Willkommen in Asgard, Jane Foster

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~Gegenwart~

Ich kam nur wenig später als Thor und Jane in Asgard an. Etwas genervt davon, dass Thor mich in seiner Angst um Jane kurzzeitig vergessen zu haben schien, pustete ich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Jane sah sich völlig begeistert um und ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. So war es mir auch ergangen, als ich Asgard nach Jahrhunderten wieder gesehen hatte. Es war einfach immer wieder ein unglaublich schöner Anblick.

„Das sollten wir wiederholen.", meinte sie völlig begeistert, ehe sie Heimdall entdeckte.

„Hi.", war das Einzige, was sie zu ihm sagte.

„Willkommen in Asgard.", kam es von Heimdall zurück und ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen.

Nun musste auch ich Grinsen und ging mit großen Schritten auf den Ausgang des Bifrösts zu.

„Nun ihr beiden Turteltauben, sehen wir nach was mit Jane los ist.", sagte ich und konnte mit einem Blick über die Schulter festellen, dass Jane bei dieser Bezeichnung rot anlief. Thor hingegen schenkte mir nur einen bösen Blick, was mich auflachen ließ.

Anders als bei unserer Herreise, verzichteten wir dieses Mal auf Mjöllnir. Mein Magen war dafür mehr als dankbar. Hin und wieder erzählten wir Jane interessante Fakten über Asgard und seine Bewohner, während sie gespannt unseren Erzählungen lauschte und all die neuen Eindrücke in sich aufnahm. Als wir schließlich bei den Heilkammern ankamen, wartete ich draußen auf die beiden Verliebten. Ich lehnte mich an die gegenüberliegende Wand und verschränkte meine Arme vor meiner Brust. Ich schloss für einen Moment die Augen und war froh über die kurze Stille.

Was mit Jane wohl los war? Sicherlich war es nichts Gutes. Es ist nie etwas Gutes.

„Vielleicht stirbt sie daran! So hast du weniger Arbeit! Eine Seele weniger, der du das Leben nehmen musst. Es wird Thor zerstören! Er wird verwundbar sein und dies ist die richtige Gelegenheit auch ihm den Rest zu geben."

Erschrocken von dieser Stimme in meinem Kopf fuhr ich zusammen und schlug panisch meine Augen auf. Ich fasste mir ein meinen nun schmerzenden Kopf und blinzelte ein Paar Mal, um endlich wieder klar sehen zu können. 

„Der Irdischen geht es nicht gut. Sie wird an der Energie in ihrem Körper sterben.", sagte plötzlich eine Stimme und als ich mich der Heilerin zuwandte, war die Stimme in meinem Kopf schon wieder völlig vergessen, als hätte sie nie existiert.

„Geht es euch gut Mylady?", fragte de Heilerin besorgt und ich bemerkte, dass ich mir noch immer den Kopf hielt.

„Nur ein wenig Migräne, nichts weiter.", versuchte ich sie abzuwimmeln und wunderte mich selbst über meinen schmerzenden Kopf.

„Ist die Sterbliche noch immer in den Heilkammern?", drang eine weitere Stimme zu uns und die gehörte niemand anderes als Odin.

Sofort nickte die Heilerin und bedeute dem König ihr zu folgen. Als er an mir vorbeieilte, warf er mir einen undeutbaren Blick zu. Für einen kurzen Moment glaubte ich soetwas wie Reue in Odins Blick gesehen zu haben, doch ich muss mich getäuscht haben. Neugierig trat ich an die verschlossene Tür, durch die Odin und die Heilerin gerade verschwunden waren und versuchte den Worten von Odin zu lauschen. 

"Ihre Welt hat eigene Heiler, man nennen sie Ärzte, sollen die sich darum kümmern." Als ich hörte was er da zu Thor sagte, kochte sofort die Wut wieder in mir hoch. Mit Schwung schlug ich die Tür auf und trat in den Raum. Die Blicke aller Anwesenden ruhten sofort auf mir, als ich an den Allvater herantrat.

„Wenn ihr schon eurem jüngsten Sohn und seiner Frau keine Gnade erweist, so tut es wenigstens für die Hilflosen, denen ihr euren Schutz versprochen habt. Haltet wenigstens dieses Versprechen ein!", sagte ich laut und versuchte im standhaft gegenüberzutreten.

Thor eilte an meine Seite und sah seinen Vater hoffnungsvoll an.

„Ich habe das Richtige getan, was Loki betrifft. Und du bist nicht seine Frau! Eure Verlobung wurde gelöst und somit seid ihr nicht mehr als zwei unglücklich Verliebte. Ich bin nicht für das Leid der Menschen verantwortlich. Sie sterben alle, genau wie wir. Wachen, bringt sie zurück nach Midgard.", sagte Odin ohne jegliche Emotion und sah mich noch einmal streng an, bevor er die Heilkammern verlassen wollten.

Zwei Wachen eilten auf Jane zu und wollten sie packen. Als sie sie berührten, wurde sofort die Energie wieder freigesetzt und eine Druckwelle ging durch den Raum, der die Wachen verschleuderte. Sofort eilten Thor und ich auf Jane zu um uns zu vergewissern, dass es ihr gut ging. Nun begriff auch Odin endlich, dass hier etwas schlimmeres vorging als eine einfache menschliche Krankheit und untersuchte Jane nun selbst.

„Das ist unmöglich! Folgt mir!", brach Odin sogleich hervor und verließ zusammen mit Thor, der Jane stützte, den Raum.

Ich wollte ihnen folgen, wurde aber von den Wachen aufgehalten. Seit der ganzen Sache mit Loki traute mir Odin nicht mehr. Deswegen wurde ich aus allem was Asgard betraf so gut es ging herausgehalten. Seufzend, weil es keinen Sinn hatte zu versuchen Thor und Odin zu folgen, wandte ich mich stattdessen wieder den Heilerinnen zu.

„Wie lange hat sie noch?", fragte ich die Heilerin neben mir.

„Ein paar Tage vielleicht. Es kann aber auch schon eher mit ihrem Leben zu Ende sein."

„Dann müssen wir eben dafür sorgen dass es nicht so weit kommt. Egal mit welchen Mitteln.", meinte ich mehr zu mir selbst und machte mich auf den Weg zu Frigga, um ihr von dem geschehenen zu berichten.

Sie würde nicht zulassen, dass noch einer ihrer Söhne die Frau die er liebt verliert!


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