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Kyle

Ruhe. Ruhe und Frieden. Endlich. Ich hatte mich gerade heimlich auf die Terasse geschlichen.
Warum?
Ich versuche vor meinem Gefährten zu flüchten, welcher anscheinend langsam  durchdreht. 4 Monate sind seit meiner Entführung vergangen und ich stehe kurz vor der Niederkunft. Was offenbar dazu führt, dass Jonathan mich nicht mal einen Millimeter alleine laufen lässt. Ich finde es ja auch süß, aber ich bin schwanger und nicht sterbenskrank.

Mittlerweile ist mein Bauch groß und kugelrund. Der kleine Wurm ist auch sehr aktiv und macht schon jetzt richtig Radau. Was es wird wissen wir nicht. Ich wollte mich überraschen lassen. Jon hat das gar nicht gefallen. Aber er respektiert meine Entscheidung. Immerhin muss ich ja das Kind mit mir rumtragen.

Es hat sich viel verändert in diesen 4 Monaten. Ich bin jetzt offiziell die Luna des Rudels. Alle sind hilfsbereit und kommen stets zu mir, wenn sie etwas plagt. Auch Samantha haben alle angenommen. Es ist wunderbar zu sehen, wie sie mit ihren Freunden spielt und ihr Leben ausgelassen genießt. Ich gönne es ihr.

Jon und ich verstehen uns wunderbar. Bis auf Kleinigkeiten, welche jedes Paar bewältigen muss. Ich vertraue ihm seit damals blind. Und bis jetzt wurde dieses Vertrauen nicht ein einziges Mal missbraucht.

Doch.... seit einiger Zeit .... ich weiß nicht. Etwas sagt mir, dass die ruhige Zeit bald ein Ende findet. Und nicht nur, weil das Baby kommt. Nein. Ich habe das Gefühl, dass bald etwas gewaltiges geschieht. Ich denke in letzter Zeit des Öfteren an das Treffen mit der Mondgöttin. Immer wieder kommen mir ihre Worte in den Sinn.

'Wir werden uns wiedersehen.' und 'Ich werde dir alles erklären'.

Was sie wohl damit meinte?

"Schatz. Hier steckst du. Ich suche dich schon wie ein Verrückter. Du kannst doch nicht einfach verschwinden."

Jonathan stand in der Tür. Etwas außer Atem. Wahrscheinlich ist er mal wieder wild herum gerannt, um mich zu suchen.

"Ganz ruhig. Ich genieße gerade die Ruhe. Setz dich doch zu mir. Und entspann dich mal."

"Wie meinst du das?"

"Schatz. Du kümmerst dich um alle und zusätzlich versuchst du, mir alles zu erleichtern. Das bringt dich irgendwann an die Grenzen. Setz dich einfach mal zu mir und genieße mal nur für einen Moment die Ruhe."

Er sah mich kurz an und setzte sich dann mit einem Lächeln zu mir. Man sah ihm an wie geschafft er war. Er sollte sich öfter mal eine Pause gönnen.

"Du?"

Ich sah ihn an: "Ja?"

"Wir bekommen morgen Besuch von einem benachbarten Rudel. Zum Einen wollen sie schauen, ob ihr Seelenverwandter bei uns zu finden ist und zum Anderen haben sie ein paar Probleme mit einem Rudel. Die machen Probleme und der Alpha möchte unsere Hilfe. Sie sind nicht sehr viele und haben schon einige Anschläge hinter sich."

"Ok. Was soll ich machen?"

"Eigentlich nichts. Begrüße sie nur und kümmert dich ein bisschen um die Rudelmitglieder, welche den Alpha begleiten. ABER. Bitte überanstrenge dich nicht."

"Keine Angst. Ich pass schon auf mich auf."

Wir kuschelten uns aneinander und verbrachten den Abend gemütlich auf der Terasse. Samantha würde erst morgen wieder kommen. Sie wollte bei einem Freund schlafen.

In der Nacht träumte ich komisch. Das Einzige, an was ich mich am Morgen erinnern konnte, waren die Worte: Euer Gegenstück wird kommen. Keine Ahnung was das wieder heißen soll. Aber es wirkt nicht unbedingt gegen das komische Gefühl, was ich in letzter Zeit verspüre.

Als ich mich für den Tag fertig gemacht hatte, ging ich nach unten. In der Küche angekommen, brach ich erst mal in Lachen aus. Jon stand da und versuchte offenbar Frühstück zu machen. Die Küche sah aus wie ein Schlachtfeld und Jon war überall mit verschiedene Zutaten bedeckt. Ich vermute, dass er mir Pfannkuchen machen wollte. Ich stand da derzeit total drauf.

"Guten Morgen Schatz. Ist alles ok?"

Er sah mich an. "Weißt du? Ich glaube deine Küche will mich umbringen. Die macht nichts so wie ich es will."

"Na klar. Die Küche ist Schuld. Darling. Villeicht solltest du mir das Kochen überlassen und du räumst dann auf. Wann kommt denn heute das andere Rudel an?"

Mit einem süßen Schmollmund verzog er sich aus der Küche und schaute mir mit sicherem Abstand beim Kochen zu. "Gegen 10. Wir haben also noch genug Zeit in Ruhe zu Frühstücken. Möchtest du dann zu Sam?"

"Oh ja. Die Kleine fehlt mir. Sie ist zwar erst seit gestern weg, aber trotzdem."

"Ich weiß was du meinst. Sie fehlt mir auch."

"Ach ja. Sie hat bald Geburtstag. Was wollen wir machen?"

"Wann hat sie denn?"

"In 2 Wochen."

"Hm. Wie wäre es wenn wir uns da am Montag ran setzen? Jetzt am Wochenende ist das andere Rudel da und ich hätte gerne, dass sich unsere Gedanken erst mal darum kümmern."

"Naja . Klar hast  du Recht, aber sie ist unserer Tochter. Meine Gedanken drehen sich ständig um sie."

"Ich würde mich wundern wenn es anders wäre." Er kam zu mir und gab mir einen Kuss.

Wir setzten uns und aßen unser Frühstück. Wir unterhielten uns noch ein bisschen über unsere Besucher. Jon erzählte mir, dass der Alpha Alex hieß und in unserem Alter war. Er musste schon früh das Rudel übernehmen. Dieses war nicht sehr groß und hatte auch kaum Kämpfer, weswegen er uns um Hilfe bat.

Nachdem Jon fix die Küche aufgeräumt hatte, sie hatte es aufgegeben ihn ermorden zu wollen, gingen wir zu Sam. Sie spielte mit ihrem Freund vor dem Haus.

"Ahhh. Daddy, Daddy, Daddy." Schrie sie und kam auf mich zugerannt. Ich setzte mich mit ihr auf den Boden. Sie umarmte mich stürmisch und ging dann ganz schnell wieder zurück. "Ohoh. Nicht das Baby zerquetschen. Hallo Baby. Kommst du bald raus zum spielen. Ich will dir ganz viel zeigen. Ich freue mich schon auf dich. Und dann lernst du meine Freunde kennen und ich zeige dir alles."

Während sie das sagte, streichelte sie meinen Bauch und gab ihm auch einen Kuss. Das machte sie gerne. Sie streichelte meinen Bauch und unterhielt sich mit dem Baby. Ich fand das sehr süß. Es war goldig zu beobachten, wie sie die Zeit darüber vergaß.

Der Alpha und der Omega Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt