Mit eiligen Schritten betrat ich das Cafe, in dem ich mich mit meiner Freundin verabredet hatte.
Ein Geruch von frischem Gebäck stieg mir entgegen und meine Laune stieg wieder ein bisschen.
Nachdem ich mich ein wenig umgesehen hatte, sah ich Sophia und sie winkte mich erfreut zu sich her.
Sie umarmte mich kurz und sah mich dann besorgt an: "Du siehst müde aus-"
Dann warf sie mir einen kritischen Blick zu: "Hast du geweint?"
Ich nickte langsam und wortlos und sie sah mich traurig an: "Wegen Shawn?"
Mit gesenktem Kopf nickte ich wieder und sie sagte schnaubend: "Na dann wollen wir mal deine Laune mit leckeren Croissants aufbessern, okay?"
Ich lächelte schwach und setzte mich auf den Platz gegenüber von Sophia.
Alles war wie in einem amerikanischen Diner eingerichtet, also wunderte es mich auch nicht, dass die Bedienung amerikanisches Englisch sprach.
"Ich hätte gerne, einen Waldbeeren Smoothie und einen Doppelten Cappuccino.", bestellte Sophia ihre Getränke.
"Ich nehme nur einen Orangensaft und einen Latte Macchiato.", gab ich meine Bestellung auf.
"Und zum Essen? Irgendwelches Gebäck, Toast oder Müsli?", fragte die dunkelhaarige Bedienung nach.
"Ich nehme einmal Pancakes mit Ahornsirup und Blaubeeren.", sagte Sophia und sah mich fragend an: "Und du?"
"Was würden sie denn empfehlen?", wendete ich mich an die Frau.
"Also unsere Tagesspezialität heute sind hausgemachte, warme Apple-Crumble Muffins.", sagte sie fröhlich und ich starrte sie fassungslos an, bevor ich mich fing.
Zwischen zusammengebissene Zähne erwiderte ich: "Ich hasse Muffins. Und zwar sehr."
Die Bedienung sah mich verwundert an: "Komisch, sie sind die erste die das zu mir sagen. Ich kenne sonst nur Leute die Muffins mögen!"
Meine Güte, musste sie wirklich drauf bestehen dieses Gespräch dieses Gespräch weiterzuführen? Ich wollte gerade etwas anderes bestellen, als Sophia sie schnippisch anfauchte: "Tja ich mag auch keine Muffins. Besonders keine kanadischen. Ich glaub sie sind eher die einzige die Muffins mögen."
Ich warf Sophia einen genervten Blick zu der heißen sollte, dass sie die Bedinung nicht provozieren sollte.
"Tja Shawn Mendes, der kanadische Supersänger des Jahrhunderts mag Muffins."
Schon alleine bei seinem Namen liefen mir schon wieder fast die Tränen übers Gesicht.
Sophia fauchte: "Das kann jeder behaupten dass dieser Spinner Muffins mag. Ich kann auch behaupten Justin Bieber mag keine. Na und? Was hilft das uns weiter? Ja genau gar nichts. Also bringen sie uns einfach ein paar Croissants und lassen uns in Ruhe."
Die Bedinung warf ihr einen wütend - entsetzten Blick zu und dampfte davon.
"Die Chance Trinkgeld zu kriegen hat sie schon mal verkackt.", schnaubte Sophia und sah mich besorgt an, weil ich wahrscheinlich so aussah als würde ich gleich in Tränen ausbrechen: "Alles gut Louisa?"
Ich nickte und meinte mit belegter Stimme: "Ja ich geh nur mal frische Luft schnappen. Bin gleich zurück."*oben gibt's ein passendes Video!
Achtung Heulgefahr vorhanden!*
Ich setzte mich auf eine Bank die versteckt am Wegrand lag und atmete tief ein und aus.
Das war dann wohl einer von vielen Nachteilen wenn man einen berühmten Ex Freund hatte: Man wurde überall, wirklich überall an ihn erinnert.
Mein Blick schweifte in die Ferne zum Umriss des CN Towers, welcher mich sogar an Shawn erinnerte.
Auch die einfachen Dinge, wie Muffins beim Brunchen oder Hoodies beim Shoppen erinnerten mich an ihn, als wäre es ein unaufhaltsamer Fluch."What if I told you a story?All about someone who loved you?", sang eine Stimme auf der Bank die fast neben mir stand, aber deren Sichtwinkel von einem Baum abgeschirmt wurde.
Ich massierte mir die Schläfen.
Selbst normale Straßenmusiker klangen für mich schon nach Shawn.
"What if I told you he's sorry, he made you wait?", sang die Stimme weiter und obwohl sie sich in meinen Ohren genau wie Shawn anhörte, schloss ich die Augen und hörte mir das Lied an.
"What if I told you he's dying, 'cause he can't change history?", sang der Musiker mit schmerzendem Unterton weiter und mir lief eine ungewollte Träne über die Wange.
Dann legte er eine kurze Pause von Sekunden ein.
"What if I told you that someone... was me?", beendete er das Lied und ich schluchzte laut auf.
Was war denn das für ein trauriges Lied mit frustrierendem Ende gewesen?
Konnte nicht jemand mal abwechslungsweise in meiner sonst so schwarz-weißen Welt über ein Happy End singen?
Ich weinte noch lauter und das obwohl ich nie vor fremden Leuten und schon gar nicht in der Öffentlichkeit weinte.
Ich legte mir die Hände vors Gesicht und schirmte so die Blicke von neugierigen Passanten etwas ab.
"Miss kann ich Ihnen helfen? Warum weinen sie?", kam es von der Stimme des Musikers die sich plötzlich ganz nah zu mir befand.
"Ich gehe nur durch eine schmerzhafte Zeit gerade. Das passiert bei mir in letzter Zeit öfters. Sie müssen sich keine Sorgen machen.", schluchzte ich, die Hände immer noch vor dem Gesicht.
Ich wunderte mich warum ich überhaupt so offen mit dem Fremden sprach.
Sonst war ich eher schüchtern.
"Louisa?", flüsterte der Fremde und als ich meine Hände vom Gesicht nahm, sah ich in die schokoladenfarbenen Augen von Shawn.
Konnte jemand mal ganz laut: "Aufwachen! Es ist Zeit zum Aufstehen!" rufen?
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wait for me | s.m
FanfictionSo don't be a fool, wait for me darlin'. Manchmal könnte man denken, dass das Leben mehr Zufälle für einen bereit hält, als man sich erträumen oder erdenken könnte. Manche Zufälle bereichern dein Leben, manche lassen dich zweifeln und denken, doch...