~Gegenwart~
„Ich bin schon gespannt darauf Thors Sterbliche endlich mit eigenen Augen zu sehen. Bisher habe ich nur Berichte von dir und Thor gehört.", sagte Frigga, nachdem ich ihr von dem Geschehen der letzten Stunden erzählt habe.
Ich sitz mit ihr zusammen in ihren geliebten Gärten. Wir hatten es uns auf ein paar schicken, bequemen Stühlen gemütlich gemacht und vor uns beiden stand eine dampfende Tasse Tee. Es war angenehm warm und die Pflanzen um uns herum waren in voller Blüte. Ich hörte Vögel zwitschern und trotz der angespannten Situation fing ich an mich zu entspannen. Ich schloss die Augen und fing unbewusst an vor mir hinzusummen. In Friggas Nähe habe ich mich schon immer wohl gefühlt. Sie war wie eine zweite Mutter für mich.
„Diese Melodie ist wunderschön, woher stammt sie.", fragte Frigga und ich wandte mein Gesicht ihr zu.
„Nur ein Lied aus Midgard. Ich glaube es heißt „Where you are" von Tenille Townes, wenn ich mich nicht irre."
Frigga warf mir darauf nur ein warmes lächeln zu und legte eine Hand auf die meine um sie kurz zu drücken. Seit dem Vorfall mit meinem Vater wusste meine Mutter nicht mehr wie sie sich mir gegenüber verhalten sollte. Nein, dass stimmt nicht ganz. Sie wusste es schon vorher nicht mehr. Mein Vater mied mich ebenfalls, nur Alec traute sich noch zu mir, doch auch unser Verhältnis ist brüchig.
Niemand glaubt mir, dass ich keine Kontrolle über mein Handeln gehabt hatte. Sie reden zwar alle ebenfalls davon, dass ich mich nicht unter Kontrolle hätte, aber nicht so wie ich es meine. Irgendeine fremde Macht hatte meinen Körper übernommen, doch davon will niemand etwas wissen. Nur Frigga hört sich meine Seite der Geschichte an. Nur sie allein.
„Was wenn wir Jane nicht helfen können? Dann wären noch zwei Leben zerstört.", fragte ich Frigga und blickt dabei auf ihr Hand, die noch immer meine festhielt.
„Wir beide werden nicht zulassen das noch zwei Geliebte voneinander getrennt werden. Ich bin schon einmal gescheitert, meine Liebe, ich werde es nicht ein zweites Mal.", versicherte sie mir und ich spürte, wie mir eine Träne über die Wange lief. In diesem Moment wusste ich noch nicht wie weit sie dafür gehen würde.
„Wie kann es das alles so kompliziert ist?"
„Das Leben und die Liebe ist immer kompliziert meine Liebe. Uns werden jeden Tag neue Steine in den Weg gelegt, die wir überwinden müssen. Das war bei deinen Eltern und bei Odin und mir nicht anders.", sagte sie traurig.
„Aber keiner von euch musste so sehr kämpfen wie Loki und ich. Und unsere Väter sind daran nicht unschuldig."
„Ich weis, doch Odin hört nicht auf mich. Ich weiß nicht warum, aber hierbei habe ich keinen Einfluss auf ihn. Auch wenn du es nicht glaubst, er tut sich selbst schwer mit dieser Situation. Ich befürchte, egal wie weise und stark man ist, König sein ist eine Last die einen verändert, und zwar nicht nur zum Guten.", erklärt sie mir und bevor ich darauf antworten kann kommt eine ihrer Dienerinnen zu uns.
„Euer Sohn und die Sterbliche sind auf dem Weg zu euch. Ich habe sie sofort abgefangen als sie aus der Besprechung mit Odin zurückkamen.", berichtete sie.
„Danke, dass wäre dann alles Awa."
Höflich senkt Awa ihren Kopf und verschwindet dann genauso schnell, wie sie erschienen war. Wir Beide konnten gleich darauf das Lachen von Jane vernehmen und erhoben uns nacheinander um den beiden Liebenden entgegen zu kommen.
„Mein Vater weiß nicht immer alles.", war das erste was wir vernahmen als wir uns näherten und sofort schlich sich ein Schmunzeln auf meine Lippen.
„Das lass ihn besser nicht hören.", unterbrach Frigga Thor und er wandte sich nun seiner Mutter und mir zu.
„Ganz Unrecht hat er da nicht.", stimmte ich ihm zu.
„Jane Foster darf ich vorstellen, Frigga, Königin von Asgard ... und meine Mutter.", Jane entzog bei diesen Worten Thor ihre Hand und versuchte etwas Abstand zwischen sich und dem Königssohn zu bringen. "Ähm... Hi."
Wieder konnte ich ein Lächeln nicht unterdrücken.
„Der Tod naht, wenn wird er sich wohl dieses Mal holen? Vielleicht jemanden, den du liebst?"
Erschrocken keuchte ich auf und alle Anwesenden drehten sich zu mir herum.
„Clary, was ist los?", fragte Frigga besorgt und legte mir eine Hand auf den Arm.
„Irgendetwas stimmt hier nicht.", gab ich von mir und versuchte mich daran zu erinnern, woher ich dieses Gefühl auf einmal habe. Hat nicht gerade noch irgendjemand mit mir gesprochen? Habe ich mir das bloß eingebildet? Verwirrt runzelte ich die Stirn und sah zu Thor.
„Wir werden nachsehen. Jane, bleib bei meiner Mutter.", reagierte Thor schnell auf die Situation.
„Was macht dich so sicher, dass es so ist wie Clary sagt? Es sieht alles friedlich aus.", warf Jane ein, doch Thor schüttelte sofort mit dem Kopf.
„Ich vertraue Clarys Instinkt. Er hat uns schon oft gerettet.", versicherte er Jane und kam dann mit großen Schritten auf mich zu. Plötzlich ertönte Alarm. Mehrere Wachen eilten an uns vorbei.
"Das Verließ.", sagte Frigga.
„Loki!", hauchte ich, fuhr herum und rannte mit Thor im Schlepptau zu den Verließen.
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All we know
FanfictionSeit einer gefühlten Ewigkeit bin ich schon hier und muss immer wieder tatenlos mit ansehen, wie meine Liebsten sterben... wie ich sie nicht retten kann oder sie gar selbst töte. Mein Verstand zerbricht immer mehr. Ich habe schon vor langer Zeit auf...