hermine hatte ihren Bericht anscheinend beendet. Hoffentlich behielt sie Recht mit dem, was sie gesagt hatte. Vielleicht würde Professor McGonagall mir wirklich Glauben schenken und Verständnis haben, ermutigte ich mich und sammelte damit den nötigen Mut um meinen Blick zu heben.

Na, was meint ihr? Wie wird es mit den beiden weitergehen? 😊
Und wird die Schulleiterin ihn verstehen?

Potter's slytherin planWo Geschichten leben. Entdecke jetzt