Ein Moment voller Glück, oder?

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~Clarys Sicht~

„ ‚Wage etwas zu lieben und ich verspreche dir, ich werde es dir nehmen, auf die schrecklichste Art und Weiße die sich mir bietet!', das war das letzte was er zu mir sagte, bevor die Verbindung in meinem Kopf zu ihm abgebrochen wurde.", sagte Loki betrübt und versuchte verzweifelt mir dabei nicht in die Augen zu sehen.

Hier saßen wir nun, nach all den Monaten die wir getrennt waren, wieder vereint in Asgard. Odin hatte uns erlaubt erst einmal allein zu sein und alles zu klären, was es so zu klären gab. Bevor Loki wieder in seine Zelle musste...

„Wir beide wissen was das bedeutet.", meinte ich darauf und fuhr mir verzweifelt mit beiden Händen über mein Gesicht.

Sofort kniete Loki sich vor mich und nahm meine zierlichen Hände in seine. Sie waren eiskalt. Aber augenblicklich hatte ich das Gefühl ein klein wenig stärker zu sein.

„Aber ich habe dich aus deinem Koma geholt. Dich von Thanos grausamen Spiel befreit! Es ist vorbei!", gab er mir zu bedenken und klang selbst nicht wirklich überzeugt von dem was er da sagte.

„Du glaubst doch nicht wirklich das dies schon alles war, oder? Das er damit schon aufgeben würde?", fragte ich und sah ihm dabei tief in die Augen.

„Nein. Ganz und gar nicht.", stimmte er mir nun zu, stand auf und wandte sich der riesigen Fensterfront zu, die uns einen Blick auf Asgard gewährt.

Ich konnte noch immer nicht ganz glauben, wieder in der Realität zu sein. Meine Liebsten streben zu sehen, sie gar selbst töten zu müssen, was das schrecklichste von allen. Und genau das hatte Thanos gegen mich eingesetzt.

Bei dem bloßen Gedanken daran fingen meine Hände unkontrolliert an zu zittern und ich war froh, dass Loki dies nicht mitbekam. Ich holte tief Luft und versuchte meinen Körper wieder unter Kontrolle zu bekommen.

Das was Loki gesehen hatte, war noch ein eher harmloses Szenario gewesen von denen, die mich Thanos hat durchleben lassen.

„Was machen wir jetzt?", stellte ich die Frage, die uns wohl beiden im Kopf herumschwirrte.

„Ich weiß es nicht. Versuchen Odin davon zu überzeugen mich nicht zu töten? Jetzt da du bei Bewusstsein bist, steht meine Verhandlung kurz bevor. Wir haben gewartet weil du die Einzige bist, die beweisen kann das Thanos sich meines Verstandes bemächtigt hat.", erklärte mir Loki.

Verzweifelt ließ ich meinen Kopf gegen die Wand sinken und schloss für einen Moment die Augen. Dies bereute ich aber sofort, da sich die schrecklichen Erinnerungen vor meinen inneren Augen abspielten. Deswegen riss ich meine Augen auch sogleich wieder auf und sah zu Loki, der auch davon zum Glück nichts mitbekommen hatte. Er starrte noch immer völlig in Gedanken versunken aus dem Fenster.

Ich wollte ihm nicht noch mehr Kummer bereiten und hielt es für besser, wenn er nicht wusste, wie schlimm mein derzeitiger Zustand wirklich war.

„Wann genau hat Odin vor dich zu verurteilen?", fragte ich und konnte die Wut in meiner Stimme nicht verbergen.

Loki wandte sich nun wieder mir zu und stieß einen tiefen Seufzer aus, bevor er mir antwortete.

„Sobald du dich dazu in der Lage fühlst auszusagen.", meinte Loki und sah nun zu Tür, wo wir beide genau wussten, dass alle anderen noch davor standen und warteten.

„Wie kann er nur! Wir haben uns gerade erst wieder und schon wirst du mir wieder entrissen! In den Kerker besperrt! Wird es immer so sein? Müssen wir bis zu unser beider tot immer und immer wieder dafür kämpfen zusammen zu sein? Was hat das ganze Universum nur gegen unsere Liebe?", sagte ich verzweifelt uns spürte wie Tränen meine Wange benetzten.

