Nachdem ich mein Gepäck in meinem Zimmer verstaut hatte und eine Dusche genommen hatte, suchte ich mir mein geblümtes Sommerkleid raus und ließ meine mittelbraunen Haare, die mir ungefähr zur Brust gingen offen. Ohne Make-UP lief ich zur Rezeption wo meine Cousine mich quietschend entgegennahm: "O mein Gott Lululein! Ich bin so froh dass du wieder hier bist, Süße!" Sie drückte mich fest an sich und ihr Parfüm stieg in meine Nase. Als wir uns voneinander lösten betrachtete ich sie genauer. Anja hatte sich kein bisschen verändert. Sie trug ein kurzärmliges Levis- T- Shirt, worüber ihre langen braunen Haare mit einem ganz minimalen Rotstich fielen. Ihre verwaschenen Hotpants waren leicht zerissen und auch ihr Make- Up saß wie immer perfekt: Ein schwarzer Eyeliner mit kräftigem Wing, die Wimpern perfekt getuscht und ihre Lippen in einem pfirsichfarbenen Ton ausgemalt. "Du siehst hübsch aus.", stellte ich fest und sie nahm mich wieder überschwänglich in die Arme: "Danke! Du aber auch."
Anja war schon immer ein Mensch gewesen, der in jeder Situation perfektes Stylingkönnen bewies. "Im Ernst, ich hab dich sooo vermisst! Fast noch mehr als Espinosa und das will was heißen.", sagte sie während sie sich eine Freudenträne aus dem Augenwinkel wischte. "Jetzt heule ich auch noch, obwohl ich extra meinen extrem teuren Eyeliner benutzt habe. Zum Glück ist der wasserdicht. ", schniefte sie. Dann kamen unserer Begrüßung unfreundliche Gäste dazwischen, die unbedingt auf der Stelle Restauranttipps brauchten. "Ich soll dir von Espinosa ausrichten, dass er draußen wartet. Wir sehen uns später, ja? ", meinte sie, bevor sie hinter den Tresen schlüpfte.Woodbridge war eine ländliche Gegend und unser Haus, war direkt am Hafen. Ich ging zum Haus gegenüber, dem Haus von Matt, weil ich ihn sonst nirgends finden konnte. Da ich barfuß lief, spürte ich den warmen Morgenboden unter meinen Füßen und dazu hörte ich Möwengekreische. So fühlte sich wirklich Urlaub an. Ich hopste zu dem Haus meines besten Freundes und drückte drei Mal kurz auf die Klingel, ein Zeichen dass ich es war. Dieses Zeichen hatten wir ganz am Anfang unserer Freundschaft festgelegt.
Keiner reagierte auf mein Klingeln, also klingelte ich nochmal und als ich wieder keine Antwort bekam, stieß ich die angelehnte Tür auf.
Drinnen lief ich umher und rief ein paar Mal den Namen meines besten Freundes, als ich Gitarrengeklimper vernahm. Neugierig folgte ich den schönen Tönen. Wie es schien, schienen sie aus dem Zimmer von Matt zu kommen. Vorsichtig stieg ich die Treppe hinauf und ging dann langsam zu der Zimmertür. Wie eine Geheimagentin spähte ich um die Ecke und-
Mein Atem stockte und ich hielt die Luft an.
Shawn Mendes saß im Schneidersitz mit seiner Gitarre auf dem Boden und kritzelte immer nach ein paar Tönen etwas auf ein Papier. So ging es eine ganze Weile und ich konnte meinen Blick einfach nicht abwenden. Plötzlich schnappte er sich das Blatt, zerknüllte es in seiner Faust und warfs es in hohem Bogen in Espinosas Papierkorb. Ich wollte mich gerade umdrehen und gehen, als er sich umdrehte und mich entdeckte. Sichtlich geschockt sah er mich an und dann betrachtete er mich, wie er es auch beim Konzert getan hatte. Seine Haare waren genauso verstrubbelt wie vor fünf Wochen und auch das schiefe Grinsen hatte sich nicht verändert, welches sich langsam auf seinem Gesicht ausbreitete. Dann legte er die Gitarre beiseite und kam auf mich zu. Kurz vor meinen Füßen machte er halt und begrüßte mich dann mit einer kurzen Umarmung: "Hey Louisa." Unschlüssig was ich sagen sollte, antwortete ich einfach mit: " Hey Mr. Mendes." Er legte seinen Kopf in den Nacken und lachte laut. "Du kannst mich duzen, da du mit Espinosa so dicke befreundet bist, gehörst du jetzt wohl quasi dazu." Ich zuckte mit den Schultern und lächelte ihn zaghaft an. Er stupste mit seinem Finger meinen Arm an und ich war unsicher was ich tun sollte. Zum Glück kam mir Matt zur Hilfe, weil er ins Zimmer platzte.
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wait for me | s.m
FanfictionSo don't be a fool, wait for me darlin'. Manchmal könnte man denken, dass das Leben mehr Zufälle für einen bereit hält, als man sich erträumen oder erdenken könnte. Manche Zufälle bereichern dein Leben, manche lassen dich zweifeln und denken, doch...