Teil 13

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"Und egal was passiert, sie darf nichts davon erfahren." schimpfte Nancy.
Sichtlich verwirrt fragte Bianca "Aber wieso denn nicht?"
"Sag mal, bist du eigentlich so blöd oder tust du nur so?" zischte Nancy "Unglaublich, dass du meine Tochter sein sollst."
"Na, wenn Melody erfährt, dass sie noch einen Bruder hat, wird sie nicht mehr zu bremsen sein. Er ist der einzige, der bestätigen kann, dass wir drei eigentlich kein Recht haben hier zu leben. Alles ist Cinderella zugeschrieben." erklärte Olivia.
"Du bist aber auch nicht besser!" donnerte Nancy weiter "Wenn sie das hört, sind wir geliefert!"
Moment! Bruder? Ich habe einen Bruder?  Ich muss ihn finden! Nur alleine schaffe ich das nicht.  Ich würde wohl Felicity fragen müssen, ob sie mir mal wieder hilft. Was würde ich nur ohne sie tun?
Schnell lief ich hinaus, durch den Hinterausgang in den Wald. Nur dort konnte ich ungestört telefonieren.

Schon nach dem ersten Klingeln hob meine gute Fee ab.
"Wie kann ich dir diesmal aus der Patsche helfen?" lachte sie.
"Fee, du musst sofort herkommen!" rief ich, völlig durcheinander.
Mit vor Besorgnis triefender Stimme fragte sie "Was ist los?"
"Komm einfach her, dann erkläre ich es dir. Wir treffen uns im Baumhaus." erklärte ich und legte auf, um die Hände frei zu haben, damit ich hoch ins Baumhaus klettern konnte.

Eine gefühlte Ewigkeit saß ich dort. Allein. Bis dann endlich mal Felicity herein schneite.
"Du hast mir eben echt Angst eingejagt.  Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte." hechelte sie, völlig außer Atem.
"Setzt dich lieber. Sonst kippst du noch um." befahl ich ihr.
Voller Euphorie rief sie "Niila hat dir endlich seine große Liebe gestanden?"
Als Antwort erhielt sie nur einen mahnenden Blick.
"Schon gut." murmelte sie mit gesenktem Kopf und ließ sich vor mir auf dem Boden nieder.
"Ich habe einen Bruder." sprach ich endlich das aus, was mir auf der Zunge lag.
"Was? Wie?" fragte meine beste Freundin noch halb aus der Puste, halb voller Unglauben.

Schließlich erzählte ich ihr von dem Gespräch der drei Hexen, welches ich mitbekommen habe, während ich das Geschirr des Abendessens reinigte.

"Das gibt es doch nicht!" rief sie aus "Wie finden wir mehr heraus?"
"Das ist wieder meine gute Fee." stellte ich erleichtert fest. Immernoch ein wenig geschockt von ihrem vorigen Unglauben.
"Ich glaube jetzt zu wissen, wieso das Arbeitszimmer für mich verboten ist." erklärte ich schließlich mit boshaften Grinsen auf den Lippen.
"Okay, wann brechen wir dort ein?" fragte Felicity gleich ohne Umschweife.
"Noch heute Nacht." beschloss ich.
Der Gedanke daran, entlockte mir ein boshaftes Lachen.
"Äääähm, Melody? Würdest du vielleicht damit aufhören? Du jagt mir Angst ein." bat meine beste Freundin.
Sofort verstummte mein Lachen.
"Entschuldige, das wollte ich nicht. Es ist einfach so absurd. Ich werde in mein eigenes Haus einbrechen. Und ich habe einen Bruder. Ich bin nicht allein!"
"Aber du warst doch niemals allein.  Ich war doch da." flüsterte Felicity schon fast, sichtlich gekränkt.
"Oh nein, Fee, so meinte ich das doch nicht. Es tut mir leid."
"Schon gut. Ich verstehe das schon."

just another Cinderella-StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt