Kapitel 9: Unklarheit ⭐

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Am nächsten Tag war Terence wieder in der Schule und benahm sich, als wäre er nie weg gewesen.

Als ich ihn auf sein Fehlen am Vortag ansprach, zuckte er nur mit den Schultern und meinte, er hätte familiäre Probleme geabt.
Wer's glaubt wird selig.

Apropos Schule: Das Gesprächsthema Nummer eins war natürlich der Mord im Nachbarort. Wirklich jeder sprach darüber, im Unterricht, in der Pause und in der Cafeteria hörte man nichts anderes.

Ich war eine der wenigen, die nicht darüber sprach. Der Grund? Terence hatte mich eingeladen, mit ihm zusammen zu Mittag zu essen.

Obwohl ich immer noch ein wenig sauer auf ihn war, dass er mir nicht sagen wollte, wo er gestern gewesen war, kam ich seiner Einladung trotzdem nach.

Die Bedeutung ist wohl klar:
Ich schwebte auf Wolke 7. In der Zwischenzeit hatte ich mir eingestanden, dass ich wohl doch ein bisschen auf ihn stand. Aber nur ein bisschen!

Ich meine, sein Charakter ist der Wahnsinn, seiner Stimme kann man stundenlang zuhören und er sieht aus wie ein Adonis. Wer könnte so etwas widerstehen?

Nur gab es da ein Problem. Der Schul-Cafeteria-Mittagspausen-Smalltalk war noch nie mein Ding gewesen.
Am dem Tisch, an dem ich normalerweise immer mit meiner besten Freundin Angie saß, wurde nur über den typischen Mädchenkram gesprochen. Kleider, Schminke, die neusten Trends eben. Aber das war so gar nicht meine Welt.

Trotz meine Bedenken löste sich auch dieses Problem schnell. In Terence' Gegenwart fühlte ich mich total wohl, so wohl, das ich sogar sprechen konnte ohne zu klingen wie ein Vollidiot.

Eigentlich dachte ich immer, dass man sich in der Gegenwart eines Typen auf den man steht, richtig unsicher fühlt, aber in meinem Fall war dem überhaupt nicht so.

Noch besser war, dass er offensichtlich wirklich an mit interessiert war, denn er fragte mich total aus. Mein Zweitname, mein Geburtsdatum, die Namen meiner Eltern und so weiter. Warum ihn das interessierte, war mir ein Rätsel.

Aber mir sollte es Recht sein, solange ich nicht die Wahl des Gesprächsthemas übernehmen musste.

,,Jasmin? Ist alles in Ordnung?" Seine wunderschöne Stimme riss mich aus meinen Gedanken, wobei ich mich zusammenreißen musste, nicht dahinzuschmelzen, als ich sah, dass sich in seinen topasfarbenen Augen Sorge spiegelte.

Ich hatte ihm überhaupt nicht mehr zugehört (was möglicherweise daran lag, dass ich ihn die ganze Zeit anstarrte wie einen Außerirdischen).

,,Nein..., ich meine...äh... Ja, doch, alles gut. Was hast du gesagt?"
Habe ich nicht eben noch behauptet, mich in seine Gegenwart überhaupt nicht unwohl zu fühlen?

Der Schwarzhaarige lächelte das typische, schiefe Terence Lächeln, dass mein Herz einen Schlag überspringen ließ.

,,Ich habe dich gefragt, ob wir heute Nachmittag vielleicht wandern gehen wollen, also wenn du noch nichts vorhast."

Wollteb diese behämmerten Schmetterlinge nicht mal aufhören, wie verrückt gegen meine Bauchdecke zu trommeln? Das war echt nicht hilfreich.

Anscheinend hatter er bemerkte, dass ich nachdenklich geworden war, denn er setzte schnell wieder zum Reden an.

,,Also wir müssen nicht, wenn du nicht willst, ich dachte nur, es wäre schön, wenn...".

Jetzt musste ich doch lachen. Dieser entschuldigende Ausdruck in seinen Augen war einfach zu süß.

,,Doch, natürlich, auf jeden Fall, wann geht es los?" Ich bemerkte wie sich sein blasses Engelsgesicht wieder entspannte.

,,Ich hole dich um drei ab, ok?" Ich nickte glücklich. Womit hatte ich ihn nur verdient?

It's getting corny in here 😏

Moonlight ✔ {Wird Überarbeitet}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt