"Es besteht keine Symmetrie, da die Potenzen sowohl gerade, als auch ungerade sind." beantwortete ich die Frage meines Mathelehrers.
Bestätigend nickte dieser. "Es gibt doch noch Leute in dieser Klasse, die aufpassen." verkündete er stolz.
Da sich niemand anders erbarmt den nächsten Schritt zu lösen, schlug er natürlich vor, dass ich es doch noch einmal erklären sollte. Also, wenn ich dafür keine gute Note bekommen würde, dann verstünde ich die Welt nicht mehr.
"Also ich finde, das lässt sich eigentlich noch einfach merken. Der Name von dem Schritt gibt ja schon einen Hinweis, was passiert. Verhalten im Unendlichen. Da wir aber Unendlich schlecht in den Taschenrechner eingeben können, nehmen wir einfach die Hundert." erklärte ich.
An dieser Stelle unterbrach mich eine Klassenkameradin "Ja, ja. Ganz einfach." Um die Ironie in dieser Aussage noch zu unterstreichen, rollte sie übertrieben stark mit den Augen.
Das Klingeln der Schulglocke rettete mich vor weiteren Ironien. Was warben nur so schlimm daran, dass ich so gut in Mathe war?
"Melody, bleiben Sie bitte noch eben hier?" bat mich der Lehrer.
"Oh, oh. Jetzt schleimt sie sich noch mehr ein." sagte die Klassenkameradin von vorhin geraden laut, dass ich es noch neben ihrer Clique hören konnte.
"Na warte! Dir reiße ich deine hässlichen Extensions raus!" rief Felicity und stürmte ihr hinterher.
"Das meint sie doch nicht ernst, oder?" fragte mich unser Lehrer geschockt.
Ich winkte ab "Natürlich nicht. Sie will ihr nur etwas Angst machen."
Erleichterung machte sich auf seinem Gesicht breit.
"Was gibt's? Wieso sollte ich bleiben?" erkundigte ich mich.
"Ich habe mich nur gefragt, ob Sie ihrer Freundin vielleicht etwas Nachhilfe geben könnten. Die Kurvendiskussion scheint Ihnen zu liegen und Felicity schwächelt extrem. Es würde an ein Wunder grenzen, wenn sie so weiter macht und ihr Abitur besteht." erklärte er.
Schnell nickte ich "Aber natürlich. Das mache ich sogar gerne."
"Sehr gut. Fangen Sie bitte möglichst bald an. Sie dürfen jetzt gehen."
Wieder nickte ich und verschwand anschließend aus dem Klassenzimmer."Es ist hoffnungslos!" gab Felicity auf, als ich ihr vergeblich versucht zu erklären, wie die Kurvendiskussion funktionierte.
"Aber Felicity. Reiß dich doch mal zusammen. Du kannst das schaffen."
versuchte ich meine einzige und beste Freundin aufzuheitern. Schließlich bot ich an "Versuch es doch noch ein Mal. Wenn du es schaffst, war es das für heute."
"Na gut. Also, wenn ich das hier ausklammere bleibt x allein vor der Klammer. Dann ist xn1 automatisch Null. Mit dem in der Klammer wende ich dann die p-q-Formel an." dachte sie laut.
Ich erinnerte sie "Eine kleine Kleinigkeit fehlt da noch."
"x hoch zwei muss alleine stehen!" rief sie fröhlich.
"Na also! Ich sage doch, du kannst das!" freute ich mich mit ihr.
"Vielen Dank! Heute bist du meine gute Fee!" bemerkte sie.
"Ach quatsch. Du bist die gute Fee und ich bin nur Cinderella."
"Dann wirst du wenigstens deinen Prinzen bald finden." sinnierte sie.
"Fang nicht wieder damit an. Es gibt keinen Prinzen."
"Niiilaaaa?" fragte sie.
Ich schüttelte nur den Kopf, da ich nicht in der Lage war mit Worten zu antworten. Irgendwie machte mich der Gedanke an ihn traurig. Wieso hatte ich mir nur so viel nach dem Konzert eingebildet? Er war einfach nur nett.
"Ich wollte dich nicht traurig machen." entschuldigte sich Felicity.
"Schon gut." log ich mal wieder.
![](https://img.wattpad.com/cover/98725470-288-k123147.jpg)
DU LIEST GERADE
just another Cinderella-Story
ФанфикNach dem Tod ihres Vaters muss die 18 jährige Melody mit ihrer Stieffamilie auskommen. Dort wird sie behandelt wie ein Dienstmädchen. Sie will einfach nur weg, doch weiß nicht wohin. Ihre verbliebenen, leiblichen Verwandten, die sie kennt, wollen...