„Komm her."

Mehr brauchte ich nicht zu hören. Sofort erhob ich mich und eilte zu Loki, nur um augenblicklich in seine Arme zu fallen und ihn fest an mich zu drücken. Wer weiß wann wir wieder Gelegenheit dazu hatten?

„Es ist so unfair!", brachte ich unter tränen hervor.

„Ich weiß Liebes. Ich weiß.", flüsterte Loki und strich mir beruhigend über den Rücken.

„ICH GEH DA JETZT HINEIN! ICH HALTE ES NICHT MEHR AUS HIER DRAUßEN ZU STEHEN UND ABWARTEN ZU MÜSSEN!", hörten wir plötzlich die aufgebrachte Stimme von Thor, dem ganz offensichtlich der Geduldsfaden gerissen war.

Und keine 15 Sekunden später vernahmen wir einen Tumult vor der Tür bevor diese aufgerissen wurde. Wir beide wandten unseren Blick zur Tür, nur um Thor, Sif, Fandral sowie Volstagg durch die Tür stolpern zu sehen und unsere Familien sowie Hugon, die die 4 dabei strafend ansahen.

Und dann passierte etwas, womit wohl keiner von uns gerechnet hatte... ich musste lachen. Lauthals lachte ich los und konnte mich gar nicht mehr einbekommen. Und dennoch liefen mir weiter die Tränen über das Gesicht. Meine Gefühle spielten verrückt. Sie alle hier zu sehen, unverletzt, lebendig, machte mich so überglücklich. Doch die gesamte Situation machte mich unendlich traurig und noch vieles mehr. Doch die vier wieder streiten zu sehen, Thors übermut, Sif die versucht sich gegen ihn zu stellen, das alles weckte so viele schöne Erinnerungen, dass ich gar nicht anders konnte als darüber zu lachen. Ach wie mir lachen doch gefehlt hatte.

„Ähm... Clary alles okay?", fragte mich mein Bruder vorsichtig, als er sich einen Weg durch zu mir bahnte.

Auch die anderen wusste nicht wie sie reagieren sollen.

„Nein. Nein ganz und gar nicht. Aber ich habe euch so schrecklich vermisst.", brachte ich nun doch ein Wort zu stande und lächelte Alec etwas schief an.

„Wir haben uns schreckliche Sorgen um dich gemacht!", stieß er hervor und überbrückte die letzten paar Meter die uns voneinander trennte.

Obwohl er jünger war als ich, überragte er mich bei weitem, was mich wieder zum schmunzeln brachte. Sind Gefühle nicht etwas verrücktes? Wie viel man doch auf einmal fühlen kann. Selbst in einer so schrecklichen Lage wie unsere, findet man immer noch Momente die zu kostbar sind um dabei nur schlechtes zu empfinden.

So geschah es das ich nach und nach unter Tränen, aber auch unter Lachen meine Freunde und Familie wieder in die Arme schloss.

Das ich nach Ewigkeiten auch meine Mutter wieder in die Arme schloss. Ihren vertrauten Duft einzog. Mich einfach geborgen fühlte. In diesem Moment war alle gut. Gut und unbekümmert.

Und gerade in diesem Moment, voller Glück, hörte ich in meinem Hinterkopf die Stimme von Thanos leise flüstern: „Töte sie alle!"

Ich hatte nicht einmal Zeit darauf zu reagieren, da irgendetwas dafür sorgte, dass ich diese Stimme augenblicklich wieder vergaß und sie nur in meinem Unterbewusstsein agierte.

Alles war gut...

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Wie versprochen ist hier das neue Kapitel! Ich bin nicht wirklich zufrieden damit, aber nach so einer langen Schreibpause ist es schwer wieder hineinzukommen.

Ich hoffe es gefällt euch trotzdem und ist nicht verwirrend. Falls doch etwas unverständlich sein sollte, lasst es mich wissen!

Bis bald, eure Melli267

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