Teil 17

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Voller Panik verließ ich gleich hinter Felicity den Zug. Das Paar, auf dessen Plätzen wir saßen, gleich hinter uns.
"Ich glaube es nicht. Nur noch wenige Stunden und ich treffe endlich meinen Bruder." murmelte ich.
Eigentlich dachte ich, dass es so leise war, dass es niemand hörte.  Doch meine beste Freundin antwortete mir "Ja das wird aber auch mal Zeit nach so vielen Jahren."
"Nur was sage ich ihm? Was, wenn er mir nicht glaubt und mich nur für einen verrückten Fan hält?" sprach ich meine Bedenken mal wieder aus.
Sichtlich genervt entgegnete Felicity "Dann wirst du ihm die Dokumente zeigen."
"Aber was, wenn ich gar nicht die Chance habe, zu ihm zu kommen?"
"Mel, bisher kamen Silbermond immer wieder nach ihren Konzerten raus. Das werden sie diesmal bestimmt auch."
"Entschuldigt" unterbrach uns die Frau von eben "Was haben Silbermond denn mit deinem Bruder zu tun?"
"Mensch Stefanie, du sollst andere Menschen doch nicht belauschen." zischte der Mann.
"Entschuldige, aber das interessiert mich jetzt." entgegnete sie.
Erschrocken darüber, dass die beiden immer noch hinter uns waren, war ich nicht fähig dazu, zu antworten.
Deswegen antwortete Felicity für mich "Der Schlagzeuger, Andreas, ist ihr Bruder. Wir haben das vor wenigen Tagen herausgefunden. Für den Fall, dass er uns nicht glauben sollte, haben wir die Dokumente ausgedruckt, welche das beweisen."
"Darf ich diese Dokumente mal sehen?" fragte Stefanie.
Das war ihr Name oder? Der Mann hatte sie doch eben so genannt.
"Fee, ist das eine so gute Idee? Wir kennen die beiden doch gar nicht." flüsterte ich ihr zu, während sie in ihrer Tasche kramte.
"Hey, alles gut. Vielleicht können Sie uns ja helfen." antwortete sie lauter, als mir lieb war.
Schließlich gab meine beste Freundin die warscheinlich wichtigsten Unterlagen meines Lebens an diese fremden Personen weiter. Unglaublich. Später würde sie sich aber was anhören müssen!
"Mmh... Okay... Melody Blake?" fragte der Mann "Das bist du?"
Ich nickte nur, aus Angst meine Wut gegen Felicity diesen beiden hingegen zu schleudern.
Als die Frau uns die Unterlagen wieder gab, sagte sie "Dann werden wir mal dafür sorgen, dass Silbermond rauskommen werden nach dem Konzert."
"Viel Glück." sagte der Mann.
Mit diesen Worten rauschten die beiden an uns vorbei.
"Danke!" riefen Felicity und ich den beiden noch hinterher.
Die Frau drehte sich nochmal kurz um und warf uns ein wirklich bezauberndes Lächeln zu.
Ja, die beiden waren irgendwie gruselig.  Vor allem die Frau mit ihrer Neugier. Aber ich konnte schon verstehen, was der Mann an ihr fand. Sie ist wirklich wunderschön. Irgendwie erinnerst sie mich an eine Manga-Version von Schneewittchen.
"Das war schon irgendwie strange." murmelte meine beste Freundin.
"Was sollen die beiden denn bitte schon machen können?" lachte ich.
"Was meinst du?" fragte Felicity verwirrt.
"Als ob die beiden an Silbermond rankommen werden."
"So oder so werden wir es heute Abend versuchen. Entweder halten die beiden ihr Versprechen oder wir müssen andere Mittel ausfahren."
Okay. Vertrauen wir doch einfach mal zwei fahergelaufenden Fremden. Wieso denn auch nicht? Was konnte da denn sie n schief gehen, wo sie jetzt sowohl meinen, als auch den Namen meines Bruders kannten?
Felicity und ihre Naivität! Unglaublich!  Wie konnte ein einziger Mensch nur so naiv sein?
"Komm Mel. Lass uns unser Hotel suchen, damit wir noch rechtzeitig am Gelände sind. Wenn wir schon ein Konzert besuchen, möchte ich auch was sehen."
"Das ist aber nicht unsere Priorität!" rief ich aufgebracht.
"Natürlich nicht. Unsere Priorität kommt nach dem Konzert. Dann lass uns das Konzert doch wenigstens genießen."
Schön.  Felicity hatte ja recht. Wenn wir schonmal da sind, können wir auch unseren Spaß haben. Auch, wenn ich nicht glaube, dass ich solch einen Spaß haben kann, wie Felicity es haben würde.  Meine Gedanken würden sicherlich nur darum kreisen, wie ich meinem Bruder am besten davon erzähle, wer ich bin.
"Kommst du jetzt endlich?" fragte mich Felicity, einige Meter vor mir. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie sie einfach weiter gelaufen ist.
"Ja ja,  ich komme."

just another Cinderella-StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt